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Montag, 17. Februar 2020

Come rain or shine: Roseland Peninsula und Mevagissey

Der Sturm Dennis ist weitergezogen. Zu sehen ist er noch unter meinem rechten Auge! Gestern ist mir  das metallene Endstück des Zugbandes meiner Kapuze durch eine Windböe unter das Auge geknallt und heute ist es rotblau und ich sehe aus, als sei ich verprügelt worden. Ansonsten ist es zwar noch ein bißchen windig, aber viel ruhiger und es trotz Regenvorhersage in der Wetter-App ist es ganz ordentlich. Um die 10-12 Grad C, kein großer Windchill und immer wieder Sonne. Aprilwetter. Das Licht wechselt alle 10 Minuten und besonders mit der Sonne im Rücken und einer Wolkenbank vorne, ergeben sich die großartigen Effekte angestrahlter Objekte vor tiefdunkel erscheinendem Himmel! Perfekt für Fotos.


Blick nach draussen im Spiegel der gegenüberliegenden Wand

Blick Richtung Flushing
Wir fahren mit der King Harry Ferry über einen der Arme der Carrick Roads . Die Kettenfähre habe ich schon mehrfach in Blogs beschrieben. Hier noch eine Kurzinfo:  Die King Harry Ferry wurde 1888 in Betrieb genommen und verbindet Falmouth und Umgebung mit der   Roseland-Halbinsel , hierdurch wird die alternative 27-Meilen-Route durch Truro & Tresillian (gegen Zahlung von GBP 6,00 )abgekürzt.
Kind Harry Fähre
"Jedes Jahr spart die King Harry Ferry 5 Millionen Automeilen, 1,7 Millionen kg CO2 und eine halbe Million Liter Kraftstoff. Es befördert jedes Jahr 300.000 Autos.Als eine von nur fünf Kettenfähren in England fährt sie alle 20 Minuten von jeder Seite an 7 Tagen in der Woche ab. Die Fähre ist eine wichtige Verkehrsverbindung für Besucher und Einheimische."(https://translate.google.com/translate?hl=de&sl=en&u=https://www.falriver.co.uk/ferries/king-harry-ferry&prev=search)

Wir fahren zunächst zum alten Friedhof und zur Kirche von St. Just-in-Roseland. Dort waren wir 2011 einmal und ich wollte mir noch einmal dieses einzigartige Ensemble ansehen. Auf der Website der Kirche heißt es:"Described by John Betjeman as ‘to many people the most beautiful churchyard on earth’, the gardens of St Just in Roseland have delighted many, many people over many years. Explore the winding paths through the bamboos, follow the running stream down to the creek and pause by our Holy Well. Beautiful views lead the eye over to the boatyard or back towards the church. Step away from all the noise and traffic and rest in the tranquillity of our historic church." http://stjustandstmawes.org.uk/st-just-in-roseland/gardens/

Die alte Kirche und der alte Friedhof wären für sich allein genommen schon interessant genug. Hinzukommen aber die einzigartige Lage am Meerarm und die Fülle interessanter Pflanzen, die das Areal zu einem Garten machen! Eine lokale Legende erzählt, dass Joseph von Arimathea mit seinem Neffen Jesus Cornwall besuchte und an dieser Stelle landete. Die derzeitige Kirche wurde im 13. Jahrhundert erbaut, geht aber auf eine erste Kirche im 6. Jahrhundert zurück. Der Garten wurde im 19. Jahrhundert auf Betreiben des Rektors der Kirche angelegt:

"A 19th century Rector, aided by John Garland Treseder, introduced many tropical plants, and the combination of the church on the water’s edge and the wonderful flowers and shrubs in the churchyard are what gives the church its uniqueness. The path down to the church from the road is lined with granite stones which are carved with quotations and verses taken from the Bible.In H.V.Morton’s book ‘In Search of England’ (first published in 1927) he wrote ‘I have blundered into a Garden of Eden that cannot be described in pen or paint. There is a degree of beauty that flies so high that no net of words or no snare of colour can hope to capture it, and of this order is the beauty of St Just in Roseland…. I would like to know if there is in the whole of England a churchyard more beautiful than this.’ * (Quelle a.a.O.)

Die Anlage ist aber kein Museum und auch kein botanischer Garten! Ein herzzerreißendes Grab von Zwillingskindern, von denen einer mit 3 und der andere mit 4 Jahren starb, macht dies mehr als deutlich. 

