Montag, 27. Februar 2017

Rund um die Westseite von Norderney und am Nachmittag mutig in den Außenpool

Norderney hat gut 5.000 Einwohner, gut 26 qkm Fläche ( zweitgrößte ostfriesische Insel nach Borkum und 9-größte deutsche Insel), über 85 % gehören zum Nationalpark Wattenmeer und der Ostteil der Insel ist noch nicht einmal für Fahrräder zugänglich, hier kommt man nur zu Fuß weiter. Es gibt noch ein bisschen Land/ Pferdewirtschaft und Fischerei, aber im Grunde genommen leben alle vom Tourismus. Von über 2.600 Hektar sind nur 156 bebaut. Die Insel ist etwa 14 Km lang und bis zu 2,5 Km breit.

Die Tourismusgeschichte begann in größerem Stil im 19. Jahrhundert und ist sehr interessant. Vgl. weiter unten den Auszug aus Wikipedia.

Wir gehen heute tatsächlich dann links herum, heute morgen ist es trocken und nicht ganz so windig und wir können es wagen. Genau genommen ist die Strecke um den Westteil der Insel herum eher langweilig. Am Weststrand wird nach dem Winter der Sand neu verteilt, ein Lastwagen und ein Traktor fahren unermüdlich hin und her und bewegen einen Sandhaufen um 500 Meter an eine andere Stelle. Bis zum Hafen kommt dann noch der Anlegesteg für das Müllboot. Den Hafen erreichen wir an der Fähranlegestelle, wo die Frisia Reederei gerade ein neues Terminal baut. Vor dem Terminal parken ohne Ende Fahrräder, die Besitzer sind wahrscheinlich alle mit der Fähre nach Norddeich gefahren und suchen einen Schuster. 

Wir gehen um das Hafenbecken herum, dass ziemlich leer ist. Ein modernes Gebäude beherbergt das Nationalpark Wattenmeer Museum, wir gehen aber nicht herein, weil es draußen gerade noch trocken ist. Am Hafen dominieren zwar die Gebäude einer großen Spedition, was mir aber Spaß macht, ist der "Tonnenhof". Tonnen nennt man offiziell Seezeichen, diese sind mit einem tonnenschweren Steinquader und einer dicken Eisenkette am Grund des Meeres verankert. Im Tonnenhof lagern Quader und Ketten und natürlich Tonnen die einen Neuanstrich bekommen oder überholt werden müssen. Die Tonnen sind je nach Einsatz grün, gelb, schwarz oder rot gestrichen. "Der Bauhof Emden, im Volksmund "Tonnenhof" genannt, ist mit seiner Außenstelle Norderney Reparaturstätte des Wasser-und Schifffahrtsamtes Emden (WSA), das im Auftrag des Bundes für Bau, Betrieb und Unterhaltung der Bundeswasserstraßen zuständig ist. Neben der Wartung und Unterhaltung der schwimmenden und festen Seezeichen ist er verantwortlich für die Unterhaltung von Geräten, den Landanlagen Leda-Sperrwerk, Oldersumer Schleuse und Verkehrszentrale Ems sowie der Schiffsflotte des WSA Emden. http://www.wsa-emden.de/wir_ueber_uns/Bauhof_Emden/index.html

Für mich sind die Tonnen ein wunderbares, farbenfrohes Motiv in der grauen Hochnebelfarbwelt.

Wir trinken einen Tee im schönen Ambiente des Ney's Place, einem Bar/Restaurant am Yachthafen ( ohne Yachten) , betrieben vom Hotel Georgshöhe. Wir spazieren noch ein bisschen am Watt entlang und dann durch den Ort zurück. Dabei passieren wir den Kleingärtnerbereich, an einer netten kleinen Hütte mit Kunst im Garten bleibe ich stehen und zählen Fahnen vier verschiedener Fußballvereine. 

Gerade im Zimmer zurück angekommen, bringt die Rezeptionistin zwei Törtchen als Gruß aus der Küche! 

