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Dienstag, 24. Juli 2018

Von Percé nach Rimouski- Kreis auf der Straße 132 geschlossen

Vor 7 Tagen sind wir mit der Fähre von Forestville nach Rimouski gefahren und dann auf der Westseite die Halbinsel Gaspésie hinaufgefahren. 4 Tage später haben wir sie umrundet und noch einmal 3 Tage später, heute, fahren wir sie auf der Ostseite wieder herunter. Immer auf der Straße 132,   also haben wir, wie man hier sagt,  eine Schlinge (Bouclé) gefahren.

Wir sind bei strömendem Regen losgefahren. Aus dem von mir erhofften blutroten Sonnenuntergang ist nichts geworden und nun sind immer noch dicke Wolken am Himmel. Es ist allerdings dabei 29 Grad heiss!
Unsere Strecke ist heute 530 km lang, das längste Stück auf der Reise. Aber es wird uns nie langweilig. Entlang der Landstraße ist immer etwas zu gucken, auch wenn mit dem Blick auf das Meer wetterbedingt kein Staat zu machen ist. Es ist eine freundliche Landschaft, unspektakulär mit vergleichsweise vielen kleinen Orten. Aber man kommt immer gut voran. In den Ortschaften darf man in aller Regel 70 fahren, außerhalb 90-100 und das kann man zumeist auch. Es sind nicht besonders viele LKW unterwegs. Wir sehen Orte mit dem Schwerpunkt des Hummerfischens, Fischfabriken, Sägewerke und Bauernhöfe mit ihren hohen Silos und Kühen aus Holstein.

An der Kreuzung zur Brücke nach New Brunswick, in Pointe-à la Croix (benannt nach der Kreuzung, nichts Religiöses)  gibt es viele Tabakläden, "Duty Free"-Läden, First Nation betriebene Spielsalons  und zudem Sexshops. Da kann man sich leicht ausdenken, in welchen Bereichen die Gesetzgebung der Provinz Nouveau-Brunswick von der Québécs abweicht...!

In Matàpedia knickt die 132 in das Landesinnere ab, um die Bouclé zuzumachen. Die Straße geht immer entlang des gleichnamigen Flusses, einer der bekanntesten Lachsflüsse, in dem wohl Nixon und Carter schon gerne Angeln gingen. Der erste Ghilly (Angelguide) heißt Pierre L´Amour. Armin meint, im Hauptberuf würde ihm bestimmt der Sexshop in Pointe-à la Croix gehören.

Nicht weit von unserem Ziel knicken wir von der 132 ab und fahren etwa 30 km parallel dazu durch eine hügelige Wendelandschaft, in der der Raps gerade erst aufblüht. Die Vegetationszeit ist kurz! Schnurgerade führt die Straße durch die Mittelgebirgslandschaft, in der auch die Skiabfahrten für Rimouski liegen.

In Rimouski wird der kurze Sommer auch dadurch gefeiert, dass ein Stück Hauptstraße für Autos gesperrt wird und vor den Läden und Restaurants "Terrasse" (n) gebaut werden, zum open air Essen und Trinken.
Vor dem Kunstmuseum und auch sonst verteilt durch die Innenstadt stehen viele bunte Plastik-Adirondack-Chairs. So gelingt es, dass die überwiegend  industriell geprägten Stadt, in deren alten Teil 1950 zudem noch etwa 250 Häuser aufgrund eines  Feuers zerstört wurden, einen lebenswerten Eindruck macht.

Schön ist auch die Promenade entlang des Flusses, der gerade Ebbe hat!

Morgen geht es weiter in den Nationalpark Jaques Cartier für 4 Nächste in die Cabin ohne Bettwäsche, die jetzt zu Armins großer Freude eine Cabin mit Bettwäsche geworden ist, denn ich habe heute in der Nationalparkverwaltung angerufen und man kann Wäsche leihen....!

Nun denke ich allerdings nicht, dass es dort WLAN gibt. Mal sehen also, wann ich den nächsten Blog veröffentlichen kann!

Wolkenspiel Percé

Wechselndes Wolkenspiel Percé

Wetterwechsel

Regen in Percé

Beim Blogschreiben gestern wabernd

Brücke nach Campbeltown, New Brunswick


Typischer Minishop an einer Tankstelle (hat nix mit Panne zu tun)

Im First Nation Ort Gescapegiac

Picknick am Màtapedia Rivière au Saumon

Kalter Kaffee passt bei 29 Grad besser

Papierbirke

Covered Bridge

Typische Farm 

Sägewerk

Rapsfeld

Dorfstraße

Typisches Haus

Kathedrale von Rimouski und Globetrotterbully

neben dem Kunstmuseum

Sprühhinweise auf dem Bürgersteig


Typische Nebenstraße 1

Typische Nebenstraße 2

Typische Nebenstraße 3

Ebbe in Rimouski

Promenade Rimouski

Montag, 23. Juli 2018

Percé: Königswinter im ruhigen Québéc.


