Nach dem Frühstück sind wir heute rund um die Nordspitze Mahes gefahren mit dem Ziel Victoria. Dort gibt es eine legendäre Markthalle, den Sir Selwyn Selwyn-Clarke Market ( doppelt ist richtig !) und da ist ab Mittag schon nicht mehr viel los.
Wir parken in der Nähe des Denkmals mit den drei Sicheln, die die drei Kontinente darstellen sollen, aus denen die überwiegend kreolischen Einwohner de Seychellen und überhaupt alle Seychellois herstammen.
Bei unseren Fahrten über die Insel ist -jedenfalls auf den ersten Blick -die Welt zumindest vergleichsweise in Ordnung. Vor allem liest man immer wieder, dass es keinen Rassismus gibt. Die Seychellen haben ein gutes Gesundheitssystem, eine gute Infrastruktur ( der ÖPNV wird bedient von blauen Tata-Bussen, die nicht zimperlich fahren) und offenbar auch ein gutes Schulsystem. DIe Wände der Schulen sind mit Sprüchen und Bildern beschrieben und bemalt und manchmal auch mit dem 1x1. Es heißt zum Beispiel " Apprendre pour grandir", " Save the Mangroves" oder so etwas wie : Stehe zu Deiner Meinung, auch wenn Du die / der Einzige bist".
Immer hat einer einen Besen in der Hand um die Veranda zu fegen und ein anderer den Trimmer, um die Rasenkanten zu schneiden.
DIe Häuser erinnern mehr an Bermuda als an Mombasa. Der Stil ist vage südländisch mit Säulengeländern, die Dächer sind mit weißem, cremefarbenen oder grünem Bleck gedeckt.
Im öffentlichen Bereich liegt weniger Müll herum als in Köln oder Leverkusen, vielmehr stehen dort viele Blumenkübel, Zierstäucher und es gibt viele Bänke. Die Bushaltestellen sind auf dem Asphalt gekennzeichnet , und, woimmer vom Raum her machbar , ist ein Bushäuschen mit Bank dabei. Derzeit hängt über den Straßen von Victoria Weihnachtsbeleuchtung. Ein künstlicher Baum für zuhause kostet 750 Rupien, das sind etwa 55 EUR.
Also, wir waren auf dem Weg zum Markt: ich liebe bekanntlich Märkte und die farbenfrohen Fotomotive dort. Gemüse und Obst ist in kleinen Mengen sortiert, das ist die Mindestabnahme. Beispielsweise kleine Stapel von drei Mangos, die muss man dann auch alle drei kaufen.
FIsch liegt in Bündeln ungekühlt, ist aber wurde aber über Nacht gefroren oder auf Eis gelegt.Leider sind jetzt auch die Fliegen da. EIn kleiner Reiher spaziert über die Theke. Außer Obst, Gemüse und Fisch gibt's vor allem noch Gewürze, darunter viel Zimt und Curry. Blumen sind künstlich, kein Wunder, da alles teuer importiert werden müsste. ( Dies führte allerdings beim ersten vorbeifahren an einem Friedhof dazu, dass Armin aus dem Augenwinkel sagte, dass hier aber viele Leute gerade gestorben seinen, weil überall "frische" Blumen standen. das waren natürlich künstliche, sicher noch frisch von Allerheiligen. DIe Seychellois sind zu 80 % Katholiken. )
Im ersten Stock des Marktes gibt es ein Café und Kleidung. Wir spazieren aber weiter durch die Straßen, voller Läden mit allem, von Barbiekopien über Tassen und Besen hin zu Mixern und Socken.
Danach wird noch der farbenfrohe Hindutempel besichtigt und dann geht es auf die Suche nach einem Café.
Zum Frühstück hatten wir uns den hier angebauten Tee mit Vanille gemacht. Jetzt ist Kaffeezeit und wir gehen in das News Café, hier bekommt man einmal nicht den üblichen Nescafé, sondern Illy!
Von Victoria aus sind wir dann noch auf Eden Island gewesen, der künstlich aufgeschütteten Insel mit einer Marina. Das Starboot ist die in Rendsburg gebaute" The Flying Fox" mit über 70 Metern. Leider haben wir im Internet nicht heraus bekommen, wem sie gehört.
