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Mittwoch, 25. Mai 2022

Wasserfall und Whistler

 Heute ist unser letzter voller Tag in Kanada und wieder Erwarten wird es nochmal ein Bear 🐻 Day! 😀

Wir fahren einfach los auf dem Highway 99 in Richtung Norden, die nächste kleine Stadt in ca 35 km Entfernung ist Pemberton. Pemberton ist auf den ersten Blick schon sympathisch. Klein genug, um nicht von Malls und Gewerbebetrieben und Fastfoodgastronomie umgeben zu sein, aber groß genug, dass ein bisschen los ist. Bunt, freundlich , Gemeinschaftsengagement und Einrichtungen, Bäcker, Bioladen, Dekoladen, gepflegte Häuser, Farmers Market. Auf den kurzen , oberflächlichen Blick eine nette Kleinstadt zum wohnen , mitten in großartiger Natur und man ist in knapp 100 km am Meer oder in gut 150 in Vancouver bei Ikea. Pisten gibt es in 35 km. Falls einer der Blogleser auswandern möchte, ist das ein heisser Tipp!

Wir fahren zurück in Richtung Whistler, halten aber schon bald am Nairn Falls Provincial Park. Eine Bärenwarnung am Parkplatz weist darauf hin, dass hier gestern ein Schwarzbär aktiv war. Wir sehen diese besondere Warnung aber erst nach dem Spaziergang zum Wasserfall. Es ist sowieso überall Bärengebiet hier. Sogar am Skilift steht ein allgemeines Warnschild. 

Der Wanderpfad ist auch gut genutzt, nicht voll, aber nicht einsam . Alle zusammen dürften genug Krach machen. Der Weg  geht an Hang oberhalb des Green River entlang und erreicht nach 1,5 km den Wasserfall . Feste Schuhe werden empfohlen und ist bin froh, dass ich meine Wanderschuhe ( Dank an meine Mutter, die sich  finanziell beteiligt hat) anhabe. Geröll, Wurzeln und glatte Felsabschnitte gibt es immer wieder. Der Wasserfall ist interessant. Durch Strudelbewegungen hat das Wasser runde Töpfe in das Gestein gegraben, die wiederum irgendwann durch weitere Erosion miteinander verbunden wurden, so dass das Wasser unter einer Art Brücke durchfließt. Von oben wundert man sich , wie das Wasser aus den einzelnen Kammern überhaupt heraus- und weiter fließen kann. 

Auf einer Bank ist eine Plakette zur Erinnerung an eine junge Frau, die 1969  im Alter von 19’verschwunden ist und am Abhang des Wasserfalles ein Holzkreuz aus 1986, dass an den Tod einer 30-jährigen erinnert. Ob es Unfälle in diesem Canyon waren?

An den Hängen wachsen wilde Hartriegelbäume, die gerade weiß blühen. Es stehen alte Zedern und Douglastannen im Wald. Ich füge ein Foto der Zapfen bei. Im Norden habe ich von einer Schautafel gelernt, dass Douglasien zwischen den Schuppen des Zapfens kleine Extraschuppen haben, die wie ein Mausehinterteil mit Schwanz aussehen.  Einfach zu merken!

Den Bären sehen wir jedenfalls nicht. Es geht zurück nach Whistler. 

Whistler in BC und Banff in Alberta sind die bekanntesten Skiorte in Kanada. 

“Whistler, vollständig eigentlich Resort Municipality of Whistler, ist ein Ort in der Region Whistler-Blackcomb, eines renommierten Skigebietes im Westen von Kanada, etwa 115 km nordöstlich von Vancouver in British Columbia, gelegen. Die Region ist nach den beiden Bergen Whistler Mountain und Blackcomb Peak benannt. Der Ort Whistler liegt 675 m hoch. 

Whistler ist wegen seiner Schneesicherheit ein beliebter Wintersportort. An den beiden Bergen Whistler und Blackcomb gibt es zahlreiche Abfahrten verschiedener Schwierigkeitsgrade. Whistler-Blackcomb ist das größte Skigebiet in Nordamerika.

Zwei Berge sind für den Wintersport erschlossen, Whistler Mountain (2182 m) und Blackcomb Peak (2440 m). Der höchste Punkt, der sich mittels Skilift erreichen lässt, liegt auf dem Blackcomb Peak in einer Höhe von 2184 Meter über dem Meeresspiegel. Das Skigebiet wird durch 24 Hauptskilifte erschlossen. Die Skiabfahrt mit der größten Höhendifferenz Nordamerikas (1609 Meter) liegt auf Blackcomb. Whistler-Blackcomb, der größte Skibereich in Nordamerika, umfasst ein Gebiet von etwa 22 Quadratkilometern.

