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Freitag, 21. Februar 2020

Ein Leuchtturm, Wellen und Kegelrobben

An diesem Wochenende gehen in den meisten Schule die Half-Term-Ferien zu Ende, aber heute sind noch einmal sehr viele Familien mit Kindern unterwegs. Geringelte Pudelmützen, Hunter Boots, bunte Strumpfhosen. Wir haben auf dem Wanderweg am Godrevy Point allerdings auch junge Frauen in Ballerinas ohne Strümpfe gesehen. Es sind 8 Grad, es ist bedeckt, aber trocken, eine dünne Sonne lässt sich manchmal blicken, der Wind bläst beständig.

Heute wechseln wir das Quartier und ziehen von Falmouth nach Porthleven um. Daher müssen wir um 10.00 Uhr aus dem haus sein und wir können erst um 16.00 Uhr in das neue Haus. Beim Einladen des Gepäcks treffe ich einen Nachbarn. Bretonischer Pullover, Wollmütze, vielleicht Anfang 40. Er wohnt derzeit nebenan, aber die Wohnung gehört seinem Bruder. Er spielt Akkordeon und kommt hierhin zum Üben, da sein Hund das Akkordion nicht ausstehen kann.

Von Falmouth nach Porthleven
Bucht von Falmouth
Also machen wir einen Ausflug über Redruth zur Nordküste und fangen dort mit Portreath an. Der Ort ist bekannt wegen seines Stormwatching geeigneten Kais, unverkennbar mit dem Stummelturm, der Rest ist Opfer der Wellen geworden. Portreath ist nicht gerade eine Bilderbuchort, aber man kann schön Wellen gucken und dann wir finden auch noch ein gutes Café mit gutem Kaffee und leckeren kleinen und großen Kuchen Das Café ist unter neuer Leitung und modern und maritim eingerichtet. Der Kaminofen heizt zudem ein und verbreitet Gemütlichkeit. Sehr empfehlenswert. https://www.facebook.com/TheHubPortreath/ 

Weiter geht es entlang der Küstenstraße zum National Trust Parkplatz zwischen Godrevy Beach und Godrevy Point unweit von den Dünen bei Gwithian und auch nicht weit von Hayle. Auf der anderen Seite der Bucht liegt St. Ives.

Der Parkplatz ist gut gefüllt, in alle Richtungen sind Leute unterwegs. Star Nr. 1 der Wanderung um die Landzunge ist der viele Meilen langen Sandstrand, heute mit einem Kitesurfer und drei Surfern am anderen Ende des ersten Strandes , getrennt durch Felsen vom ganz langen Strand.

Star Nr. 2 ist der Leuchtturm auf einer vorgelagerten Insel. Als am 30. November 1852 das eiserne Dampfschiff "Nile" in der Bucht auf die Klippen auflief und zerschellte, wurde der Bau des Leuchtturms in Aussicht genommen. Der 26 m hohe Turm wurde 1858 errichtet, 1934 automatisiert, 1995 modernisiert und auf Solarenergiebetrieb umgestellt. Seit 2012 steht das eigentliche Leuchtfeuer  (LED, Reichweite 8 nautische Meilen) auf einer Stahlstruktur neben dem Turm. Der Leuchtturm wird, wie viel im UK vom Trinity House in Warwick, Essex aus kontrolliert und gesteuert.

Star Nr. 3 sind die Seehunde in der nahegelegenen Mutton Cove. Godrevy Point und Umgebung sind bekannt für die Tierbeobachtungsmöglichkeiten. Im Sommer ziehen Delphine, Walhaie (Baskisch Sharks) und Mondfische (Oceanic Sunfish) hier vorbei, auch lassen sich gut Seevögel beobachten. Sehr verlässlich suchen Kegelrobben (Grey Seals)  die geschützte kleine Mutton Cove auf, die beste Zeit sind die Monate Januar und Februar mit 100 oder mehr Tieren.  Es ist ein großartiger Anblick, die Robben auf dem Sand, teilweise auch im ziemlich wilden Wasser zu beobachten und meiner Meinung nach sind es deutlich mehr als 100 Tiere.