Danach waren wir noch im Norden der Insel in der Parfummanufaktur einer Deutschen Expat mit vier Parfummischungen zum Verkauf !
Den Abschluss des Ausflugs heute machte Kurzwanderung auf einem einem Nature Trail , die wir aber mangels Wasser abgekürzt haben.
Und schon ist wieder ein Tag um. Morgen geht es weiter auf die Insel La Digue
Notizen und Fotos von meinen Reisen, Reisethemen und -tipps, Gedanken zum Reisen. Ich liebe es zu reisen, zu schreiben und zu fotografieren und arbeite seit vielen Jahren auf die ein oder andere Weise in der Tourismusbranche.
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Montag, 21. November 2016
Frische Fische , Vanilletee und guter Kaffee, Patchouli, Zitronengras und Ylang Ylang
Montag, 5. Oktober 2015
Einmal quer über Vancouver Island
Heute geht es weiter nach Tofino. Wir frühstücken wieder bei Willie`s, der Laden ist voll, sogar draussen auf der Terrasse sitzen Leute vor einem Kaminfeuer. Dann aber packen wir unseren Jeep voll und machen uns auf den Weg. Erst einmal geht es entlang des Transcanada Highways, der hier in Victoria mit Km 0 beginnt und sodann quer durch Kanada bis zum Atlantik geht. Auf dieser Insel allerdings nur bis Nanaimo, dann geht der Transcanada Highway erste einmal auf die Fähre nach Vancouver.
Wir machen eine Kaffeepause in Chemainus.
"Chemainus lebt traditionell von der Forstwirtschaft. 1858 wurde die Gemeinde aus einer Ansiedlung von Holzfällerlagern gegründet und am 1. Juli 1871 wurde das Chemainus Post Office eröffnet. 1880 erreichte dann auch die Eisenbahn auf ihrem Weg Richtung von Victoria nach Nanaimo die Gemeinde und führte zu einem weiteren Wachstum. Die Geschichte der Ansiedlung reicht jedoch weiter zurück, da vor einer Ansiedlung von Europäern das Gebiet schon Siedlungs- und Jagdgebiet der First Nation war." (Quelle: Wikipedia)
In Chemainus geht eine kleine Fähre zu einer der Golfinseln. Vor allem aber sieht man jede Menge geflößtes Holz auf dem Sund. Der Ort hat keine besonderen touristischen Attraktionen und tat sich wirtschaftlich lange schwer. Bis jemand eine gute Idee hatte: Heute finden sich 36 große Wandgemälde im kleinen Ort, die von der Geschichte erzählen. Ein Bild zum Beispiel zeigt, dass fr die Holzverarbeitung chinesische Arbeitskräfte in massen in das Land geholt wurden. Die Murals sind ein großer Erfolg und viele Besucher halten, um sie sich anzusehen und gehen dann auch ins Café, Restaurant oder einen Laden.
Etwa bei Parksville geht es dann nach Westen ab auf den Highway 4 in Richtung Ucluelet und Tofino und dem Pacific Rim National Park. Wir fahren erst einmal etwa 40 km bis Port Alberni, auch dieser Ort lebt von der Holzverarbeitung. Holz wird hier offenbar erst pulverisiert und dann verstromt. Armin möchte eine Pfeife rauchen, aber das ist in Kanada nicht einfach. Eigentlich ist es überall verboten, zumindest in einem Ort. Im Lonely Planet steht so nett, dass es am meisten Sinn macht, sich mitten auf einen Parkplatz zu stellen. Auch hier in unserem Tofino-Hotel, dem Wickaninnish Inn, ist Rauchen auf dem ganzen Gelände verboten. Es gibt auch nirgendwo vor den Pubs und Restaurants die kleinen rauchenden Menschentrauben, da 6 Meter vom Haus entfernt erst wieder geraucht werden darf. Das bedeutet bei Reihenhäusern de facto auf der ganzen Straße.
Wir fahren etwa 180 km durch Nadelwald , immer wieder unterbrochen von Seen und Sunden, Wasserfällen und trockenen Kiesbetten. Dann aber sind wir wieder am Pazifik!
