Freitag, 13. Dezember 2019

Ein Fischmarkt, Fischerboote und der wilde Atlantik

Wir fahren heute noch einmal nach Funchal, um uns den Markt anzusehen und um ein Schweizer Offiziersmesser zu kaufen ( mit einem Taschenmesser für € 3,50, dass Käse und Brot zu schneiden in der Lage ist, kann man Armin nicht als Kaufinteressenten gewinnen 😉).
 Fischmarkt und Gemüse/Obstmarkt sind in vollem Schwung, Früchte und Salat, Gemüse und Blumen gibt es in Hülle und Fülle, im Fischmarkt jedoch werden fast ausschließlich Thunfisch und der Schwarze Degenfisch ( Port.: Espada und engl. Black Scabbard) verkauft.

Letzterer ist ein langes schlaksiges Monster mit Riesenaugen, die Licht reflektieren können, so wie bei vielen Tiefseefischen, die mit wenig Licht leben. Außerdem hat er viele spitze Zähne.

Er kommt im Atlantik zwischen Madeira, Bermuda und Neufundland vor, ist eher gefährdet, da er häufig als Beifang in die Netze geht. Gefischt wird er im wesentlichen nur zwischen der iberischen Halbinsel und Madeira mit 1.500 m (!) langen Leinen, an denen noch mehrere Beiangeln hängen.
Im tiefen Wasser ist er kupferfarben, durch das schnelle Hochziehen färbt er sich schwarz. Im Markt sind einige geschuppt und weißlich mit schwarzen Farbresten.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Schwarzer_Degenfisch

Sodann kaufe ich 10 Mandarinen, lecker, mit je 20 Kernen pro Stück. Nur das Schweizer Offiziersmesser lässt sich nicht auftreiben und ich schlage vor, dafür keine Zeit mehr zu verschwenden...!









Wir fahren weiter durch den Hotelbereich von Funchal auf den Klippen in Richtung Westen. Viele, viele Hotelklötze, dazwischen das Reid‘s Palace.

Die Straße führt uns nach Câmara de Lobos, dem Fischerort für den Langleinenfall. Außerdem ist er amphitheatralisch umringt von Trerrassenanbau von Bananen. Schließlich wurde der Ort auch dadurch bekannt, dass hier Churchill gerne auf einem Plätzchen neben dem Hafen gesessen und die bunten Boote gemalt hat. Câmara ist ein netter kleiner Ort mit den Booten auf dem Trockenen und einer Rampe in das Meer ( also kein Kai). Über das Becken ist ein Drahtseil gespannt, auf dem Boas Festes steht. Es gibt ein kleines Leuchtfeuer auf der Klippe ( macht den Turm überflüssig) und hinter der Einfassung des Beckens zum offenen Meer hin Hunderte von Betonwellenbrechern. Massive Schwergewichte. Die Häuser sind, wie fast überall, in den Hang gebaut. Überall finden sich Wandmalereien, die bei näherer Betrachtung gar nicht gemalt sind , sondern aus alten plattgeklopftennund in Form geschnittenen Getränkedosen gefertigt. Ein Portrait von Greta ist auch dabei. Neben einem Café am Hafen sitzen auf Steinbänken Männer und spielen Karten, auf dem Boden liegen faul ein, zwei Hunde in der Sonne.  Zwei ( Bicas) Espressi und ein Mineralwasser kosten 5,60 €, das ist vergleichsweise teuer. Vorgestern am Rande der Zona Velha in Funchal haben wir nur 4,00€ für zwei Bicas und zwei Mineralwasser gezahlt. Am Ende der kleinen Landzunge steht auf einer Klippe ein junger Mann. Springt er oder traut er sich doch nicht. Er springt ( siehe Foto unten als Suchbild, beschriften kann ich die Bilder auf dem IPad nicht, das ist das Blogprogramm nicht Touchscreen Apple kompatibel).














Wir fahren weiter von Ribera nach São Vincente und von dort weiter nach Porto Muniz. Es erreicht uns auf dem Handy eine Todesanzeige , stumm und traurig fahren wir weiter.

Wir gehen dann nur noch  lange in  Porto Moniz am Meer entlang. Es ist ein Ort mit vielen zerklüfteten Lavaklippen im Wasser, zwischen denen sich etwa 500 m voneinander entfernt an zwei Stellen  kleine Naturbecken gebildet haben. An einer Seite ist es etwas geschützter, da schwimmt selbst beim heutigen Wetter und sicherlich höchstens 17 Grad warmem Wasser  tatsächlich eine Frau. Früher haben die Einwohner hier darauf gewartet, dass den Fischschwärmen bei Ebbe der Weg abgeschnitten wurde und sie nicht entkommen konnten. Die Dorfbewohner haben dann Wolfsmilch ins Wasser gekippt. So brauchte man die betäubten Fische nur aufsammeln.
Das Meer ist heute wild und gewaltig und rennt mit immer neuen Wellen der Gewalt gegen die Klippen an. Viele Wellen sind sicher 5 Meter hoch. Es ist ein grandioses Naturschauspiel des Atlantiks!
















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