Normalerweise hat der kleine Ort Percé, an einem schon im 16. Jahrhundert von Jaques Cartier besuchten Platz an der Ostküste der Halbinsel Gaspésie gelegen, nur 8 Einwohner pro qkm. Etwa 3.000 insgesamt.
Wahrzeichen des Ortes ist der Rocher Percé, ein ursprünglich mit dem Festland verbundener Felsen von 88 m Höhe und 423 m Länge. Weiterhin ist der, wie gestern von uns unternommen, Ausgangspunkt für die Fahrten zur Nationalparkinsel Gaspésie.

Wenn im April die Basstölpel und die Möwen kommen und ihre Brutkolonien bilden, dann beginnt die Tourismussaison und es wird voll. Man hat den Eindruck, dass es nunmehr 8 Personen auf 8 qm sind. Außer dem Stau in Montreal zur Berufsverkehrszeit, ist dies das erste Mal, dass wir in einem Ort in einer Schlange stehen.

Es ist auch das erste Mal, dass die Masse der Besucher nicht Outdoorfreunde sind, sondern bunt gemischt wie ein Kirmespublikum. Man rechnet damit nicht unbedingt, denn es gibt  keinen richtigen Sandstrand und die Attraktionen gehören eigentlich in die Kategorie Natur.

Was also macht Percé so attraktiv für die Massen? Der Ort hat früher vor allem vom Dorschfang gelebt. Neue Einnahmequellen mussten her und der Ausgangspunkt waren natürlich die fotogenen Blicke auf den Rocher und die Bootsausflüge um die Insel, die auch ein netter Zeitvertreib für Menschen ohne große Natur- oder Sportsbegeisterung sind. In Percé wurde überdies  am Wasser eine sehr touristische Infrastruktur aufgebaut: Promenade, Spielplatz, Aussichtsturm, Plaza mit täglicher Vergnügung der rasen durch Gaukler, Sänger und Artisten. Am Abend dann Open Air Musik und jede Menge Bier (einheimische Brauerei) und Drinks. Dazu etwa 25 Läden mit Andenken (geschnitzte Möwen und Ähnliches) und weitere 25 mit T-Shirts, also genug zum Bummeln und Geld ausgeben.
Eine Bar und ein Restaurant jagd das Nächste.

Am Strand, der überwiegend aus Kieseln besteht, kann man Achat und Jaspis finden. Außerdem gibt es ein Geozentrum mit Zip Line Aktivitäten und frei schwebender Aussichtsplattform. Für jeden ist also etwas dabei.

Neben vielen Motels gibt es auch mehrere Campingplätze, die tatsächlich alle sehr schön gelegen sind und gut gefüllt mit Zelten, vor allem aber Wohnmobilen und -anhängern. Hunderte!

Unten im Ort ist aber dadurch ein solcher Rummel, dass wir tatsächlich sehr froh sind, mit unserer Unterkunft (Hotelzimmer, Chalets, Ferienhaus und Studios mit Kitchenette imBates Motel Stil) 2 km vor dem Ort belegen ist. Sie liegt auf der 266 m hohen Klippe, auf einer Höhe von 166 m. Von hier aus hat man einen tollen Blick über den Ort zum Rocher und zur Ile Bonaventure. Als wir vorgestern Abend ankamen, gab es im kleinen Haupthaus mit Café gerade zur Sundowner Zeit Livemusik eines Liedermachers aus Québéc. Die Anlage ist alt, unsere Eingangstür sicher 40 Jahre, aber gepflegt und man hat alles, was man braucht. Vor allem den 180 Grad Panoramablick!

Die Aussicht wechselt dauernd, da immer wieder Nebelbänke kommen und gehen. Dazu kommen Veränderungen durch die jeweilige Tide und den unterschiedlichen Stand der Sonne. Armin war gestern auf deiner der Aussichtsplattformen der Lodge Pfeife rauchen, als die Sonne sich blutrot im Meer spiegelte. Das würde ich heute auch gerne sehen, aber es ist ganz dichter Nebel aufgezogen. Aber, wie Gertruds Vater sagt: Da hinten wird´s hell. Ich hoffe mal, dass der Nebel gleich wieder weg ist. Der Rocher ist schon wieder zu sehen.

Immer wechselndes Licht: Hier gestern Abend

Gestern Abend
Gestern Abend

Einfahrt in den Ort Percé auf der Straße 132


Aussichtsturm an der Promenade

Mann, Mann, Mann hier ist was los!

Pub im Ort Percé

Rummel wie in Königswinter

Reihenbalkone

Kitchenette

Essecke

Balkontür

Der gesamte Rocher Percé

Unsere Unterkunft Au Pic de L` Aurore

Kormorane 88 m unter der Aussichtsplattform

Eine der beiden Aussichtsplattformen an der Unterkunft

Blick nach Norden

Blick nach unten (Seehunde)




Als Zugabe: Noch eine Nationalparktoilette , diesmal mit schönem Blick