Unser Hotelzimmer hat einen wunderbaren Blick nach Westen und man kann im Bett liegen und den Wellen zuhören. Am Abend im Restaurant gibt es ausgezeichnete (buchstäblich!) Westküstenküche. Armin sagt von seinem Sable Fish, auch Black Cod genannt, dass es der beste Fisch ist, den er je gegessen hatte. Ich hatte als Starter Krabben mit Polenta und halbgetrockneten Pfirsichen und frischen Pfirsichen und weißer Schokolade. Interessant, aber ein bisschen eigenwillig. Mein Hauptgericht war ein Cornish Chicken ( sehr gut) mit "blackened Corn" und der Nachtisch ein chocolat bar: Ober eine hauchdünne Bitterschokoladeschicht, darunter eine Schokocrème mit einem ganz dünnen knusprigen Boden, dazu noch eine hauchdünne Scheibe Karamell, der schon ganz dunkel war und Himbeermark/coulis und frische Früchte. Wow!
So hier füge ich die Fotos mal wieder in kleiner Auflösung ein, da da WLan gedrosselt ist...!
Wir machen eine Kaffeepause in Chemainus.
"Chemainus lebt traditionell von der Forstwirtschaft. 1858 wurde die Gemeinde aus einer Ansiedlung von Holzfällerlagern gegründet und am 1. Juli 1871 wurde das Chemainus Post Office eröffnet. 1880 erreichte dann auch die Eisenbahn auf ihrem Weg Richtung von Victoria nach Nanaimo die Gemeinde und führte zu einem weiteren Wachstum. Die Geschichte der Ansiedlung reicht jedoch weiter zurück, da vor einer Ansiedlung von Europäern das Gebiet schon Siedlungs- und Jagdgebiet der First Nation war." (Quelle: Wikipedia)
In Chemainus geht eine kleine Fähre zu einer der Golfinseln. Vor allem aber sieht man jede Menge geflößtes Holz auf dem Sund. Der Ort hat keine besonderen touristischen Attraktionen und tat sich wirtschaftlich lange schwer. Bis jemand eine gute Idee hatte: Heute finden sich 36 große Wandgemälde im kleinen Ort, die von der Geschichte erzählen. Ein Bild zum Beispiel zeigt, dass fr die Holzverarbeitung chinesische Arbeitskräfte in massen in das Land geholt wurden. Die Murals sind ein großer Erfolg und viele Besucher halten, um sie sich anzusehen und gehen dann auch ins Café, Restaurant oder einen Laden.
Etwa bei Parksville geht es dann nach Westen ab auf den Highway 4 in Richtung Ucluelet und Tofino und dem Pacific Rim National Park. Wir fahren erst einmal etwa 40 km bis Port Alberni, auch dieser Ort lebt von der Holzverarbeitung. Holz wird hier offenbar erst pulverisiert und dann verstromt. Armin möchte eine Pfeife rauchen, aber das ist in Kanada nicht einfach. Eigentlich ist es überall verboten, zumindest in einem Ort. Im Lonely Planet steht so nett, dass es am meisten Sinn macht, sich mitten auf einen Parkplatz zu stellen. Auch hier in unserem Tofino-Hotel, dem Wickaninnish Inn, ist Rauchen auf dem ganzen Gelände verboten. Es gibt auch nirgendwo vor den Pubs und Restaurants die kleinen rauchenden Menschentrauben, da 6 Meter vom Haus entfernt erst wieder geraucht werden darf. Das bedeutet bei Reihenhäusern de facto auf der ganzen Straße.
Wir fahren etwa 180 km durch Nadelwald , immer wieder unterbrochen von Seen und Sunden, Wasserfällen und trockenen Kiesbetten. Dann aber sind wir wieder am Pazifik!
Unser Hotelzimmer hat einen wunderbaren Blick nach Westen und man kann im Bett liegen und den Wellen zuhören. Am Abend im Restaurant gibt es ausgezeichnete (buchstäblich!) Westküstenküche. Armin sagt von seinem Sable Fish, auch Black Cod genannt, dass es der beste Fisch ist, den er je gegessen hatte. Ich hatte als Starter Krabben mit Polenta und halbgetrockneten Pfirsichen und frischen Pfirsichen und weißer Schokolade. Interessant, aber ein bisschen eigenwillig. Mein Hauptgericht war ein Cornish Chicken ( sehr gut) mit "blackened Corn" und der Nachtisch ein chocolat bar: Ober eine hauchdünne Bitterschokoladeschicht, darunter eine Schokocrème mit einem ganz dünnen knusprigen Boden, dazu noch eine hauchdünne Scheibe Karamell, der schon ganz dunkel war und Himbeermark/coulis und frische Früchte. Wow!