Die Anlage ist zauberhaft. Es gibt unzählige Palmen, viele blühende Kamelien, Schlüssel- und Glockenblumen. Farbe bringen auch die indisch-gelben Flechten auf den betagten Grabsteinen. Man blickt auf Segelboote und Bootshäuser. Es ist sicher der schönste Friedhof, den ich gesehen habe. Mortehoe in Norddevon ist auch wunderbar gelegen. Nicht, dass man als Beerdigter davon etwas hätte, aber die Angehörigen haben die schönste Natur um sich herum und das ist ja schon mal etwas!
St. Just in Roseland Church

St. Just in Roseland Church
Kamelien auf dem Friedhof von St. Just i.R.
Tafel auf der Kirchenwand
Ausblick vom Friedhof
Alte Grabsteine, St. Just in Roseland

Weiter geht es über Portscatho nach Portloe, dem winzigen Hafen mit dem wunderbaren kleinen Lugger Hotel "with a view"! https://www.luggerhotel.co.ukDas passt, gerade ist es halb 2 und man könnte ein kleines Mittagessen bestellen. Sandwiches und eine geteilte Schüssel mit dick geschnittenen Pommes und Aioli ist doch was! Der Parkplatz ist hoch über dem Hafen und so kann man wenigstens ein paar der Kalorien wieder los werden. Prime Minister Mr David Cameron, Comedienne Catherine Tate, T.V Star Dawn French and die Musiker  Morrissey and Will Young haben alle schon im Lugger Hotel gewohnt. Ein früherer Landlord musste allerdings nachdem er bei der Ausübung seines 2. Berufes als Brandweinschmuggler gefasst wurde, am Galgen baumeln.

Sir John Betjeman war offenbar auf den selben Wegen unterwegs wie wir heute und hat auch über Portloe etwas vermeldet: ".  "One of the least spoiled and most impressive of Cornish fishing villages". (Quelle: https://www.cornwalls.co.uk/portloe)
Portloe
Der Name des Dorfes stammt vom cornischen Porth Logh , dass “cove pool” bedeutet. Porthole war im 17. und 18. Jahrhundert ein wichtiger Hafen für den Heringsfang. Aufgrund der Lage in der engen Schlucht konnte sich das Dorf seinen Charakter erhalten. Es ist schon oft als Filmkulisse genutzt worden. Heute fischen mir noch 3 Boote nach Krabben und Hummer.

Möwe auf einem Cottagedach in Portloe
Bucht von Portloe
Lunch im Lugger Hotel
Blick aus dem Fenster Lugger Hotel
Auf einem Public Footpath in Portloe
Cottage am Hafen von Portloe
Cottage in Portloe
Blick auf die schmale Cove
Weiter geht es über Caerhayes mit seinem großen und besuchenswerten Landsitz in Richtung Mevagissey, wo wir 2013 zwei Wochen eine Ferienwohnung hatten. In Carhayes entdeckt Armin einen Briefkasten aus viktorianischer Zeit (erkennbar am VR), der natürlich fotografiert werden muss.
VR Briefkasten
Als die Tiere den Wald (und das Feld) verliessen

Der Weg vom Parkplatz zum Hafen in Mevagissey führt vorbei am Teapot Tearoom, der schon einmal vorgemerkt wird.
Im wunderbar bunten und geschäftigen Fischerhafen mit bunten Booten und noch bunteren Fendern und Bojen kommt eine Schauer auf, die gleich darauf aber vom strahlendsten Sonnenlicht abgelöst wird. Eine Dame (I live locally) spricht mich an und meint, dass es sehr ärgerlich wäre: Den ganzen Morgen hatte sie ihre Kamera dabei und es habe geregnet. Jetzt wären die Farben so wunderbar ("Haben Sie die gelben Bojen gesehen?") und sie habe den Apparat zu Hause. Na ja, wenigstens ein paar schlechte Kamerafotos habe sie gemacht.
Die meisten Häuser in Mevagissey stammen aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Der Boom damals ging auch auf die Heringsschwärme zurück.

Der Leuchtturm wurde 1896 gebaut und seit dieser Zeit bereits automatisiert, sein Licht ist 12 nautische Meilen weit zu sehen.

Vom Hafen aus gehen wir dann tatsächlich in den empfehlenswerten, schönen und sehr gemütlichen Teacup Tearoom. (www.teacuptearoom.com, 21 Church St, Mevagissey, Saint Austell PL26 6SP)
Durch zunächst noch die typischen kleinsten Roselandstraßen), Rückwärtsfahren inklusive) geht es zurück zur A 390 und dann nach Falmouth. Nach dem Lunch UND einem kleinen Stück Harvest Cake bin ich jetzt, gegen 21 Uhr immer noch satt! 
Angler am Leuchtturm von Mevagissey
Schimpfende Möwe
Mevagissey, 2013 waren wir oben links im weissen Haus 
Basstölpel, fischend
Bootedurcheinander
Kleine Fischerboote
Hafen von Mevagissey
Leider nicht essbarer Kinderhandschuh
Vor allem nicht mit Chips!
Outer Harbour, Mevagissey
Markierungsbojen
She sells sea shells-Laden in Mevagissey

