Mittwoch, 30. Dezember 2015

What´s the "Deal" und dann noch "ein" Sandwich

Aufwachen zu einem farbenstarken Sonnenaufgang und einer Tjorvi, die unter meine Decke krabbelt.
Dann gibt es das erste englische Frühstück des Urlaubs mit 4x Auslösen des Feuermelders. Als ich die Treppe herunter komme, sehe ich, dass Armin Würstchen, Bacon und Eier brutzelt und Stefan -strategisch positioniert- auf dem Ledersofa steht und nach Anweisung von Armin den Feuermelder immer wieder ausstellt.

Vor dem Frühstück ist Stefan (der gerade nicht laufen kann), mit einem Sommer-Langlauf-Set aus einer Art Inline Skaten mit größeren Rollen, die Promenade entlang bis Deal Castle gefahren, Hinweg bei Gegenwind 40, Rückweg mit Rückenwind 10 Minuten. Juliane, Stefan und Tjorven fahren nach dem Frühstück nach Canterbury und Armin und ich machen uns auf in den Gegenwind und stapfen zum Pier, auf dem sind trotz des stürmischen Wetters relativ viele Angler, es gibt aber ja auch so eine Art Bushäuschen als Win- und Regenschutz. Fast werden wir davongeweht, aber Jasin´s Café auf dem Pier hat Cappuccino und Cakes und vom Tisch aus einen Rundblick auf das Meer. Man hat ein bisschen das irreale Gefühl, man sei auf einem Schiff, da die Wellen so schnell vorbeizieht, dass man auch glaubt, dass sich fortbewegt.

Vom Pier aus geht es durch die Einkaufsstraße und beim Award Winning Traditional Family Butcher gibt es award windig chipolatas, kleine Frühstückswürstchen, von denen mein englischer, angeheirateter Großonkel Len gesagt hat, die seien mit Sägemehl gefüllt. Der Metzger nennt sie knapp "Chips".

Armin will nicht mehr in Geschäfte und lieber weitergehen und ich mache eine Runde durch M&S und kaufe etwas für´s Abendessen ein, es wird eine große Tasche voll und ich habe noch 3 km Weg vor mir, ich Esel...! Ab und zu mache ich einhändig ein Foto.

Dann ein bisschen malen und Kaffee trinken und so um halb drei beschließen wir noch einmal aufzubrechen, diesmal mit dem Auto und nach Sandwich, einem Postkarten-perfekten mittelalterlichen Ort. Das gibt es den Royal St. George Golf Club, bei dem wir vor ein paar Jahren einmal einen Espresso oder so  trinken gehen und Platz gucken wollten. Ohne Tee-Time aber keine Tea Time und man hat uns innerhalb von 20 Sekunden nach dem Parken aus dem Club herauskomplementiert. Argh! "Home of the British Open" und Englands bester oder einziger Linksplatz does not do curious visitors, selbst , wenn sie im Jaguar kommen.

Heute sind wir aber auf der Suche nach einem Garten, dessen Namen ich allerdings leider vergessen hatte und den Reiseführer haben Juliane und Stefan mit. Eine Runde durch den Ort und kein einziges Gartenschild. Auf der Indokarte am Parkplatz ist auch kein Garten erkennbar. Ich frage eine junge Frau und die überlegt ein bisschen und meint, dass es einen Parkgarten nicht gäbe. Aber, ob ich einen "Posh" Garten und Haus meinen würde. Ich sagte, dass das gut klingt. Sie dirigierte uns dann zum Hafen und sagte, dass der Garten dann in unserem Rücken wäre. Tatsächlich gibt es da versteckt ein Haus mit dem "Salutation" Garten und das Eingangshäuschen ist nicht besetzt, Winter-Eintritt ist wohl frei. Natürlich gibt es auch einen Tea Room und einen Shop, aber wir gehen in den Garten, der 4,5 Acre groß ist und zu einem  jeweils perfekt proportionierten Manor House und einem  "Cottage" gehört.
Der Garten ist selbst jetzt im Winter sehr schön und abwechslungsreich angelegt und es blüht auch noch so einiges, Thanks Global Warming! Inzwischen ist es schon relativ dämmerig geworden. Wir beschließen nach der Gartenbesichtigung, lieber ein andermal nach Sandwich zurückzukehren und noch einmal die alten Straßen im Hellen entlangzulaufen. Sandwich ist heute nur noch an einem Fluss gelegen, war aber einst am Meer gelegen und ein wichtiger Hafen für Auswanderer in die USA, vor allem nach Virginia.

Sandwich hat eine ganz lange Geschichte, schon im 11. Jahrhundert wurde hier eine Fähre für das Kloster in Canterbury betrieben.

Wikipedia erläutert: "In 1028 King Canute granted a charter to the monks of Christ Church, Canterbury to operate a ferry across the river and collect tolls.

In 1192 Returning from the Third Crusade, Richard the Lionheart was jailed by the Holy Roman Emperor Henry VI. Henry released Richard in February 1194. On 13 March 1194, Richard landed at the port of Sandwich and came back to England.

Mehr: https://en.wikipedia.org/wiki/Sandwich,_Kent

So, jetzt wird es Zeit zu kochen........

Sonnenaufgang in Deal


Blick vom Pier in Deal in Richtung Dover


Jasin´s Café auf dem Pier in Deal 


Blick vom Pier in Deal in Richtung Norden 


Alter Schmuggler-Pub The Ship


Briefkasten aus viktorianischer Zeit


Viele Türen haben Weihnachtskränze


Sturm am Kiesstrand


Das "posh house" am Salutation Garden in Sandwich


Im Salutation Garden in Sandwich


Cottage im  Salutation Garden in Sandwich


Im Salutation Garden in Sandwich



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