Freitag, 5. Januar 2018

A Pocket Full of Rye und sandgestrahlt in Camber Sands

Vor vielen Jahren sind wir einmal durch Rye gefahren, es muss in den Schulferien gewesen sein, der Ort war völlig verstopft von Autos und Besuchern. Wir sind damals direkt weitergefahren, aber jetzt ist eine ruhige Saison, die Festtage sind vorbei, also (war gestern) eine gute Gelegenheit , sich einmal anzusehen, was dahintersteckt. Rye gehört zu den Cinque Ports Städten.
Wikipedia führt hierzu aus:
„ Rye ist eine Kleinstadt in der Grafschaft East Sussex im Südosten Großbritanniens. Es gehörte einst zum Städtebündnis der fünf englischen Kanalhäfen (Cinque Ports). Der Ort wurde im Laufe der Geschichte oft angegriffen und zerstört, so 1377 durch die Franzosen. Mit dem Austrocknen des Hafenbeckens begann auch der wirtschaftliche Niedergang. Heute ist Rye eine viel besuchte Touristenattraktion, die sich ihren mittelalterlichen Charakter bewahren konnte. Rye liegt heute circa 3,2 km vom Meer entfernt, gehört zum Distrikt Rother und zählt etwa 4.600 Einwohner.“
In der Tat ist die auf einem kleinen Hügel mitten im Marschland gelegene Stadt eine Schatzkiste voll alter Gebäude, Gemäuer, Stadttore und Kirchen. Dazwischen viele kleine Läden, Cafés und Restaurants . Die Geschäftsbezeichnungen spielen mit Buchtiteln wie Salingers Catcher in the Rye oder Christies A Pocket Full of Rye.
Eine mit kleinen, runden  Feuersteinen gepflasterte Straße ist besonders schön, oben angekommen und um die Ecke gegangen kommt man zum ehemaligen Wohnhaus von Henry James, Lamb House. Er war nicht der einzige Bewohner des von der Familie Lamb 1722 erbauten Wohnhauses mit dem größten Walled Garden in Rye, aber der Bekannteste.
„American novelist Henry James discovered the house by chance and bought it in 1899. He wrote several novels here and entertained peers such as H. G. Wells, Joseph Conrad, Rudyard Kipling, G. K. Chesterton and Ford Madox Ford. The ground floor rooms contain some of James's furniture, pictures, personal possessions, photographs and letters.“ https://www.nationaltrust.org.uk/lamb-house/features/things-to-see-and-do-at-lamb-house-
Von dort aus kommt man weiter am Haus der Brüder Benson ( ebenfalls Autoren) vorbei zur wunderbaren Kirche St. Mary mit dem alten Friedhof und umgeben von malerischen Häusern und Cottages. „Die im 12. Jahrhundert erbaute Kirche erfuhr im Laufe der Zeit mehrere Um- und Anbauten und zeigt heute eine Mischung aus Norman-, Early-English-, Decorated- und Modern-Stil. Die Turmuhr wurde 1560 in Winchelsea gefertigt und soll die älteste im ganzen Land sein. Über dem Zifferblatt stehen zu beiden Seiten einer Gedenktafel die so genannten "Quarter Boys", die mit ihren Glockenschlägen die Viertelstunde anzeigen. Der aus Mahagoni geschnitzte Altar entstand im 18. Jahrhundert, ebenso der Lüster (Leuchter) im Chor. Aus dem 19. Jahrhundert stammen der Taufstein und ein Teil der schönen Fenster.“ https://de.m.wikipedia.org/wiki/Rye_(East_Sussex)
Das hat sich mal sehr gelohnt!
Wir fahren weiter, vorbei an der kleinen Fischereiflotte von Rye in Richtung Camber Sands, dem einzigen Dünengebiet immBereich Kent/Sussex an der Südküste. Im Sommer ist dies ein beliebter Badestrand, nicht nur für die Besucher des Campingplatzes, wenn man die Entwicklung betrachtet, ist Camber in den letzten Jahren beliebter geworden, mit vielen neuen Ferienhäusern. Es wäre nicht mein bevorzugter Badeplatz,denn gleich um die Ecke herum liegt bei Dymchurch nicht nur das Ziel der beliebten Dampfeisebahn, sondern auch ein riesiges Atomkraftwerk mit gleich zwei Meilen im nahegelegenen Dungeness. Wer mehr zum Standort auf der 12x 6 Km breiten und sich ständig verändernden Kiesbank wissen möchte, hier ist der Link:https://en.m.wikipedia.org/wiki/Dungeness_Nuclear_Power_Station
Wir steigen in Camber am Strandparkplatz aus und würden am liebsten gleich wieder einsteigen. Der Starkwind treibt den Sand wie Schmirgelpapier ins Gesicht. Weiter am Meer ist der Sand nass und er kann nicht mehr fliegen, aber so richtig gemütlich ist es trotzdem nicht, andererseits ist das Tosen des Meeres grandios. Ich habe Gummistiefel an und spaziere am Wassersaum entlang. Plötzlich erwischt mich eine Freak Wave und meine Stiefel werden überspült, die Stiefel sind voll Wasser und die Hose ist nass. Ich glaube, mir ist das in den letzten Jahren immer passiert. Nicht klug geworden aus Schäden. Ich habe noch meine Sneakers im Kofferraum, aber die nackten Füße und die kalten Hosenbeine sind fies. Gut, dass in Bexhill ein Marks & Spencer ist. Café mit Meerblick, Kuchen, Kaffee UND frische, Dick gestrickte Kniestrümpfe. Alles was man braucht, als One Stop Shop😀!
Am Abend gehen wir in guter alter Tradition zum Abschlussessen in das Middle House in Mayfield. Ein Bilderbuchgasthaus, Fachwerk und offene Kamine und Holzvertäfelung. Never disappoints. http://www.themiddlehousemayfield.co.uk/. Der Daily Telegraph schreibt: „picture postcard pub and the Beratung Heart of the picturesque  village of Mayfield“ ( Quelle Website Middle House,wie zuvor).
Was unterdessen Juliane, Stefan und Tjorven tagsüber unternommen haben und noch ein paar Bilder von der Rückfahrt heute gibt es morgen.
Wortspiel bei einem Fischrestaurant in Rye
Stadttor Cinque Port Stadt Rye
Narrow streets of cobbled stone....
Mermaid Cafe , Rye
Schaufenster Rye
Deck the halls with Christmas
Haus mit zwei Türen
Haupteinkaufsstraße in Rye
Cafe in Rye
Lamb House Eingangstür
Bell Inn 
Haus am Kirchplatz
Warmes Licht im Haus
Friedhof von St.Mary´s
Blumenladen in Rye
Camber Sands
Mauer in Camber Sands
Der Sturm malt Muster in den Sand
Wellen und Gischt in Camber Sands
Schaumige Gischt

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