Am Nachmittag haben wir für zwei Stunden die Private Spa des Hotels für uns allein. Reihum darf jeder Gast das-ohne Zusatzkosten. Sie besteht aus einem schönen Raum mit Liegen und Meerblick, Thalassowanne, Sauna und Dusche. Die Thalassowanne ist von WMF und aus Edelstahl und würde auch im Keller eines Jägers gute Dienste beim Zerlegen eines Hirsches tun! Warum das Thalassowanne heißt, weiß ich auch nicht, aber daneben steht eine Schüssel mit Salz. Wir lesen erstmal was, gegen in die Sauna und trauen uns aufgeheizt auf die Dachterrasse (Wind, kalt, jetzt auch Regen) und in das beheizte Außenbecken. Einmal drin, macht es richtig Spaß. Der Infinitypool ist so gut gemacht, dass ich nicht immer merke, wenn das Becken zu Ende ist. Der Pool ist lang, aber nicht breit, was in dieser Saison kein Problem ist, denn wir sind alleine. Nur ein paar Meter entfernt sind die Panoramascheiben des geradehin diesem Monat von Geosaison unter die besten 100 Hotels Europas gewählten Hotels Inselloft ( auch Brune Brüder). Ein Mann in seinem Loftzimmer schaut mir beim Schwimmen und ich ihm beim auf dem Bett liegen zu. 
Thalasso heißt Meer und bezeichnet eine Therapieform, die mir Meerwasser,Algen, Schlick, Seeluft und Sonne heilen will. Frankreich und Tunesien sind führend, in Deutschland ist dies Norderney. Naja, mit dem Salz in der Wanne ...., ich hatte auch noch den Rest des Sanddornaufgusses mit reingeschüttet! 

Was Wikipedia zum Urlaub in früheren Zeiten schreibt :"Als das Seebad am 1. Mai 1800 offiziell eröffnet wurde, besuchten 250 Kurgäste die Insel, die wegen fehlender Unterkünfte zum Teil in mitgebrachten Zelten hausten. Während der französischen Besatzung ab 1806 und der gegen England eingerichteten Kontinentalsperre bis 1813 kam der Bäderbetrieb zum Erliegen. Zwischen den Jahren 1813 und 1815 stand die Insel unter preußischer Regentschaft. Auf dem Wiener Kongresswurde 1815 Ostfriesland dem Königreich Hannover zugesprochen. Bald wurde der geregelte Badebetrieb auf Norderney wiederaufgenommen. Ein erstes Warmbadehaus wurde errichtet und die meisten Gebäude der Insel renoviert oder erweitert.In dieser Zeit wurde mit der Einrichtung des ersten Kurparks auf der Insel begonnen.Der Bäderbetrieb entwickelte sich zu einer lukrativen Einnahmequelle, denn die Zimmer der eigenen Wohnhäuser konnten an die Badegäste vermietet werden. Für zusätzliche Attraktivität sorgte die 1820 gegründete Spielbank, die seit 1833 vom Hamburger Juden Samuel Hartog gehalten und deren Betrieb nach dem Verbot durch das Paulskirchenparlament 1849 eingestellt wurde.
Heute sind die entsprechenden Anbauten an vielen Häusern im Stadtkern anhand der Verandenzu erkennen. Die Einwohner- und die Gästezahlen wuchsen sprunghaft an, 1860 gab es schon doppelt so viele Häuser mit rund 1200 Bewohnern und Herbergen für über 2600 Badegäste (1865).
Männer und Frauen wurden getrennt voneinander mit Badekarren zu zwei verschiedenen Strandabschnitten gefahren. Dort nahmen sie liegend oder kniend ein Bad im Meer. Noch immer existiert der Herrenpfad und der Damenpfad. "
Der Strand wird repariert

Hier wohnt man hinter dem Deich

Fahrräder vor der Fähranlegestelle

Nicht die Big Five sondern die Flying Five

Seezeichen auf dem Tonnenhof Norderney

Seezeichen auf dem Tonnenhof Norderney

Seezeichen auf dem Tonnenhof Norderney

Ketten auf dem Tonnenhof

Leergefegter Hafen Norderney

Ney´s Place am Hafen, Blick auf die Surfschule

Miesmuscheln am Wegesrand

Wattenmeer

Siel am Wattenmeer

Schrebergarten auf Norderney (mit Fußballfaden ringsum)

Gruß aus der Küche am Nachmittag im Hotel Seesteg

Private Spa im Seesteg

Private Spa im Seesteg

Von meinem iPad gesendet

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