Armin auf dem Coast Path
Godrevy Lighthouse
Hinweis an Mutton Cove
Mutton Cove
Kegelrobbem

Steilküste an der Mutton Cove


Mutton Cove

Ich habe gerade bei Wikipedia gelernt, dass Kegelrobben KEINE Seehunde sind:
"Die Kegelrobbe (Halichoerus grypus) ist neben dem Seehund die zweite an deutschen Küsten verbreitete Robbenart und daneben das größte in Deutschland freilebend vorkommende Raubtier (bis zu 300 kg schwer und 2,5 Meter groß). Der Name leitet sich von den kegelförmigen Zähnen und der Kopfform der Robbe ab. Mit einer Größe von 230 Zentimetern und einem Gewicht von 220 Kilogramm ist eine männliche Kegelrobbe deutlich größer als ein Seehund, aber auch als eine weibliche Kegelrobbe (180 cm, 150 kg).  Jungtiere kommen mit einem weißen Embryonalhaar (Lanugo) zur Welt, das nach etwa fünf Wochen durch normales Fell ersetzt wird.Männchen haben außerdem eine größere Nase als Weibchen. Der Geschlechtsdimorphismus ist nur bei wenigen Hundsrobben so ausgeprägt." 40 Prozent des weltweiten Kegelrobben-Bestands leben an den Küsten Großbritanniens.https://de.wikipedia.org/wiki/Kegelrobbe


Von Godrevy Point fahren wir weiter in Richtung Porthleven. da es noch etwas zu für früh für den Bezug des Ferienhauses ist, halten wir in Perranuthnoe, wo es ein Café direkt an der Klippe gibt.
https://thecabinbeachcafe.co.uk

Cabin Beach Café
Auch hier ist viel los, aber das freundliche Team hat alles gut im Griff. Es gibt überwiegend Sandwiches, kalt und warm, aber auch Suppe und Kuchen und Kaffe und Tee. Zwei Mütter mit mehreren kleinen Kindern bleiben gleich draussen an einem Picknicktisch, die Mütter trinken Kaffee, die Kinder lutschen Eis am Stil!

Ein Blick auf die Wellen, es ist Flut, der lange und tiefe Strand, an dem ich 2018 noch so schön gemalt habe, ist völlig verschwunden.

Dann geht es nach Porthleven und das Haus ist auch um viertel nach drei schon fertig und noch genauso schön wie Sylvester 2016/2017, als wir hier eine Woche waren. Prothesen ist , wie vor ein paar Tagen schon geschrieben, einer der Stormwatching Hotspots und hat verlässlich hohe Wellen. Ich verbringe eine halbe Stunde mindestens an der Kaimauer, fasziniert vom Wellengang und der Gischt, die wie dicke Schneeflocken umherfliegt. Wieder drinnen merke ich erst, wie ausgekühlt ich bin und ich mache mir Kakao und ein dickes fettes Feuer im  Kaminofen!

Gischt am Breakwater in Porthleven

Porthleven
... im Spotlight
Kakao und Feuer
Lieblingsplatz

Dienstag, 18. Februar 2020

Trelissick und Truro

Aprilwetter und heute einmal nicht so lange Spazierfahrten?! Wr entscheiden uns für den an der Straße in Richtung Truro liegenden Trelissick Garden und einen Einkaufsbummel in Truro.

Etwa 30 Minuten vor Sonnenaufgang
Sonniger Blick auf Flushing links 
... und aus dem Fenster geradeaus
...und nach unten
Der Grundbesitz wurde 1755 zunächst als Erweiterung eines Farmhauses erbaut. In der heutigen Form geht das mit Säulen verzierte  Herrenhaus  aber auf die Copeland Familie zurück , insbesondere auf Ida Copeland, die das Anwesen 1937 vom der Industriellen Cunliffe in ihrer Eigenschaft als dessen Stieftochter erbte. Ida war da schon mit Ronald Copeland verheiratet, der Managing Director der W.T. Copeland and Sons Ltd. , einem Unternehmen zur Fertigung von feinem Spode Porzellan. Sie lebten in Stoke-on-Trent in den Midlands. Im 2. Weltkrieg  wurde das Trelissick von der US Army, und zwar 77. Luftabwehr- und Artillerie Einheit, genutzt.  Diese half  zum Einen die Region um Falmouth zu schützen  und zum Anderen auch bei der Vorbereitung des D-Days.
Nach dem 2. Weltkrieg zogen Ida und Ronald ganz nach Cornwall. 1955 übergab sie den Besitz dem National Trust unter der Maßgabe, dass die Familie weiter dort wohnen könne. Erst 2013 zogen Sohn und Enkel dann auch weg.

