Heute ist unser letzter voller Tag in Connemara. Das Wetter ist etwas wolkiger als vorhergesagt, aber die Sonne kommt immer wieder durch.
Schnell noch Briefmarken für die Karten kaufen und ein paar Sachen zu essen für heute, außerdem Zeitungen mit Artikeln zum Tod der Queen kaufen ( irische und britische aus vergleichendem Interesse) und dann geht es noch einmal auf die Ballyconneely Halbinsel mit ihren vielen schönen Stränden.
Der Strand unterhalb des Golfplatzes haben wir noch nicht richtig erkundet. Es sind gleich mehrere , einer schöner als der andere und alle voneinander durch Felsen getrennt.
Armin guckt noch ein bisschen den Golfern beim Spielen zu und ich laufe schon mal los. Dann werde ich jäh gestoppt, auf dem Weg die Düne herunter stehen eine Kuh und ein Kalb und gucken mich an. Hmmm. Rechts und linkt weitere Kühe. Drei Wanderer kommen den Weg herauf und sagen, ich solle sie einfach ignorieren, am Strand entlang zu gehen sei einfach zu schön, um den Plan wegen ein paar Kühen aufzugehen.
Das mache ich dann auch und dann sehe ich die Kühe erst beim Zurückkommen wieder, aufgereiht wie feindliche Indianer im Western.
Man kann sich gar nicht satt sehen, am Farbenspiel des blautürkisen Wassers, der Wolken, die von der Sonne angestrahlt, fast tintenblau bis anthrazit aussehen. Dazu die Felsen und Steine in allen Farben, der weiße Sand und die leuchtend gelben Flechten auf den Steinen, und immer wieder mutige Blumen, die Wind und Salz standhalten können. Herrlich!
Armin erzählt mir, ihm sei eine Kuh hinterher gerannt, er habe sich aber auf die Felsen zurück gezogen, da habe die nicht so einfach hingekonnt und sodann hinweggeschlendert.
Nachdem wir diese wilde Haustiernatur bezwungen haben, fahren wir weiter noch zu einem anderen Strand im Westen der Insel, nahe des 1978 Cottages. Hier zieht sich auf der Düne das Machair endlos entlang und darunter Sandbuchten , kleine und große, wie Perlen aufgereiht. Eine Schar Austervögel steht statisch zusammen , warum weiß keiner.
Apropos Schar: Es gibt auf der Strecke heute , wie auch überall hier, immer wieder Stare auf den Telegrafenleitungen oder als kleine bewegliche Wolke in der Luft. Diese Art Vorgelschar der Staren heißt hier „murmuration of starlings“, also ein „Gemurmel“ von Staren. Dies ist eine der vielen sprachlich schönen und interessanten Besonderheiten der englischen Sprache. Es gibt nicht nur Gruppenbezeichnungen wie bei uns: Rudel, Schar, Herde, sondern eine Vielzahl von Einzelbezeichnungen für Ansammlungen bestimmter Tiere: Gaggle of Geese, aber Skein of Geese für Wildentenflug, Unkindness of Ravens, Pride of Lions, Murmuration of Starlings usw. Hier eine kleine , nicht abschließende Liste für Vögel:
- A worm of robins
- A parliament of rooks
- An exultation of skylarks
- A murmuration of starlings
- A hermitage of thrushes
- A volery of wagtails
- A museum of waxwings
- A chime of wrens
- An orchestra of avocets
- A mural of buntings
- A water dance of grebes
- A booby of nuthatches
- A quilt of eiders
- A mischief of magpies
- AnAerie of eagles
- A wisdom of owls
- A quarrel of sparrows
- A wisp of snipe
- A kettle of swallows
- An invisibleness of ptarmigans
- A committee of terns
- A descent of woodpeckers
- A pitying of turtledoves
- A banditry of titmice
- A circlage of house martins
- A scold of jays
- A charm of goldfinches
- A fall of woodcock
- A deceit of lapwings
- https://www.countrylife.co.uk/nature/collective-nouns-for-birds-68344
Nach dem Abendessen fahren wir nochmal die Skyroad entlang, aber leider ziehen in Clifton Wolken auf und aus dem Sonnenaufgang wird leider nichts. Dafür taucht kurz vor Roundstone ein großer fast orange aussehender Mond über dem Meer auf!
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