Laden Mackerel Sky
Tea Cup Tearoom
Poppies- Gedenken an den Great War

Fischerboot
Fischerboot
Rückweg, typische Straße Roseland Peninsula

Sonntag, 16. Februar 2020

"Severe weather warning"

Alles halb so schlimm in der Bucht von Falmouth. Geradezu langweilig. Sturm Dennis wütet mehr auf dem offenen Meer und die Bucht ist geschützt. Man merkt gar nicht viel davon. Im Hafen ist allerdings nichts los. Keine der kleinen Personenfähren nach Flushing oder St. Mawes fährt. Die Windgeschwindigkeit liegt bei 35-40 Meilen mit Böen bis 60 Meilen. Umgerechnet in Km/Stunde wären das etwa 60 kmh bez. 96 Kmh.

Nach der Beaufort Skala entspricht dies Windstärke 7-8 und Böen mit Windstärke 10. (https://de.wikipedia.org/wiki/Windgeschwindigkeit). Bei Instagram habe ich Fotos aus Portreath und Porthleven ( Autokorrekt hatte daraus gemacht:Poltert und Prothesen) gesehen, da flogen die Gischtfetzen und Wasserfontänen ziemlich hoch.

Blick auf die Packet Quays, unser Haus ist in der unteren Reihe mittig

Keine Boote unterwegs
Wolle für eine Babydecke


Wettervorhersage


Morgen werden wir uns auch zu einem der Sturm-Hotspots in Cornwall begeben ( Außer den bereits genannten Orten gehören dazu noch Lizard Point, die Kynance Cove, Sennen Cove, Cape Cornwall und  die Bedruthen Steps. Auch Porthcurno muss gut sein.

Heute jedoch haben wir nach zwei Fahrtagen beschlossen, das Auto stehen zu lassen und wenig bis nix zu unternehmen. Gegen Mittag wagen wir uns trotz des Dauerregens mit nur wenigen Lücken aus dem Haus heraus. Wichtigste Einkäufe: Brot und Carrot Cake, Samstagszeitung und Wolle und Rundstricknadel. Damit kann man einen Regentag aushalten. Vor allem , wenn man den Panoramablick auf die Bucht hat. Keine spektakulären Wellen, aber bei Böen sieht es immer so aus, wie wenn man auf Suppe pustet. Der Wind treibt das Wasser vor sich her oder landet an einem Punkt ,um den herum sich konzentrische Kreise bilden. Bei Flut schwappt dasWasser gegen die Hauswand bzw gegen den kaimauerähnlichen Sockel aus dicken alten Steinen. Bei Ebbe klatschen die Wellen auf Kiesel und Steine und machen Krach. Ohne erkennbaren Grund versammeln sich ab und zu Möwenscharen an einem bestimmten Punkt über dem Wasserund kreisen lautstark.  Kormorane tauchen ein paar Meter entfernt nach Fischen. Die Möwen schaffen es, entgegen der Strömung sozusagen an einer Stelle schwimmend stillzustehen.

Der Hafenbereich von Falmouth in der Bucht von Falmouth ist der zum offenen Meer hin gelegene Mündungsbereich der sog. Carrick Roads. Von beiden Seiten wird die mehrere hundert Meter breite Zufahrt von Forts begrenzt. Eines liegt in St. Mawes auf der Roseland Peninsula und das Fort Pendennis hier in Falmouth.
Blick vom Fenster nach unten, Wasser direkt am Haus

.....und auf der Scheibe


"Die Carrick Roads ist eine langgestreckte Meeresbucht in Cornwall. Die Bucht erstreckt sich als Mündungstrichter des Flusses Fal zwischen Truro und Falmouth.
Die Carrick Roads entstanden nach der letzten Eiszeit, als ein tief eingeschnittenes Tal durch den ansteigenden Meeresspiegel überflutet wurde. Die Bucht bildet einen großen Naturhafen und ist zwischen Falmouth und Truro schiffbar. Der Hafen von Falmouth und die Carricks Roads sind der drittgrößte Naturhafen der Welt. "(https://de.wikipedia.org/wiki/Carrick_Roads).

Am Abend gegen 21 Uhr haben wir nach dem vielen Lesen  Lust auf einen Film, aber das terrestrische Fernsehen funktioniert schlecht, wahrscheinlich wetterbedingt. Ich finde aber auf dem Fernseher die Mediathek und wir schauen noch den 1. Teil der von (Sir) David Attenborough ( von Jeremy Clarkson genannt " His Attenboroughness)" kommentierten Serie über die 7 Kontinente, startend mit der Antarktis. Die Erfindung von Drohnen hat die Naturfotografie noch besser gemacht! Tolle Bilder.

Anders als meine, die heute etwas Konturen- und farblos daher kommen...!
Füße unter der Decke

Schlafzimmerfenster

Begrenzte Farbpalette

Prince of Wales Pier