Trelissick Haus
Trelissick Spode Porzellan
Die Besucher kommen allerdings nicht wegen des Hauses, sondern wegen des weitläufigen Parks und Waldgelände. Der Garten ist ein sog. Spring Garden, der seine große Vielfalt von Rhododendren , Kamelien, Magnolien und Azaleen im Mai am Besten zeigt. Dann blühen auch unzählige blaue Glockenblumen und der Bärlauch.
Jetzt ist aber erst Februar. Dennoch gibt es Teppiche von Schneeglöckchen, erste Rhododendronblüten, ein, zwei schon jetzt voll aufgeblühte Magnolien und viele blühende Kamelien. Ein besonderer Reiz besteht darin, dass die Laubbäume noch nicht grün sind und man daher ihre Aststruktur so gut erkennen kann.

Trelissick Rhododendron
Trelissick Rhododendron
Magnolien, benannt nach dem franz. Botaniker Pierre Magnol (1638-1715), stammen aus Ostasien und den USA, es gibt nach verschiedenen Quellen zwischen 200 und 250 Arten plus Hybride. Etwa 150 Sorten sind vom Aussterben bedroht. Magnolien sind prinzipiell immergrün, es gibt aber auch sommergrüne Arten und von denen blühen einige schon, bevor die Blätter ausschlagen. So ist das auch bei der wunderschönen Tulpenmagnolie in Trelissick.

Trelissick Magnolie
Trelissick Magnolie
Trelissick Magnolie
Verwehte Magnolienblätter
Für Cornwall besonders typisch sind neben den Rhododendren die vielen Kamelien. Die Großgrundbesitzer hier haben tatsächlich sogar Expeditionen nach Asien in das Hochland finanziert, um neue, seltene Arten hierher zu holen. In einem Buch über das harte Leben der Minenarbeiter in Cornwall kann man lesen, wie arm die Menschen hier waren. Die Bolitho Familie zum Beispiel  betrieb Minen und gleichzeitig sponsorte sie teure Expeditionen. Im Castle Caerhays haben wir gelernt, wie die Familien Pflanzen  austauschten, um Züchtungen zu ermöglichen. Zudem stelle ich mir vor, konnte man auch mit einer neu entdeckten, besonders seltenen Pflanze gut prunken!

Trelissick Kamelie
Trelissick Kamelie
Trelissick Kamelie
"Die Gattung der Kamelien umfasst rund 300 Arten sowie unzählige Sorten und Hybriden. Sie alle zählen zur Familie der Teeblattgewächse (Theaceae). Die Chinesische Kamelie (Camellia sinensis) ist in Ostasien eine Jahrtausende alte Kulturpflanze – schon seit über 4.000 Jahren werden aus ihren Blättern der Grüne und der fermentierte Schwarze Tee gewonnen. Neben der eigentlichen Teepflanze gibt es auch andere Kamelien, die wegen ihrer schönen großen Blüten als Ziersträucher äußerst beliebt sind. Die bekannteste Kamelien-Wildart ist die Japanische Kamelie (Camellia japonica). Sie wurde 1735 vom schwedischen Pflanzenforscher Carl von Linné entdeckt und nach Georg Joseph Kamel benannt, einem mährisch-österreichischen Jesuitenpater und Naturkundler, der erstmals die Pflanzenwelt der Philippinen beschrieb.

Die ersten Kamelien gelangten vermutlich im 16. Jahrhundert nach Europa – kurioserweise vor allem durch das Bemühen der europäischen Staaten, die kostbaren Teepflanzen zu importieren. In China wurden oft die optisch sehr ähnlichen Zier-Kamelien als Tee-Kamelien deklariert, weil das Land sein damaliges Monopol im Tee-Anbau schützen wollte. Das führte dazu, dass die Kamelie schon Mitte des 18. Jahrhunderts in England eine sehr beliebte Gartenpflanze war, der Tee aber immer noch aus Ostasien bezogen wurde."(Quelle: https://www.mein-schoener-garten.de/pflanzen/kamelie)

Der Parkplatz von Trelissick Garden war heute sogar voller als im Mai. Viele Familien nutzen die "Half-term"-Ferien zu einem Winterurlaub und scheuchen die Kinder durch die Botanik, Rallyezettel in der Hand.

