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Sonntag, 31. Mai 2020

Friesentorte im Ostland

Nachdem wir die Wohnung auf Borkum gebucht hatten, hatten wir uns in der Mediathek einen Reisefilm  über die Insel angeguckt. Darin übte sich die Moderatorin Rakers im Friesentorte backen.
Daher muss es heute unbedingt mit dem Rad zum Café Ostland gehen. Das Café ist ein typisch deutsches Ausflugslokal inkl. Saal für Feierlichkeiten und Aussenterrasse mit zwei Linden. 50 m weiter ist noch die Bauernstube mi Spielplatz und Streicheltieren und großem Holzpferd. Beide Gastronomien haben gut zu tun, Mengen von Fahrrädern säumen den Weg.  Im Café gibt es auch jede  Menge warmes Essen, aber das Frühstück ist nicht lange her. Friesentorte muss es sein. Jedenfalls für Armin. Ich bestelle Milchreis mit Erdbeeren. Milchreis gibt es überall auf der Insel. Er kommt warm und cremig mit vielen Erdbeeren und einer Schale Zimt und Zucker. Gute Wahl. Die Friesentorte wohl auch und das Stück ist gigantisch groß!

Danach geht es noch an den Strand am Dünen-Übergang etwa 500 m vom Café in Richtung Westen. Die Übergänge ( Pfade) sind mit neonpinken Kreuzen gekennzeichnet, damit die Leute nicht überall durch die   naturgeschützten Dünen trampeln.
Nicht zu verwechseln also mit kontrollierten Übergängen mit Kurkarten oder Entgeltpflicht. Das gibt es auf Borkum nicht.

Das Ostland heisst übrigens so, weil die West - und Ostseite der Insel durch einen Priel getrennt waren , bevor dieser trockengelegt wurde. Auch der Name des bei der Trennung entstandenen Sees “ ”Tüskendör” (“zwischendrin”) zeugt daher!

Auf dem Rückweg radele ich im Lee der Dünen durch ein Naturschutzgebiet zurück und bin im Wesentlichen allein mit Fasanen und Kaninchen und Singvögeln!

Ostland Cafe 

Ostland Cafe 

Die Friesentorte 

Der Milchreis 




Sieht aus wie gestern, war aber heute...




