14.07.2018
Dritter Urlaubstag
Der Himmel hat sich zugezogen, als wir aufwachen. Bevor wir
uns aber mit dem Wetter beschäftigen, gibt es erst einmal Frühstück. Ich mache
Slow Cooking mit einer Pfanne voll duftendem Bacon. Nichts duftet besser!
Danach fängt es an, wie aus Kannen zu schütten. Buch und
Blog und Reiseführer vertreiben die Zeit. Als es nur noch nebelig nieselt,
gehen wir zur Touristeninformation (hier immer zu erkennen an den Hinweisschildern
mit einem „?“). Nach Walfahrten befragt,
meint die Dame, Walen wäre Regen egal. Armin aber nicht, und im Grunde hat er
Recht, wir waren gerade vor einem Jahr auf einer Waltour in Husavik, Island,
und dies ist nicht gerade so ein Supertag dafür. Außerdem ist diese Gegend eine
der besten weltweit, Wale auch vom Ufer aus zu sehen. Der Saguenay Fjord mit
seinem Süßwasser mündet hier in den St. Lorenz Strom, der bereits salzig
geworden ist. Dies führt zu ungewöhnlich hohen Vorkommen von Plankton und Krill
sowie von kleinen Fischen, ideale Opfer der Nahrungskette aller Arten von
Walen, darunter alles vom riesigen Blauwal bis zum seltenen weißen Beluga. Das
gesamte Randgebiet ist als Nationalpark unter Schutz gestellt und die
Walbeobachtungsboote sind an strenge Auflagen gebunden. Z.B. dürfen sie sich
einem Wal nicht näher als 200 Meter nähern und niemals einem Wal den Weg
versperren. Da machen wir doch besser Ecotourismus und gucken vom Rand aus.
Aber wie? Es gibt zwei Wanderwege in Tadoussac zu guten
Beobachtungspunkten. Einer ist tideabhängig und nur bei Ebbe zu begehen, der
andere immer möglich. Allerdings finden wir nur einen Parkplatz für 8 CanD und
da meint Armin, er würde sowieso lieber noch etwas herumfahren, man könne es ja
später noch einmal versuchen. Wir fahren also zum Gebiet der Dunes de Sable,
riesige Sandflächen , einmal bergauf und auf der anderen Straßenseite bergab zu
einem langen Strand. Dazwischen ist ein Beobachtungsgebet mit Aussichtskanzeln.
Es ist trocken, aber die Sicht ist nicht gut. Also machen wir einen Spaziergang
entlang einer kaputten kleinen Staumauer mit stehendem Gewässer auf der einen
und einem kleinen Wasserfall auf der anderen Seite.
Danach wollen wir eigentlich über eine, leider gesperrte,
Straße zum Saguenay Fjord. Wir nehmen den Umweg um Tadoussac herum und fahren
auf der 173 in Richtung Chicoutimi bis zum kleinen Ort Sacré Coeur, ein Stück
dahinter biegen wir nach einiger Suche
ab auf die Stichstraße nach Anse de Roche, einem Minihafendorf am Fjordufer.
Nebelbänke kommen von weitem angerollt. Irgendwie kann der Ort nicht viel und
trotzdem ist er wunderbar mit seinem Blick und das war es. Es gibt noch ein
erwähnenswertes Café , nach meiner Erinnerung hieß das Fjord Away. Eines dieser wunderbaren
kanadischen Cafés am Ende der Welt. Dieses zusammengezimmert aus rohem Holz, an
der Wand gute Ölbilder, die Theke aus Stämmen mit Metallelementen, bunte Gläser
und eine dicke Espressomaschine.
Wir kaufen in Sacré Coeur noch etwas zum Kochen ein und
halten danach noch einmal am Strand von Tadoussac an einer altmodischen
Parkuhr, wo eine halbrunde Scheibe sich bis zum roten Ablauf der Parkzeit
langsam dreht.
Inzwischen hat der Nebel ganz Tadoussac eingehüllt. Ein
Walbeobachtungs-Zodiac-Boot kommt herein und ist erst 10 Meter vor dem
Anlegesteg zu erkennen. Man fragt sich, wie die Kunden da Wale sehen konnten
(zur Erinnerung 200 Meter Abstand!)
Der Nebel lässt nicht locker. Unsere Cabin liegt über der
Nebelbankhöhe und so haben wir ein ständig wechselndes Panorama im Blick. Dir Bänke
driften hin und her, gehen aber nicht weg. Das Wasser ist bedeckt und bleibt
bedeckt. Aber immerhin kommt ein wenig die Sonne durch, Glück für die Party bei
unserem Nachbarn, dem Golfclubhaus.
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Boulangerie in Tadoussac |
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Hier ist was gebacken |
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Nebelschwaden über dem Saguenay Fjord |
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Hier wird was gebraten |
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Dunes de Sable |
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Dunes de Sable |
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Dunes de Sable |
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L´Anse de Roche |
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L´Anse de Roche |
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L`Anse de Roche |
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Tadoussac Plage |
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Im Nebel verschwunden |
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Nasse Feder auf dem Strand |
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Nebel über Tadoussac |
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