Trelissick Schneeglöckchen
Feock, Cottage
Blick auf den Meerarm
Von Trelissick aus fahren wir nach Truro und gehen erst einmal in Charlotte´s Tea House, in der alten Coinagehall, deren Geschichte auf das Jahr 1302 zurück geht, das gegenwärtige Gebäude stammt aus dem Jahr 1848. Hier trafen sich die Minenbesitzer und die Banker. Ob sie in einer Pause bei einem Brandy über den neuesten Kamelienerwerb redeten oder ob die Damen  eher beim Tee damit angaben, weiss ich nicht.

Wir jedenfalls folgen dem Tipp unserer Freund Marita und Hans  (Teehaus in Düsseldorf-Benrath: http://www.teehaus-benrath.de) und gehen Tee trinken. Wir bestellen zwei Cream Teas, worunter man neben einer Kanne Tee Scones mit Erdbeermarmelade und Clotted Cream versteht. In Cornwall kommt erst die Marmelade auf die Scone-Hälfte und dann die Clotted Cream oben drauf, in Devon macht man es umgekehrt.

Charlotte´s Teahouse ist ein bewusst altmodisch gehaltenen Unternehmen, gut besucht und preisgekrönt. Nicht gerade hip oder hygge, dafür tragen die servierenden Damen schwarze Kleider mit weißen Schürzen und Stirnbändern/Häubchen. Alle Speisen sind hausgemacht und wirklich lecker. http://charlottes-teahouse.co.uk
Das Teahouse besteht seit 1994 und ist definitiv nicht als Touristenlokal konzipiert oder von diesen okkupiert.
Ein Interview mit den Inhabern dazu gibt es hier: https://www.cornwalllive.com/news/cornwall-news/charlottes-tea-house-truro-history-834277

Charlotte´s Teahouse
Scones
Der Rest ist Einkaufen.Das Übliche eben. Erwähnenswert ist aber, dass wir eine Auftragsarbeit bei M&S erledigt haben, zwei Tweedcaps für meinen Vater, als Ersatz für welche, die er selbst einmal bei M&S gekauft hatte. Wir sind sofort fündig geworden! 20 % off, weil ja schon die Magnolien blühen und der Winter auf dem Rückzug ist!

Sonntag, 16. Februar 2020

"Severe weather warning"

Alles halb so schlimm in der Bucht von Falmouth. Geradezu langweilig. Sturm Dennis wütet mehr auf dem offenen Meer und die Bucht ist geschützt. Man merkt gar nicht viel davon. Im Hafen ist allerdings nichts los. Keine der kleinen Personenfähren nach Flushing oder St. Mawes fährt. Die Windgeschwindigkeit liegt bei 35-40 Meilen mit Böen bis 60 Meilen. Umgerechnet in Km/Stunde wären das etwa 60 kmh bez. 96 Kmh.

Nach der Beaufort Skala entspricht dies Windstärke 7-8 und Böen mit Windstärke 10. (https://de.wikipedia.org/wiki/Windgeschwindigkeit). Bei Instagram habe ich Fotos aus Portreath und Porthleven ( Autokorrekt hatte daraus gemacht:Poltert und Prothesen) gesehen, da flogen die Gischtfetzen und Wasserfontänen ziemlich hoch.

Blick auf die Packet Quays, unser Haus ist in der unteren Reihe mittig

Keine Boote unterwegs
Wolle für eine Babydecke


Wettervorhersage


Morgen werden wir uns auch zu einem der Sturm-Hotspots in Cornwall begeben ( Außer den bereits genannten Orten gehören dazu noch Lizard Point, die Kynance Cove, Sennen Cove, Cape Cornwall und  die Bedruthen Steps. Auch Porthcurno muss gut sein.

Heute jedoch haben wir nach zwei Fahrtagen beschlossen, das Auto stehen zu lassen und wenig bis nix zu unternehmen. Gegen Mittag wagen wir uns trotz des Dauerregens mit nur wenigen Lücken aus dem Haus heraus. Wichtigste Einkäufe: Brot und Carrot Cake, Samstagszeitung und Wolle und Rundstricknadel. Damit kann man einen Regentag aushalten. Vor allem , wenn man den Panoramablick auf die Bucht hat. Keine spektakulären Wellen, aber bei Böen sieht es immer so aus, wie wenn man auf Suppe pustet. Der Wind treibt das Wasser vor sich her oder landet an einem Punkt ,um den herum sich konzentrische Kreise bilden. Bei Flut schwappt dasWasser gegen die Hauswand bzw gegen den kaimauerähnlichen Sockel aus dicken alten Steinen. Bei Ebbe klatschen die Wellen auf Kiesel und Steine und machen Krach. Ohne erkennbaren Grund versammeln sich ab und zu Möwenscharen an einem bestimmten Punkt über dem Wasserund kreisen lautstark.  Kormorane tauchen ein paar Meter entfernt nach Fischen. Die Möwen schaffen es, entgegen der Strömung sozusagen an einer Stelle schwimmend stillzustehen.

