Dienstag, 24.07.2018
Ein weiterer Reisetag. Mit gestern zusammen werden wir dann
etwa 950 km in Richtung Süden gereist sein. Die heutige Etappe geht von
Rimouski am linken Ufer des St. Lorenz Stroms hinauf bis Qébéc City und dann
noch 40 km weiter in den Nationalpark Jaques Cartier, benannt nach dem den Park
dominierenden gleichnamigen Fluss. Es ist 30 Grad heiss, das Wetter ist
wechselhaft, strahlende Sonne wechselt mit schnell ziehenden Wolken und später
am Abend Regen ab. Die Luftfeuchtigkeit liegt bei 100 %.
Wir nehmen bewusst nicht die jetzt parallel zum Strom
gehende Autobahn, sonderm weiterhin die ebenfalls parallel gehende 132, auf der
wir bereits etwa 2.000 schon fahren.
Es ist ja Zeit genug durch die kleinen Orte mit ihren
Bullerbühäuschen zu fahren. Ich nenne so die, die einen Quergiebel haben, in
dem sich über der hochgelegten Veranda auf Stelzen im Giebel noch eine Gaube
befindet. Natürlich gibt es auch Ranch-Style Häuser und solche, die funktionale
Bungalows sind. Aber es dominiert doch der verspieltere Baustil mit
farbenfrohen Fassaden und Einfassungen von Fenster und Türen sowie
Verandageländern.
Immer wieder ist die Landschaft geprägt von den
hochaufragendenden Zigarrentürmen der Farmen. Milchwirtschaft dominiert und es
gibt viele Käsereien.
Wir fahren durch etwas größere Marktorte mit schönen Namen
wie Trois-Pistoles und Rivière de Loup. Die überwiegende Anzahl aller Orte und
Dörfer ist nach dem gleichnamigen Fluss, der hindurch in den St. Lorenz Strom
fließt, benannt. Und davon sind die meisten nach Heiligen benannt, so fahren
wir zum Beispiel durch Saint Joseph, Notre-Dame-de-Portages, Notre-Dame-des-Neiges, Saint Fabien, Saint Donat, Saint Valerien,
Saint Eloi, um nur ein paar der Orte in einem 40 km Radius zu nennen. Um sich
von den vielen anderen Orten mit demselbigen Heiligen im Namen zu
unterscheiden, gibt es häufig Zusätze, die aus dem Städtenamen eon ganzes
Kapitel werden lassen: Saint Fancois-de-la-Rivière-Du-Sud oder
Saint-Charles-de-Bellechasse . Gut gefällt mir auch Saint-Schristoph-d`
Arthabaska oder Saint-Georges-de-Windsor ( den kennt Kates Gorge sicher noch nicht einmal). OK,
ein letztes Beispiel: Notre-Dame-de-Auxiliatrice-de-Buckland.
In Kamouraska ( City, nicht etwa Saint Alexandre- oder Saint
Joseph-de-Kamourska......) machen wir einen Boulangerie/Caféstop. Es ist einer
dieser Orte, die Kunsthandwerk mit Kuchenhandwerk verbinden. Die Kunst ist
überwiegend naiver Art, buntgemalte Häuser und Landschaften, Skulpturen aus
Treibholz in Tierform, bunt bemalte Holzschiffchen und anderes Spielzeug.
Eine weitere Pause gibt es dann in Saint Jean Port Joli.
Hier steht ein kleiner roter Leuchtturm an einer Marina und rundherum ist ein
Park am Wasser entstanden, in großem Maße durch das Engagement von Paten. Zum
Dank durften sie sich auf den Holzplaketten mittels einer Plakette mit Namen
und optionaler Möglichkeit, einen Spruch hinzuzufügen, verewigen.
Das ganze ist ein gelungener Mix von Spazieren und Lernen
und Spielen geworden. Es gibt Infotafeln zu Geografie und Geologie des Ortes.
