Freitag, 13. September 2024

Kalliste, die Schöne: Unterwegs auf Korsika

Wasserfarbe am Palombaggia Strand 

Schirmpinie am Palombaggia Strand 


Korsika:

330.000 Einwohner

8680 qkm ( halb so groß wie Thüringen)

10 Berge über 2000 m

Höchster Berg:Monte Cinto mit 2706 m

Hauptstadt Ajaccio mit 69.000 Einwohnern

92 % römisch-katholisch 

2,2 Mio Touristen im Jahr 

365.000 ha Naturparks 

Wir sind nun schon 6 Tage hier. Unsere erste Unterkunft ist die kleine Ferienhausanlage Belvedère de Palombaggia. Palombaggia ist der bekannteste Strand, einer der Strände im Südosten, die wegen ihrer intensiven Wasserfarben zu recht berühmt sind. Glücklicherweise liegt unsere Unterkunft oberhalb des Strandes  am Hang mit großartigem Ausblick minus die sich vor und am Strand drängelnden Urlauber! Zwar besticht  der Palombaggia Beach durch die Farben, allerdings ist er sehr schmal, wenn auch sehr lang. Leider sind die Bereiche direkt dahinter mit Lagunen und Pinienwald durch einen Zaun abgetrennt worden, das Gebiet ist geschützter Naturpark und an einigen Stellen Privatbesitz, so dass sich die Besucher auf den schmalen Strandstreifen beschränken müssen. Es führt keine Straße am Strabd entlang, was prinzipiell gut ist. Die drei Zufahrtsstraßen sind aber schmal und stets schnell zugeparkt , nur an eine liegt ein kostenfreier öffentlicher Parkplatz, die anderen Straßen enden an Restaurants oder Strandbars, an deren Parkplätzen man 30 EUR oder mehr bezahlen muss. Allerdings erhält man einen entsprechenden Betrag zurück, wenn man etwas konsumiert. 

Wie bei diesem Strand ist es auch bei allen anderen, die wir gesehen haben. Es ist zu voll! Ältere Berichte über wunderschöne Strände sind nur noch mit einem Quentchen Salz zu nehmen, die Touristenmassen haben die Romantik kaputt gemacht. Man hätte ahnen können: Obwohl schon September hatten wir am Flughafen Bastias vor den Schaltern von Europcar mit 50 m in der Gluthitze vor dem Autovermietungsbüto die längste Schlange seit wir reisen! 

Aber wir haben von der Terrasse unserer Ferienwohnung einen tollen Blick und absolute Ruhe. Unser Pool hat auch den atemberaubenden Blick und zumeist sind wir zufällig gerade die einigen dort. Am ersten Abend waren wir in einem der Strandclubs  in der Playa Baggia. Da gibt es nix zu meckern . Der Strand war wieder leer und das Essen köstlich. Füße im Sand  aber weißes Tischtuch , Kerze, köstliches Essen und dazu ein paar Meter entfernt das leise Klatschen auflaufender Wellen!

Größte Sehenswürdigkeit in der Nähe ist die auf 60 m hohen weißen Klippen liegende Stadt Bonifacio. Wir kommen um halb 12 mittags dort an und stehen in einem 2 km langen Stau. Wir sparen uns Hafen und Altstadt und nehmen reißaus. Die kleine Straße in Richtung Capo Pertusato folgt zunächst dem Wanderweg und bietet atemberaubende Blicke auf die Steilküste und die Stadt. Es gibt hier nur Wanderer, keine Menschenmengen, herrlich! Der Boden ist bedeckt von wildem Rosmarin, Lavendel, Thymian und Mastix. 

Und so machen wir es nach den ersten Erfahrungen die ganze Woche: An der Küste ist es zu voll. Wir begeben uns in das bergige Hinterland und meiden die Strandstaus. Viele schöne Strände sind übrigens nur durch längere Wanderungen erreichbar. Dann sind die Landstraßen am Trailhead zugeparkt! 