Der Hafenbereich von Falmouth in der Bucht von Falmouth ist der zum offenen Meer hin gelegene Mündungsbereich der sog. Carrick Roads. Von beiden Seiten wird die mehrere hundert Meter breite Zufahrt von Forts begrenzt. Eines liegt in St. Mawes auf der Roseland Peninsula und das Fort Pendennis hier in Falmouth.
Blick vom Fenster nach unten, Wasser direkt am Haus

.....und auf der Scheibe


"Die Carrick Roads ist eine langgestreckte Meeresbucht in Cornwall. Die Bucht erstreckt sich als Mündungstrichter des Flusses Fal zwischen Truro und Falmouth.
Die Carrick Roads entstanden nach der letzten Eiszeit, als ein tief eingeschnittenes Tal durch den ansteigenden Meeresspiegel überflutet wurde. Die Bucht bildet einen großen Naturhafen und ist zwischen Falmouth und Truro schiffbar. Der Hafen von Falmouth und die Carricks Roads sind der drittgrößte Naturhafen der Welt. "(https://de.wikipedia.org/wiki/Carrick_Roads).

Am Abend gegen 21 Uhr haben wir nach dem vielen Lesen  Lust auf einen Film, aber das terrestrische Fernsehen funktioniert schlecht, wahrscheinlich wetterbedingt. Ich finde aber auf dem Fernseher die Mediathek und wir schauen noch den 1. Teil der von (Sir) David Attenborough ( von Jeremy Clarkson genannt " His Attenboroughness)" kommentierten Serie über die 7 Kontinente, startend mit der Antarktis. Die Erfindung von Drohnen hat die Naturfotografie noch besser gemacht! Tolle Bilder.

Anders als meine, die heute etwas Konturen- und farblos daher kommen...!
Füße unter der Decke

Schlafzimmerfenster

Begrenzte Farbpalette

Prince of Wales Pier


Freitag, 14. Februar 2020

Wieder in Cornwall!

Nach einem ordentlichen Frühstück (vegetarisches full English breakfast für mich) geht es weiter nach Westen, von Hampshire über Wiltshire , vorbei an Stonehenge, durch einen Zipfel von  Somerset nach Devon und schließlich nach Cornwall.
Unser Inn war gut und der dazugehörige Ort St. Mary Bourne, ist "pretty as a picture", voller reetgedeckter Cottages oder solcher, deren Mauern aus Feuerstein gebaut sind. Alle Autos werden gebeten zurückzufahren, ein Lieferwagen kommt nicht durch, typischer Verkehrsstau in einem typischen Dorf mit schmalen Straßen und Autos, die mal eben schnell vor dem Newsagent parken, weil jemand die Zeitung kauft, dann wird es zu schmal und es ist nur noch Platz zum Manövrieren für ein Fahrzeug.
Die Gegend ist Jaguar und Range Rover Country, eine Weile fährt ein Jaguar vor und einer hinter uns. Wer sich traditionelle und nicht ganz billige alte Häuser hat, fährt  vielleicht eher keinen BMW.
Verkehrsstau in St. Mary Bourne

Bourne Valley Inn

Straße von St Mary Bourne nach Andover

Stonehenge, Blick von der A 303
Unser Plan heute ist, quer durch das Dartmoor zu fahren und uns dann in Plymouth noch einmal die Viertel Barbican und Plymouth Hoe anzusehen. Wir fahren im Sonnenschein los , das erste Mal kein Stau entlang der Landstraße mit Blick auf Stonehenge. In Devon zieht es sich zu und im Dartmoor fällt Nieselregen und es wird, je höher wir sind, immer nebliger, denn die Wolken hängen ganz tief!

