Donnerstag, 1. Juni 2023

Wie in Midsomer

Ein Tag, an dem wie an  einer Perlenkette die Kostbarkeiten aneinandergereiht sind. Alle entlang derselben Landstraße, A 352 in nördlicher Richtung zwischen Dorchester und Sherborne. Zunächst passieren wir in Godmanstone den kleinsten Pub, Smith’s Arms, inzwischen leider geschlossen. 

Die Story ist, dass King Charles II hier an der Schmiede vorbeikam und Porter Bier begehrt. Der Schmidt erwiderte, dass er aber leider keine Schanklizenz habe. Diese hat der durstige König die ihm auf der Stelle verliehen. Um den Titel „kleinster Pub“, haben sich immer wieder Pubs in den verschiedenen Gebieten des Landes gestritten. Die Entscheidung erfolgt traditionell immer durch ein Fußballspiel gegen den jeweiligen Herausforderer. 

Smith’s Arms

Unseren ersten Stop machen wir in Cerne Abbas. Es ist ein 700 Einwohner Bilderbuchdorf mit langer Tradition. Es entstand um die 987 gegründete Benediktiner Abtei, von der nach der von Heinrich VIII initiierten Zerschlagung der Klöster nur noch kleine Teile erhalten sind, die in ein großes Privathaus integriert wurden. Gleich in der Nähe, auf dem Friedhof, befindet sich in einer Ecke die Quelle des heiligen Augustinus, der bis 604 lebte und vorher hier für Schafhirte mit einem Stab eine Quelle herbeiwunderte. Es kann aber auch ein Marketingtrick der Benediktiner gewesen sein. Alt ist die Quelle jedenfalls! Wir hatten bei der Einfahrt in das Dorf gesehen, dass in der Kirche offenbar eine Trauerfeier stattfand. Als wir von der Quelle zum Ausgang gehen, kommen uns Wanderer entgegen und fragen , ob es an der Quelle auch einen Ausgang gebe, wir verneinen das und weisen sie auf den Wanderweg zu m Cerne Abbas Giant hin, der weiter oben über am Friedhof beginnt, da kommen wir her , sagen sie, wir wollen schnell weg, da kommt eine Beerdigungsgesellschaft. Die Wanderer weichen zur Quelle aus und wir  versuchen noch schnell durch den Ausgang zu verschwinden. Zu spät, durch den Torbogen in der Mauer biegen vor unserer Nase Sargträger mit dem Sarg ein. Sie haben aber heftige Probleme geordnet die 90 Grad durch das enge Tor zu schaffen und sowohl sie als auch der Sarg wackeln bedenklich. Die Trauergemeinde ist noch hinter der Mauer und bekommt das nicht mit. Die Bestatterin gibt Anweisungen und mit eins zwei drei Ansage  und Hauruck ist alles wieder, wie es sein soll. Wir stehen mit angelegten Händen und gesenkten Köpfen pietätvoll direkt daneben, es hat etwas von einer Slapstickaufführung! Nachdem der Pfarrer durch ist, gibt es eine kleine Lücke und wir können schnell raus und warten dann am Tor der Abbey bis der Trauerzug durch ist. 
Als Nächstes schlendern wir den Abhang herab zur Kirche St. Mary, zu der ein sehr schöner Blumengarten gehört. Wir machen auf einer Bank eine Pause, hören den Amseln beim Singen zu, eine Katze gesellt sich zu uns und legt sich vor unsere Füße. Weiter geht zur Kirche selbst, aus der gerade die Bestatterin herauskommt, Liedtexte und andere Papiere in der Hand. Sie sagt zu ihrem Mitarbeiter: „This is the most beautiful church ever!“ Recht hat sie! Die Kirche stammt aus dem 15. Jhdt, das Taufbecken aus dem 14. und die Kanzel aus dem 13. Jahrhundert. Mit ihren vielen Fenstern ist die Kirche sehr hell, zudem ist sie sehr schön von den Proportionen. 

Cerne Abbas ist ein sehr lebendiges Dorf ( von der Beerdigung abgesehen), in der Bushaltestelle sind zahlreiche Clubs zu erkennen sowie Veranstaltungen und Aktivitäten. 

Vom Dorf aus fahren wir zum Aussichtspunkt des Giant, des Riesen. Es ist wieder eine in den Kreideboden eingeritzte Figur, nach der Tradition ein Fruchtbarkeitssymbol, um den sich am Maitag ein Fest herum etabliert hat, inklusive Morris Tänzern. Der Riese ist stattliche 90 m hoch. Er ist kräftig gebaut, schwingt eine Keule und hat eine stattliche Erektion! 

Er wurde nach streitiger Auffassung entweder  vor 1.500 Jahren als Herkules ähnliche Figur gefertigt oder Ende des 17. Jahrhunderts als Karikatur von Oliver Cromwell, dem Republikaner, der den Bürgerkrieg veranlasst hatte. Genaueres hat man wissenschaftlich noch nicht belegen können. 

Vom Riesen aus fahren wir noch ein paar Kilometer weiter, hinter Minterne Parva kommt Minterne Magna ( wie bei Midsomer Murder) und in Minterne Magna ist der Sitz der Earls  of Digby. Das Haus kann man nicht besichtigen, aber die Gärten. Diese sind so schön! Wildromantisch , grün und bunt und wunderbar, umgeben von weitläufigen Weideflächen mit Schafen am Hang und uralten Baumsolitären. 

In der St. Andrews Kirche daneben sind Winston Churchill sen. Vater und Kinder bestattet. ( Opa von Winston Churchill dem Premierminister?). 

Unsere Festplatte Gehirn ist übervoll von Eindrücken und die Füße haben auch keine Lust mehr, also machen wir zum Abschluss nur noch einen sehr kurzen Gang durch Sherborne, der damaligen Hauptstadt des alten Wessex. 

Pub in Cerne Abbas 

Haus in Cerne Abbas 

Hier wird neu eingedeckt 

Pub in Cerne Abbas 

Mühle mit Teich, Cerne Abbas 

Abbey von  Cerne Abbas 

St Antonius Quelle , Cerne Abbas

Haus in Cerne Abbas 

Haus in Cerne Abbad 

St Mary, Cerne Abbas 

Man liegt zu unseren Füßen

Pures Mittelalter in Cerne Abbas 

Wunderschöne Kirche St Mary, Cerne Abbas

Taufbecken aus dem 14. Jhdt.

St Mary, Cerne Abbas 

St Mary, Cerne Abbas 

Armin in Cerne Abbas 

Kirche mit Bezug zu Churchill Sen. 

Digby Estate, Parklandschaft 

Himalaya Café 

Iris vor dem Manorhouse 

Sitz der Esrls of Digby, Minterne Magna

Große alte Zeder 

Rhododendrondschungel

Solitär 

Farbklecks auf Baumrinde 

Große alte Bäume 

Himalaya Garten 

Rhododendron und Gegenlicht 

Freude 

Dichtes Grün, schmale Wege

Iris und Rhododendron 

Stillleben 

Wilde Orchidee 

Der Giant ( Riese) von Cerne Abbas 

Hügel am Giant , Cerne Abbas 

See, Minterne Gardens 

Sumpfiris, Minterne Gardens 

Brücke, Mintern Gardens 

Apotheke in Sherborne 

Delikatessen in Sherborne 

Antikes Silber in Sherborne 

Conduit - Wasserzapfdtelle, Sherborne 

Anwaltskanzlei, Sherborne 

Haus in Sherborne 

Irisliebe 


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