Es fehlen Zugänge zur Steilküste . ausgebaute Aussichtspunkte und Küstenpfade. Hier im Süden Korsikas fehlen auch kleine Fuschereihäfen am Wasser. 

Die Bergwelt  ist wild und großartig. Nicht nur Macchia / Maquis überzieht die Hügelketten und Berge, sondern vor allem dichter Wald. Schwarzkiefern, Erdbeerbäume, Stein- und Korkeichen dominieren. Es gibt zahlreiche Wanderwege. Die Bergdörfer sind dem Verkehr auch nicht gewachsen. Die kleinen Zentren im Ort sind zugeparkt rund um Café und Boulangerie. Immer wieder ein Fluß mit Bademöichkeit in sogenannten Gumpen. Große Sehenswürdigkeiten gibt es kaum. Alte , wehrhafte Dörfer, die schicksalhaft immer wieder erobert wurden, waren immer arm und konnten sich keinen teuren Prunk leisten. 

Die Bergpanoramen sind hier das Gut! Schön ist auch das Bergvorland mit vielen Farmen, die Obst, Gemüse und Wein anbauen oder Vieh halten. Immer wieder gibt es Ölmühlen. Am Straßenrand sind häufig Verkaufsstände für Obst und Gemüse. Auch Käse, Honig und Salami aus dem Fleisch  der halbwilden Schweine werden in Bauernläden angeboten. 

Köstlich morgens mit Salzbutter auf dem Baguette, das frisch in der Brotbox am Geländer liegt. Zusammen mit 2 Croissants, natürlich! 

Noch ein Wort zum Wetter: Die ersten zwei Tage war es tropisch warm bei milchiger Sonne durch Hochnebel und diesigem Horizont. Am Montag gab es gegen Abend einen Starkregen mit Wetterleuchten und danach ging die Temperatur unter 30 Grad. Es blieb aber sonnig, nur abends wurde es etwas kühler. Gestern war dann ein Regentag mit Temperaturen von 18-20 Grad am Meer und 14 in den Bergen. 

Unsere Wanderung auf dem Plateau von Cauria zwischen zwei Schauern war definitiv schweißtreibend , trotz Pulliver  und  Regenjacke aus und  umgebunden. Wir haben die 4000 Jahre alten megalithischen Steinsäulen/Menhire /Hinkelsteine geschafft, dann aber den Rückweg wegen drohenden Regens abgekürzt und die Dolmen nicht mehr gesehen. Trotzdem eine tolle Wanderung mit herrlicher Vegetation und duftender Macchia. Mastix, Klebsamen, wilde Kräuter, viele verschiedene Ölbäume und Eichen, vor allem Korkeichen. Dazu die blauen Beeren der Steinlinde und das rot der Erdbeerbaumfrüchte. Die Menhire auf Korsika sind etwas Besonderes. Anders als die anderen „Stehenden Steine“ wurden sie hier figürlich bearbeitet. Deutlich sind Gesichter zu erkennen.  Die Steine von Cauria sind stark verwittert, anderswo kann man mehr erkennen , zB reliefartige Schwerter. Trotzdem ein beeindruckender Ort!

Wir müssen zum nächsten Supermarkt ca 8 km fahren, am Strand gibt es kein Dorf, nur lockere Bebauung ringsum in der Macchia. Deshalb  und weil wir in den Bergdörfern nicht parken konnten und weil Bonifacio zu voll und Porto Vecchio uninteressant waren, gibt es bislang kaum Fotos von Häusern und Gassen mit alten Häusern. Das wird sich ab morgen im Norden der Insel ändern! Den sensationellen Meerblick gibt es allerdings dann nicht mehr! 

Das WLan oder die Telefonnetzverbindung sind zu schwach für Fotos. Wird nachgeholt ! Tagesaktuelle Fotos sind immer auch im Status von Whats App zu sehen! 

Blick von der Terrasse 


Sonnenuntergang 19.37 h heute 





 


 

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