Bei Ebbe fallen aus Gras und Schlick bestehende Flächen frei. Im Restwasser
spiegelt sich der Himmel. Zudem ist der Strom hier westwärts ausgerichtet und
so ist hier bei Ebbe (laut Lonely Planet) einer der besten Plätze am Strom, um
den Sonnenuntergang zu gucken. Dafür ist es aber zu früh, es ist erst knapp
drei Uhr. Für Kinder gibt es Spielgeräte, darunter ein gutes Schiffsgerüst.
Außerdem findet man hölzerne Hollywoodschaukeln, Bänke und Picknickplätze sowie
einen Zugang um Wasser mit Aussichtsturm. Irgendjemand hatte die Idee, an
verschiedenen Stellen bemalte Steinchen zu hinterlassen.
Wir überqueren den St. Lorenz Strom in Québéc und fahren im
90 Grad Winkel Richtung Westen in die laurentinischen Berge. In der Nähe von
Stoneham-et-Tewkesbury befindet sich die Zufahrt zum Nationalpark Jaques
Cartier, wo wir die nächsten 4 Nächte ohne WLAN, aber dafür jetzt mit
(gemieteter) Bettwäsche verbringen werden. Der Park ist Teil eines riesigen
Natur-Tierschutzgebietes, des Réserve Faunique des Laurentides.
Dieser teil hier besteht aus dem vom Fluss gegrabenen Tal
und den Bergketten rundherum. Dichtes Grün auf beiden Seiten. Der Fluss hat
spiegelglatte Zonen ebenso wie Wildwasser.
Wir checken im Centre d `Information ein , etwa bei km 10
der 30 km langen Nationalparkstraße gelegen. Wie inzwischen bekannt, ist auch
hier der Service der SEPAQ Organisation perfekt. Man könnte sogar ein I Pad mit
Wanderwegbeschreibungen, Kinder/Baby-Kiepen von Arteryx oder Off Road Buggys
mit zwei 40 cm großen Rädern kostenlos ausleihen. Ebenso wie komplette
Babyausstattungen oder Kindergeschirr.
Armin ist noch etwas skeptisch ob der zu erwartenden Cabin
in der Wilderness. Aber dann ist auch er überzeugt. Selbst wenn, es ein
bisschen logistischen Geschicks bedarf, alle Sachen unterzubringen. Im winzigen
Bad ist kein Waschbecken, aber eine gute Dusche und natürlich ein WC. De
Zahnbürsten stehen jetzt neben der Spüle. Es gibt eine Küchenzeile, einen
Esstisc und zwei Betten sowie einen Kaminofen (jetzt 29 Grad draussen, immernoch, 19.00 Uhr). In der
voll mit einem Mückenscreen versehenen Veranda stehen ein Elektrogrill, zwei
Klappstühle, zwei Adirondackchairs. In einem Schrank befinden sich zusätzlich zwei
Campingstühle zum Mitnehmen und eine Doppelhängematte für die Terrasse. Draußen
sind noch ein Feuertopf und ein
Picknicktisch. Der Fluss ist 10 Meter entfernt und rauscht einschläfernd.....
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Blick aus dem Hotelfenster in Rimouski |
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Landwirtschaftliche Nutzung |
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Korn und Raps, in der Vegetation etwas zurück |
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Häuser am Wegesrand |
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Häuser am Wegesrand |
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Häuser am Wegesrand |
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Häuser am Wegesrand |
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Häuser am Wegesrand |
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Häuser am Wegesrand |
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Die Farmsilos |
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Überall Silos |
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Farmhaus |
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Leuchtturm am Wegesrand |
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Blick auf das Charlevoix |
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St Jean Port Joli |
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St Jean Port Joli |
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St Jean Port Joli |
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St Jean Port Joli |
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St Jean Port Joli |
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St Jean Port Joli |
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St Jean Port Joli |
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Herz in St Jean Port Joli |
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Fuchs im Jaques Cartier Nationalpark |
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Unsere Cabin (mit Bettwäsche) |
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