Kein Bahn- sondern ein Dünenübergang 



Wilde Hornveilchen  



Fast wie ein Mangrovensumpf 

Bäderarchitektur Borkum 





Donnerstag, 28. Mai 2020

Borkums Promenade, Kitesurfer, Sundowner und immer wieder Meer und Sand

Heute erzähle ich einmal ein bißchen über Borkum.
Dazu zitiere ich erst einmal ein paar Fakten aus Wikipedia:“Borkum ist Teil der Ostfriesischen Inseln. Als westlichstes Eiland der Inselkette liegt Borkum zwischen den beiden Mündungsarmen der Ems. Insgesamt ist die Insel 32 Quadratkilometer groß, 10 Kilometer lang und maximal sieben Kilometer breit.Östlich sind JuistMemmertBrauer- und Kachelotplate, auf der westlichen Seite das zu den westfriesischen Inselngehörende niederländische Rottumeroog die Nachbarinseln. Zwischen Borkum und Rottumeroog verläuft das Emsfahrwasser.Die Entfernung zur niederländischen Küste beträgt etwa 12 Kilometer. Bis zum deutschen Festland sind es circa 20 Kilometer. Die Stadt Borkum hat ungefähr 5200 Einwohner und ist die am weitesten westlich liegende Stadt in Niedersachsen.“
Borkum ist mit 32 qkm die größte der ostfriesischen Inseln. Fährhäfen sind Emden und Eemshaven in den Niederlanden. 
Wir waren bisher zweimal auf Norderney und ich war mit Melanie, Eva Lotte und Matthias als Tagesausflüge auf Spieckeroog und Langeoog. Borkum war irgendwie nie ganz oben auf meiner Liste und auch diesmal ist es nur Zufall, der uns hierher geführt hat. Es gab einfach die meisten freien Ferienunterkünfte hier. Gutes oder schlechtes Zeichen. Jedenfalls ist Borkum am weitesten vom Festland entfernt und hat das Alleinstellungsmerkmal der Hochseeluft. Gesund also auf alle Fälle. 
Im Studium begegnete mir,wie allen Juristen der unvermeidliche Schulfall des „Borkumlieds“. Es geht juristisch zunächst um die Frage der Störereigenschaft im öffentlichen Recht. Ist der, der das Schaufenster publikumswirksam dekoriert, der in die Verantwortung zu nehmende Störer Oberverwaltungsgericht statt dessen das gaffende Publikum davor, das den Bürgersteig versperrt ( Schaufensterpuppenfall).
Im Borkumliedfall geht es vordergründig auch um diese Frage: Stört das Kurkonzert, dass eine einschlägig bekannte Melodie spielt, oder das Publikum, dass den antisemitischen Text dazu grölt?
Im Hintergrund steht das Folgende:
Schon Ende des 18. Jahrhunderts entstand auf der Insel Norderney :“Norderney 1797 zur ersten Königlich-Preußischen Seebadeanstalt erklärt. Borkum ist seit 1830 Badeort. Die Gäste kamen aus den zahlreichen deutschen Adelshäusern sowie dem gehobenen Bürgertum. Ihr Glanz färbte auf die Kurorte ab. Sittenstreng wie die Zeit war, wurde zwar wenig gebadet; umso mehr zeigte sich das gehobene Publikum, bestens gekleidet, auf der Promenade. Die Sommerfrische diente nicht zuletzt dazu, Heiratsbeziehungen anzubahnen.“https://www.lto.de/recht/feuilleton/f/lehrbuchfall-borkum-lied-unser-hotel-ist-judenfrei/
Mit dem im Kaiserreich zunehmend aufkommenden Tourismus, wird auch die Küste als Destination für die Sommerfrische immer beliebter. Dabei hatte sich der Tourismus höchster Familien, wie die von Kaiser Wilhelm II in Ostfriesland vornehmlich auf der Insel Norderney etabliert. Dorthin zog  es auch die gebildete und wohlhabende Oberschicht. Arbeiter und einfache Angestellte hatten generell am Tourismus nur einen kleinen Anteil von 11 %. 
Borkum ( und nicht nur Borkum) blickte auf die Konkurrenz und suchte nach einem Alleinstellungsmerkmal, seiner USP. Es sollten andere Zielgruppen angelockt werden, als die wohlhabende Klientel von Norderney, unter der auch viele jüdische Kaufleute und Industrielle waren.  Die Idee für Borkum war, um antisemitische Urlauber zu werben:
Seebäder wie Borkum oder Zinnowitz auf Usedom entdeckten in diesen Wachstumsjahren den Antisemitismus als Wirtschaftsfaktor. Konkurrenz lässt nach Unterscheidungsmerkmalen suchen. Ältere Seebäder profitierten von ihrem Renomee,wurden von den regierenden Fürstenhäusern Deutschlands frequentiert und lebten vom Habitus weltmännischer Offenheit.
Andere Kurorte schlossen sich der verbreiteten Judenfeindlichkeit ihrer weniger gut betuchten, aber gleichwohl vermögenden Gäste an, woraus sich eine starke antisemtische Dynamik entwickelte. Judenfeindliche Lieder wurden zur "Hymne" des Kurorts, Postkarten mit ihnen bedruckt. Die Motive aus den 1890er-Jahren nehmen das NS-Blatt "Stürmer" vorweg.
Der Kurkonzert- Pavillon...
Aber es kam, wie Bajohr weiter schreibt, noch schlimmer: "In der Weimarer Republik mutierte die Insel jedoch zeitweise zum antisemitischen Tollhaus, das reichsweit Aufsehen erregte."
Von symbolischer Bedeutung für die Republik war die Haltung der Kommunalverwaltung von Borkum zur ortsüblichen antisemitischen "Hymne". Der Gemeinderat hatte sich, der judenfeindlichen Geschäftspolitik wegen, 1919 mit großer Mehrheit dafür ausgesprochen, dass das "Borkum-Lied" nicht verboten würde. Der Umstand, dass die kommunale Kurkapelle dazu die Musik orchestrierte, gab ihren Gegnern aber einen Hebel in die Hand.
Zunächst sah aber der noch aus alten Zeiten übernommene Regierungspräsident von Aurich keine Rechtsgrundlage, in die kommunale Selbstverwaltung einzugreifen. Das sollte sich ändern, als der umstrittene SPD-Politiker Gustav Noske, seit 1920 Oberpräsident der preußischen Provinz Hannover, sich der Sache annahm und die Kommunalverwaltung anweisen ließ, die Kurkapelle von Borkum dürfe den "Kaisermarsch" nicht mehr intonieren – jene Melodie, zu der die Gäste des Seebades so "geistvolle" Zeilen sangen wie:
"An Borkums Strand nur Deutschtum gilt, nur deutsch ist das Panier //...// Doch wer dir naht mit platten Füßen, mit Nasen krumm und Haaren kraus, / Der soll nicht deinen Strand genießen, der muß hinaus, der muß hinaus! Hinaus!"
Das Amtsgericht Emden erließ, ohne die Legitimation des Antragstellers zu prüfen, eine einstweillige Verfügung gegen den Staat Preußen, die es bei 100.000 Goldmark Strafe untersagte, das Musizierverbot durchzusetzen.
Gefeiert wurde diese skandalöse, handwerklich angreifbare Verfügung vom umtriebigen Pfarrer von Borkum, dem evangelischen Geistlichen Ludwig Münchmeyer, der später für die NSDAP in den Reichstag einziehen sollte.„ Quelle: LTO a.a.O.