Uralte Steinmauern sind so dick mit Moos bewachsen, dass sie aussehen wie von einem grünen Teppich bedeckte Objekte, Farbe kommt auch durch den hellbraunen Farn, durch Farbtupfer auf Schafen und durch Flechten auf alten Granitblöcken. Wir sehen viele Dartmoor Ponies. Im Nebel fehlt nur der Hound of the Baskervilles. In Dartmeet fotografiere ich eine alte Steinbrücke mit Bögen. Gleich davor befinden sich die Reste einer der Vielen Clapper Bridges im Dartmoor. Uralte Packpferd wegen über die Bäche und Flüsse , erbaut aus großen Steinplatten und Felsbrocken.
Hier ist die Story:
"There is a standard road bridge and a clapper bridge, the road bridge was built in 1792 with the clapper bridge being constructed before that. No one knows the actual date but the Postbridge Clapper was built in the 13th century so would have thought it was around that time as well. The clapper is broken now as it was washed away in the 1820s, rebuilt and then washed away again in 1888, leaving it as it currently stands. (https://treksandtors.co/not-the-tors/bridges/dartmeet-bridge-and-clapper-bridge/)"

Dartmoor

Clapper Bridge und Steinbrücke in Dartmeet

Brücke über den Tamar , Schilder Grenze nach  Cornwall 
Dartmeet, der Ort an dem der West- und Ostdart als Zuflüsse des Flusses Dart zusammenkommen, ist im Sommer eine "Touristenfalle",  heute  aber völlig leer und verlassen.
Auf der Einfallstraße nach Plymouth staut es sich ohne Ende, es ist Freitag nachmittag und bei Google Maps sind viele Straßen rot, also entscheiden wir uns, die Seafront in Plymouth zu streichen ( und damit auch Carrot Cake und Kaffee) und statt dessen lieber direkt über die Tamarbrücke nach Cornwall zu fahren.

Es nieselt nun dauerhaft, die Wolken sind Vorboten des angekündigten Sturms Dennis, der im Bereich Falmouth morgen und übermorgen Windgeschwindigkeiten von 35-40 Meilen in der Stunde haben wird, aber Orkanböen von 60 Meilen/Stunde. Armin hatte vor der Reise eine neue Taschenlampe gekauft (die alte ist ja auf dem Flug nach Madeira aus dem Koffer verschwunden) und hat sie vorsichtshalber mal zusammengebaut. Sie kann SOS Signale. Er richtet sie auf das Fenster. Wahrscheinlich kommt gleich die Wasserpolizei um uns zu retten...!

Wir sind in einer Wohnung im gleichen Gebäudekomplex, in dem wir schon mehrfach waren , dem Packet Quays Bereich in Falmouth, wo früher in Falmouth die Royal Mail Verladestation nach England war. Diesmal sind wir nicht hoch oben über , sondern unmittelbar am Wasser. Die Wohnung hat ein Panoramafenster mit einem sog. Window Seat von 80 cm Breite und 2 Meter Länge, ein wunderbarer Aussichtsplatz. Der zur Wohnung gehörige Parkplatz ist allerdings nur durch rückwärts Einparken zu beparken und dann eigentlich auch nur, wenn man ein Auto hat, das etwa 50 cm schmaler als der Jaguar ist. Armin klingelt den Fahrer des Wagens der Nachbarbucht heraus und bittet ihn, 20 cm weiter versetzt zu parken. Trotzdem ist es Millimeterarbeit. Wir beschliessen, so zu planen, dass wir die Aktion nur einmal am Tag machen müssen und gehen heute erst einmal zu Fuß einkaufen. Es ist nicht weit bis zum Tesco Metro Supermarkt, abgesehen davon, dass man zu Fuß erst einmal 50 Stufen hoch muss und dann wieder den Berg herunter...! Ärgerlicherweise hat  Marks & Spencer den Standort in Falmouth aufgegeben, die kleine Foodhall nur um die Ecke wird uns fehlen. ( Für Helga: Der Nächste in Truro ist  auch nicht weit. )

Nun sind wir einmal gespannt auf das Wetter morgen und ob es so ungemütlich wird, wie die  Wetterwarnung vermuten lässt. Aber mit einer Tasse Tee auf dem Window Seat lässt sich dasWetter gelassen beobachten!

Der Fenstersitzplatz

Ebbe unter dem Fenster

Blaue Stunde

Lichter der Docks am Pendennis Castle