Notizen und Fotos von meinen Reisen, Reisethemen und -tipps, Gedanken zum Reisen. Ich liebe es zu reisen, zu schreiben und zu fotografieren und arbeite seit vielen Jahren auf die ein oder andere Weise in der Tourismusbranche.
Donnerstag, 16. Juli 2020
Viel los in Goslar und herrliche Ruhe im Kloster Drübeck
Mittwoch, 15. Juli 2020
Die Stolbergs, Rotbart, Münzer und Luther
Der ortsansässige Autosattler Günter Hohlstamm nähte die beiden Enden passgenau zusammen und präparierte die Längsseiten für die Ringe. Nach der Aufspannung versah ein sowjetisches Spezialistenteam die Leinwand mit einer Grundierung nach einer alten russischen Geheimrezeptur.
Tübke verteilte auf die 1722 m² große Fläche mehr als 3000 einzelne Figuren, wovon die größten über 3 Meter messen.
Der Maler selbst musste die Arbeiten zeitweilig unterbrechen und seinem Kollegen Eberhard Lenkdie Ausführung überlassen, weil die Überanstrengung einen Muskelriss im Daumen hervorgerufen hatte.
Das Bild ist durch einen umlaufenden Graben und Geländer vom Besuchersaal getrennt, um Berührungen und Beschädigungen zu verhindern. Es wird bei den Führungen von einer größeren Zahl von gedämpft leuchtenden Scheinwerfern angestrahlt, während der Saal selbst im Halbdunkel bleibt. Somit kann sich die plastische Wirkung des Rundbildes optimal entfalten.“
Das Ergebnis ist großartig! Ursprünglich wollte die DDR als Auftraggeberin ein Schlachtengemälde der entscheidenden Schlacht des Bauernkriegs, die an dieser Stelle stattgefunden hatte, haben! Tübke malte stattdessen einen Kreislauf des Jahres, des Lebens. Er malte über Versuchungen seit Adam und Eva, die Erbsünde, über Selbstzweifel , über menschliche Abgründe. Er malte den vergeblichen Aufstand der Bauern , die vernichtend geschlagen werden würden und einen bereits resignierenden Thomas Münzer (der übrigens im vorher besuchten Stolberg geboren wurde).
Man darf keine Fotos im Museum machen und das Bild wäre auch urheberrechtlich geschützt. Daher nur ein paar Aussenfotos:
Blick auf den Kyffhäuser |
Wir fahren weiter nach Eisleben-Lutherstadt. 10.000 Menschen wurden hier arbeitslos, als 2000 der Kupferbergbau eingestellt wurde. Bis zu 150 m hohe Halden sind noch heute Erinnerung an diese Zeit. Luther wurde hier geboren und ist hier gestorben. Eine nette Anekdotevist, dass die Stadt sein Sterbehaus gekauft und zum Museum gemacht hat. Ein nicht sehr großes, aber altes Haus. Dort ist er allerdings gar nicht gestorben, Unterlagen wurden vor dem Kauf verwechselt. Das wirkliche Sterbehaus liegt etwa 100 m weiter und ist ein Hotel! Trotzdem ist das falsche Haus als Sterbehaus Luthers zu besichtigen. Leider war die St Andreas Kirche wegen Bauarbeiten geschlossen. Besichtigungsmäßig operieren wir glücklos! Helga, Ihr wart drin!
Jetzt ist der Handyakku fast leer, daher Schluss für heute. Von Eisleben geht es sowieso zurück nach Quedlinburg.