Zu Heute: Wir haben bis 10 Uhr geschlafen und sind bei strahlenden Sonnenschein aufgewacht. Nach dem Frühstück wollte ich mein Handy aufladen und ich fand den Behälter (welcher war das nochmal?) der Ladekabel nicht, insbesondere war dort das Ladekabel für die Kamera drin!!! Panik, dann Anruf bei Juliane, bitte guck´mal , ob ich es vergessen habe und rufe mal bei UPS an...! 10 Minuten später Entwarnung, alles ist in der Tasche oben auf der Netbooktasche. Der Tag ist gerettet!
Wir fahren weitere 4 Stunden über das Land, durch Lydenburg (Sparmarkt mit Schneckenteilchen und Kaffee- Wassereinkauf) und Hoedspruit und kommen um 16.00 an unserer Vuyani-Lodge an. Der nächste Game drive geht bereits in 5 Minuten los. Kurz entschlossen springe ich in den Jeep, Fleecejacke und kamera, sonst nix dabei.
Mit mir sind außer dem Tracker und dem Fahrer nur noch zwei Amerikaner im Jeep. Das Bushveld ist ganz anders als die offene Savanne Südafrikas. Gar nicht einfach, Wild zu entdecken. Wir sehen aber viel, mehr dazu morgen.
Dienstag, 29.07.2014 um 22.05 Abflug von Frankfurt nach
Johannesburg. Um 18.44 wollten wir den Zug ab Köln Deutz nehmen. Ausgerechnet
an diesem Nachmittag gehen wieder Sturzbäche Regen herunter und auf der Strecke
Düsseldorf-Köln blieb eine Regio stehen. Unser ICE Train hat (erste Durchsage)
30 Minuten, dann 25 Minuten (Aufatmen, zweite Durchsage), dann wieder 30
Minuten Verspätung. Als er dann endlich kam (non stop bis Flughafen) war der
zeitrahmen wieder in Ordnung. Dann blieb der Zug auf der Höhe des Förderturms
an der A 3, noch vor Limburg in freier Landschaft stehen. Durchsage:“ Der
Fahrzeugführer erhält neue schriftliche Anweisungen (?), der Zug fährt aber
bald weiter“. 10 Minuten stad er mit Sicherheit…! Jedenfalls war der Zug
rechtzeitig da. Inzwischen sah im Flughafen die Fensteraußenseite einer
Glasbrücke aus wie eines diese modernen Brunnenwände. Jetzt war das Unwetter in
Frankfurt. Die Maschine hatte aber keine Verspätung, Premiere im neuen
Z-Terminal (sehr schön, andere können es doch auch, was ist bloß mit BER los?),
ebenso Premiere im Airbus 380. Wir hatten Plätze ganz vorne in der Economy und
trotzdem schon Reihe 57! Mittelblock Gangplatz und der daneben. Ich ging zum
einer-daneben-Platz, um Armin den Gangplatz zu überlassen. Da kommt von der
anderen Seite mein anderer Sitznachbar, schätzungsweise 150 kg, Arme (auf der
gemeinsamen Lehne) wie meine Oberschekel und die sind nicht dünn! Außerdem kam
er von irgendwo (russisch evt.) und war offenbar schon länger unterwegs,
jedenfalls hatte er diesen Körpergeruch nach ungewaschener Kleidung mit
Zwiebelnote. Ich nehme ein Pfefferminz und Zitronenhandcreme und freue mich
über die effiziente AirCon, die aber auch nicht alles schafft. Das werden
heftige 10,5 Stunden! Neben ihn setzt sich eine junge Frau, Größe 44. Hinter
und sitzen drei junge Amerikanerinnen (Code Sharing mit United)und ein junger
Mann unbekannter Herkunft, dessen beste Fremdsprache Französisch ist. Ich
angele die Ohrenstöpsel schon mal vorsichtshalber aus dem Rucksack. Die drei Frauen
(aus New Hampshire/keine Freundinnen/nicht verwandt/gerade erst kennengelernt)
sind auf einer „Mission“ , from „our church“ und „we want to help people“, ich
glaube es war in Zimbabwe, Hauptsache weit weg von mir. Sie fliege schon am
21.08. zurück, das kann ja nicht viel werden, aber wenigstens sind wir nicht im
selben Flieger. Ich warte atemlos durch die Nacht auf den Begriff „world
peace“.
Sie bringen dem jungen Mann Englisch bei “ Do you know the
word wicked“. Man weiss nicht, was anstrengender ist, die Sägemesserstimmen der
Amerikanerinnen oder das französisch/englische Gemisch.
Es gibt aber eine gute Nachricht. Mein dicker Nachbar fragte
die Flugbegleiterin, ob er auf einen Gangplatz tauschen könne, …und es war
einer frei. Sogar so, dass keiner mehr zwischen uns saß. Da auch die Reihe hinter mir irgendwann
schlief, war es ein ganz entspannter Flug!!!
In Johannesburg haben wir dann 10 Minuten auf Armins
Reisetasche und etwa 50 auf meine gewartet, in den 380 passen ziemlich viele
Leute und ziemlich viele Koffer hinein.
Am Ausgang erwartete uns der AndBeyond Mitarbeiter mit den
Reiseunterlagen (inklusive Kunstleder gebundenes Tagebuch und Tasche in
Safarifarbe – sehr gut, habe nämlich keine Handtasche mit)und blieb bis zum
Auto bei uns.
Etwa 2,5 Stunden Fahrt nach Nordosten bis 10 km hinter
Dullstrom liegen vor uns. Toyota Corolla
mit Schaltung und Rechtssteuerung wegen des Linksverkehrs. Mit GPS Hilfe sind
wir bald aus dem Einzugsgebiet des Flughafens heraus. Die ersten 1,5 Stunden
gehen durch Highveld ( Hochlandprärie), looks like Laramie. Es wechseln sich
Kohlehalden mit Erdhalden und Kraftwerken
ab. Looks like Frimmersdorf. Dann beginnt (Provinz Mpumalanga) der
Bereich der Highlands mit der Spezialität des Fliegenfischens auf Forelle,
looks like Scotland.
Der Ort Belfast ist sehr afrikanisch geprägt, die Ausläufer
von Johannisburg waren gepfeffert mit Toys R Us, Woolworth, Malls, Baumärkten
und Möbelläden, die üblichen Verdächtigen eben.
Danach ein Wellblechhüttenslum und danach kleine Häuschen aus Stein.
Im Highlandbereich gibt es Pferde, Rinder und offenbar auch
Schweine, wir müssen zweimal halten, weil einem Bauern ein kleines Schwein
ausgebüxt ist. Dullstrom hat Strip Malls und typische Geschäfte wie in Dillard
oder Jackson und einen Engels & Völker gibt es dort auch. Und
Spezialgeschäfte, von Käse bis Kunst.
Unser Hotel ist wie eine schottische Country Lodge, die
Umgebung ist winterlich, Gras und Schilf gelb, viele Bäume kahl. Die Maid macht
uns ein großes Holzfeuer im Kamin. Draußen ist es sonnig bei 14 Grad! Feels
like Eifel!
Jetzt sitze ich im Bademantel auf dem Bett, nach dem ich
eben in der Wanne gelesen habe. Zwei dicke Kerzen brennen, Tee ist gekocht, das
Feuer brennt, Armin schnarcht und draußen färbt sich der Himmel rosarot. Essen
gibt es um 7 (Table d`Hote) und ich habe Hunger!