2010 war Whistler Austragungsort der olympischen Winterspiele in Vancouver. 

Etwa 13.000 Menschen wohnen dauerhaft hier. 

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Whistler_(British_Columbia)

Drei Millionen Besucher ( Tages- und Übernachtungsgäste ) kommen im Jahr, etwas mehr im Sommer als im Winter. Hier gibt es im Sommer alles , vor allem Extremsportarten jeder Art. Mountain biking und natürlich Wandern.

Uns fällt auf, dass es ( anders als Jackson oder Steamboat Springs in den USA) 

- kein historisch gewachsener Ort, sondern eine   Kunststadt ist

- architektonisch ansprechend

- Zumindest Village und Upper Village kann man gemeinsam zu Fuß erkunden

- Museen ( leider ist das sehr gute Kunstmuseum nur Donnerstag bis Sonntag auf. )

- viele Geschäfte und viel Gastronomie 

- viele Parks und Fußgängerzonen

- im Grunde kein dem Tourismus nicht zuarbeitendes Gewerbe 

- keine Malls, keine nennenswerten Gewerbezonen ( Function junction ist klein und versteckt gelegen) , keine Fast Food Ketten oder Motels am Stadtrand. 

Wenn es nicht zu voll ist, ist es ein angenehmer, grüner Ort mit hohem Freizeitwert und im wesentlichen jungem Publikum.

Ach ja, den Schwarzbären haben wir dann mitten im Wohngebiet von Whistler gesehen, gleich bei uns um die Ecke. So ist das mit dem Wild, es ist immer genau da, wo es sein will, nicht wo man es vermutet oder sogar sucht …! 

Dies ist jetzt der letzte Blog aus Kanada, aber nicht über Kanada. Nach unserer Rückkehr gibt es noch was zu Morgen und eine Bestenliste! 

Whistler Village 

Whistler Village 

Die beiden Skigebiete, Gletscher in den Wolken 

Kochladen in Whistler 

Blackcomb 

Whistler Mountain, Gletscher verdeckt 

Trading Post 

Whistler Village 

Apres Ski 

Tulpen an der Gondel 

Auf dem Wanderweg , bewundernd 

Green River 

Douglasie Zapfen 

Jetzt staunt Armin 

Am Wasserfallausgang


Der Schwarzbär 

I’m Rastplatzplumpsklo

Steinig ist der Weg…

Bear Day 😅😀

Lecker Löwenzahn 

Der Nairn Wasserfall 

Die  verbundenen “Töpfe”

Weisswasser Green River 

Ich mag Wasserfälle 

Immer hohe Berge im Blick 

Da werden Baumstämme gequirlt 

Wanderweg 

Bärenwarnung am Wanderparkplatz 


Bank! 

Wilder Hartriegel 

Specht vermutlich…, arme Zeder 

Donnerstag, 19. Mai 2022

Tracks and Poop: Welches Tier war hier?

 Wir hatten gestern einen no bear day und heute dafür einen four bear day! Zwei Schwarzbären jeweils separat an der Böschung des Straßengrabens beschäftigt mit dem intensiven großen Fressen von jungem Gras. Außerdem eine Grizzlybärmutter mit ihrem Kind. Die liefen auf dem Highway herum und konnten sich nicht entscheiden, ob sie diesen zur einen oder anderen Seite verlassen sollten. Dieses Zögern ( wir  hielten viel Abstand, um die Bärin nicht zusätzlich zu stressen) war nicht ungefährlich, da die Gegenfahrbahn vor einer Kuppe lag und entgegen kommende Autos die Bären erst sehr  spät hätten wahrnehmen können. Glücklicherweise war so gut wie gar nichts los auf der Straße. Zur Erinnerung, der Highway 20, die Freedom Road, endet in Bella Coola. Es ist sozusagen eine mehr als 450 km lange Einbahnstraße. Die Touristensaison fängt erst im Juni an, wenn die Fähre nach Port Hardy durchfährt. Wer hier wohnt und arbeitet , bleibt im Einzugsbereich seines Umfelds . Nur Lieferwagen, wenige Holzlaster und Anwohner auf dem Weg zu Städten ( der nächste Ikea ist in Vancouver) machen hier den Verkehr aus.

Wir bummeln heute mit 35 km/h den Highway diesmal in östlicher Richtung entlang und halten an Aussichtspunkten und Picknickplätzen. Minispaziergänge mit 360 Grad Screening der Umgebung wie ein Security Bodyguard sie machen würde. Nichts riskieren und trotzdem viel sehen. 

