Wir hatten gestern einen no bear day und heute dafür einen four bear day! Zwei Schwarzbären jeweils separat an der Böschung des Straßengrabens beschäftigt mit dem intensiven großen Fressen von jungem Gras. Außerdem eine Grizzlybärmutter mit ihrem Kind. Die liefen auf dem Highway herum und konnten sich nicht entscheiden, ob sie diesen zur einen oder anderen Seite verlassen sollten. Dieses Zögern ( wir hielten viel Abstand, um die Bärin nicht zusätzlich zu stressen) war nicht ungefährlich, da die Gegenfahrbahn vor einer Kuppe lag und entgegen kommende Autos die Bären erst sehr spät hätten wahrnehmen können. Glücklicherweise war so gut wie gar nichts los auf der Straße. Zur Erinnerung, der Highway 20, die Freedom Road, endet in Bella Coola. Es ist sozusagen eine mehr als 450 km lange Einbahnstraße. Die Touristensaison fängt erst im Juni an, wenn die Fähre nach Port Hardy durchfährt. Wer hier wohnt und arbeitet , bleibt im Einzugsbereich seines Umfelds . Nur Lieferwagen, wenige Holzlaster und Anwohner auf dem Weg zu Städten ( der nächste Ikea ist in Vancouver) machen hier den Verkehr aus.
Wir bummeln heute mit 35 km/h den Highway diesmal in östlicher Richtung entlang und halten an Aussichtspunkten und Picknickplätzen. Minispaziergänge mit 360 Grad Screening der Umgebung wie ein Security Bodyguard sie machen würde. Nichts riskieren und trotzdem viel sehen.
Besonders Spaß macht mir eine riesige Biberburg. Die kleinen Holzfäller haben ganz ordentlich die Bereiche am Ufer gerodet! In den Burgen - oder wie es hier heißt “beaver dams” sind Sedimente hängen geblieben und so wirkt mancher Biberdamm wie eine Sandbank.
Ich habe in den letzten Tagen immer wieder Websites gelesen, die sich zur Aufgabe gemacht haben, Wild identifizieren zu helfen. Wichtig ist dabei vor allem Spuren der Pfoten/Hufe zu erkennen und Poop, etwas formeller auch Scat genannt, gemeint sind natürlich die Exkrenente. Bärenpoop ist allerorten zu finden, aber die Identifizierung ist trotzdem nicht immer einfach. In dieser Jahreszeit muss auf jeden Fall Gras zu erkennen sein. Elch und Bär können manchmal Ähnliches produzieren, aber bei Wiederkäuern , wie auch der Elch einer ist, sieht man keine identifizierenden Inhalte mehr, da schon zweimal verdaut.
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Bär |
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Moose ?! |
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Bär |
Ein weiteres Mittel ist die Identifizierung von Spuren der Pfoten, Hufen, Krallen etc.
Ich lerne, dass die Spuren von Hunden , inkl Wolf Krallen zeigen und Katzen, inkl. Puma in der Regel nicht. Bären haben 5 Zehen, Hunde nur 4 und Katzen hinten 4 und vorne 5, aber die 5. vorne ist versteckt auch daher auch nicht sichtbar.
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Mit Krallen , sehr groß , Wolf? |
Jetzt weiß ich deutlich mehr, aber richtig einfach ist das immer noch nicht. Denn die Tiere gehen nicht abdruckreif oder der Untergrund verfälscht. Und auch mit den Ausscheidungen ist es nicht immer eindeutig. Bis ich ein guter Tracker bin, dauert es wohl noch länger!
Morgen machen wir eine längere Bootstour auf dem Fjord, da ist dann der Skipper gefragt, ich hoffe, dass er uns so Einiges an Marine Wildlife zeigen kann. Aber es ist eben wirkliches Sekundenglück im richtigen Moment am richtigen Ort zu sein, in die richtige Richtung zu gucken und die gut getarnten Tiere auch zu sehen!
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Hier wirklich wichtige Information |
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Ufer mit großen Kieseln, alles Eiszeit |
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Bärenbeobachtungsplattform ( zur Lachszeit ) |
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Nicht nur Bären im Weg |
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Coast Mountain |
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Chilcotin alter runder Granit |
Das Tal liegt dazwischen und stellt die Grenze der Kontinentalplatten dar. Coastmountains vulkanisch, erdgeschichtlich neu und noch spitz. Der Granit kann erdbebensicher verbaut werden. Die andere Seite viel älter und abgerundet. Der Granit wird brüchig!
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