Glücklicherweise ist das Geschichte und Borkum ist immer noch von Bauten und Boom nicht so schick wie Norderney, aber die Dünenlandschaft ist definitiv eindrucksvoller ! Spaß macht auch, die großen Schiffe, die aus der Emsmündung kommen, zu beobachten! 
Architektonisch geht hier so einiges Durcheinander. Ein paar Villen und alte Kurhotels, Backsteinhäuschen und 60er Jahre Waschbeton, alles da! 
Borkum hat eine sehr schöne Promenade. Vom Hafen fährt eine historische Schmalspurbahn in den Ort, die ist sehr nett!

Und daher jetzt viele schöne Fotos! 

























Sonntag, 24. Mai 2020

Keine Reisebeschränkungen mehr nach Norddeutschland

Frankreich in der letzten Woche war nicht möglich , wir hatten daher vor etwa drei  Wochen eine Ferienwohnung auf Borkum gebucht, da feststand, dass Niedersachsen ab dem 16.5. die wochenweise Vermietung von Ferienwohnungen erlauben würde.
Die ostfriesischen Inseln sollten es sein, da die Anreise je nach  Fährhafen gerade mal  3-3,3 Stunden dauert und wir sowieso noch im vergangenen Oktober in Nordfriesland und an der Ostsee waren. Borkum ist ein Zufallsergebnis, da war das Angebot einfach  am Größten!
Jetzt sind wir also trotz Corona wieder unterwegs!
Mehr dazu aber morgen und dann nicht mühselig auf dem Handy getippt! Heute erstmal vor allem Bilder! Nach überwiegend regnerischer Überfahrt, ist überraschen viel blauer Himmel darauf zu sehen. Angeblich ist Borkum mit 2.000 Sonnenstunden im Jahr ein buchstäblicher Sonnenhotspot in Deutschland! Andere Hotspots will man gerade auch nicht. In Borkum (5.000 Einwohner) gab es bislang keine Infektionen, hoffentlich ändert sich das nicht wegen der touristischen Öffnung. Am Meer jedenfalls kann man sich sehr gut aus dem Weg gehen!

Bäderarchitektur Beginn 20. Jahrhundert

Endlose Dünenlandschaften 

Feiner weißer Sand 

Nicht wegzudenken  in Deutschland: Strandkörbe 

Ebbe

Vom Hafen zur Stadt  mit der Bimmelbahn 

Wohnbereich 

Strandbar

Aperol in Rias Bar und Restaurant 

Puderzuckersand auf Borkum 

Puderzuckersand Borkum 

Makrelen Himmel : Mackerel Sky  

Nur auf Borkum:Typische Strandzelte 

Typisch: Strandzelt Borkum 

Windiger Tag 

Dünenblick auf den Leuchtturm 

Vom Wind  geformte Düne


Weststrand Borkum


Schäumende Gischt macht Muster