Besonders Spaß macht mir eine riesige Biberburg. Die kleinen Holzfäller haben ganz ordentlich die  Bereiche am Ufer gerodet! In den Burgen - oder wie es hier heißt “beaver dams” sind Sedimente hängen geblieben und so wirkt mancher Biberdamm wie eine Sandbank.

Ich habe in den letzten Tagen immer wieder Websites gelesen, die sich zur Aufgabe gemacht haben, Wild identifizieren zu helfen. Wichtig ist dabei vor allem Spuren der Pfoten/Hufe zu erkennen und Poop, etwas formeller auch Scat genannt, gemeint sind natürlich die Exkrenente. Bärenpoop ist allerorten zu finden, aber die Identifizierung ist trotzdem nicht immer einfach. In dieser Jahreszeit muss auf jeden Fall Gras zu erkennen sein. Elch und Bär können manchmal Ähnliches produzieren, aber bei Wiederkäuern , wie auch der Elch einer ist, sieht man keine identifizierenden Inhalte mehr, da schon zweimal verdaut. 

Bär 

Moose ?! 


Bär 

Ein weiteres Mittel ist die Identifizierung von Spuren der Pfoten, Hufen, Krallen etc. 

Ich lerne, dass die Spuren von Hunden , inkl Wolf Krallen zeigen und Katzen, inkl. Puma in der Regel nicht. Bären haben 5 Zehen, Hunde nur 4 und Katzen hinten 4 und vorne 5, aber die 5. vorne ist versteckt auch daher auch nicht sichtbar. 

Mit  Krallen , sehr groß , Wolf? 

Jetzt weiß ich deutlich mehr, aber richtig einfach ist das immer noch nicht. Denn die Tiere gehen nicht abdruckreif oder der Untergrund verfälscht. Und auch mit den Ausscheidungen ist es nicht immer eindeutig. Bis ich ein guter Tracker bin, dauert es wohl noch länger! 

Morgen machen wir eine längere Bootstour auf dem Fjord, da ist dann der Skipper gefragt, ich hoffe, dass er uns so Einiges an Marine Wildlife zeigen kann. Aber es ist eben wirkliches Sekundenglück im richtigen Moment am richtigen Ort zu sein, in die richtige Richtung zu gucken und die gut getarnten Tiere auch zu sehen! 


Hier wirklich wichtige Information

Ufer mit großen Kieseln, alles Eiszeit

Bärenbeobachtungsplattform ( zur Lachszeit )

Nicht nur Bären im Weg 

Coast Mountain 

Chilcotin alter runder Granit 

Das Tal liegt dazwischen und stellt die Grenze der Kontinentalplatten dar. Coastmountains vulkanisch, erdgeschichtlich neu und noch spitz. Der Granit kann erdbebensicher verbaut werden. Die andere Seite viel älter und abgerundet. Der Granit wird brüchig! 


Kaffee kochen für unterwegs 

Atnarko River 

Am Atnarko River 


Nuxalk Land 


Gespaltener Monolith-the big rock 

Mosher River 

Einzige Brücke hier 

Pfeifenpause 

Bergkulisse 



Nochmal Berge

Fisheries Campground 

Beim Kettle Pool 

Nun noch  ein paar Infos zu Biberburg: 

“Biber sind für ihre Dammbauten bekannt, mit denen sie Bäche aufstauen und sogar künstliche Teiche anlegen. Der Damm trägt primär dazu bei, einen Wasserstand über dem Eingang zum Wohnbau von möglichst 60 Zentimeter und einen sichernden Wasserbereich um die Burg herum zu gewährleisten. Biberdämme in fließenden Gewässern sind bei starken Regenfällen bedroht, fortgerissen zu werden. Biber können ihren Damm öffnen, um Hochwasser rascher ablaufen zu lassen und ihren Damm so zu schützen. Damit regulieren sie den Wasserstand ihres Gewässerbereiches und ermöglichen so, dass auch empfindlichere Wasserpflanzen im Teich gedeihen, welche dem Biber als Nahrung dienen können. Biberdämme bedürfen insbesondere in Fließgewässern ständiger Aufwendungen.” Der längste Biberdamm wurde mit 850 m in Alberta gesichtet. 

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Biber#Biberbauten

Biberdamm 

Holzfällerei

Sägewerk 

Bauarbeiten 

Flussufer Bella Coola River 

Abgebissen 

Und dann noch ein paar Bären…

Schwarzbär 1

Grizzlies: Will aber nicht nach links 

Schwarzbär 2 

Schwarzbär 2 

Na gut dann rechts 

Oder doch links? 


Vielleicht 

Will immer noch nicht 

Rechts ist netter 

Mamabär gewinnt