So hier füge ich die Fotos mal wieder in kleiner Auflösung ein, da da WLan gedrosselt ist...!
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Das Haus mit unserer Wohnung in Victoria |
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In Willie´s Restaurant |
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Haus in Victoria |
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Haus in Victoria |
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Haus in Victoria, Chinatown |
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Häuser in Victoria |
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Haus in Victoria |
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Geflößte Holzstämme in Chemainus |
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Wilder Bach in den Bergen zwischen Port Albern und Tofino |
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Herbstblätter |
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Unser Zimmer im "Wick" |
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Blick vom Balkon |
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Der lange Strand Chesterman´s Beach |
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Jetsam and Flotsam |
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Mural in Chemainus |
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Strand am Wick |
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Skulptur in Port Alberni |
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Mural in Chemainus |
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Mural in Chemainus |
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Mural in Chemainus |
Sonntag, 4. Oktober 2015
Treibholz und der wilde Pazifik
Heute sind wir von Victoria südwestlich in Richtung Sooke an der Juan de Luca Strait gefahren. Die Strait liegt zwischen dem Olympic National Park im Staat Washington und Vancouver Island und stellt auch die Grenze zwischen den USA und Kanada dar. In Sooke schauen wir uns den Spit an, eine Kiesbank , frühstücken und fahren weiter in Richtung Port Renfrew. Nach etwa 20 Km erreichen wir den French Beach, einem Regional Park entlang einem Strand voller Kiesel und Treibgut. Es ist Samstag und so sind wir nicht ganz alleine am Strand..., aber die wenigen Leute verteilen sich. Wir sitzen auf bzw angelehnt an einen großen Treibgutbaumstamm und schauen auf die Wellen . Mit Krachen branden sie an den Strand, um danach mit Schlürfen und Knistern über die Kiesel wieder wegzurollen.
Die Pazifikküste liegt voll Treibgut, vor allem Holz und dabei vor allem Baumstämme. Immer wieder bauen die Spaziergänger kleine Kunstwerke. Wer daran vorbei geht, legt vielleicht noch etwas dazu oder einen besonders schönen Kieselstein darauf. Am Parkplatz warnt ein Schild davor, unbekanntes , dubioses Treibgut anzufassen und bittet, es den Behörden zu melden. Der Grund ist, dass manchmal Gegenstände angeschwemmt werden, die aus Asien stammen. Bei dem Tsunami weggespültes oder radioaktives aus Japan, zum Beispiel.
Die Tafel warnt auch vor Bären und vor allem vor Pumas. Es heißt dort, dass Pumas unberechenbar seien, da sie am oberen Ende der Nahrungskette stehen und sich vor nichts zu fürchten brauchten. Man wisse nicht warum, aber ganz besonders mögen Pumas kleine Kinder. Es wird vermutet, dass dies wegen der hohen Stimmlage und dem Gewusel wohl der Fall sein könne. Kinder sollten daher nur in Gruppen spielen, beim Wandern nicht vorauslaufen, im eingezäunten Garten spielen u.s.w.
Ich gehe über einen bequemen Waldweg zum Ende der Bucht, links liegt dichter Wald und so bin ich ganz froh, als ich Puma-frei wieder auf dem offenen Strand bin. Am Ende der Bucht hat sich Sand angesammelt, ein paar Regenpfeifer stochern mit ihren Schnäbeln im Boden herum. Auf den Wellen schaukeln und Möwen. Ab und zu fliegt eine Schar Kormorane niedrig über das Meer. Über dem Wald, hoch oben, kreist ein Weißkopfadler (wir haben ein Fernglas mit). Nur die hier wohl zahlreichen Otter lassen sich nicht blicken. Es ist allerdings auch schwer, sie von den Spitzen des "Kelp", der langen schlauchförmigen Algen mit einer Blase an der Oberfläche zu unterscheiden.
Es geht weiter in Richtung Port Renfrew. Am Weg liegt der Holzfällerort Jordan River, vom dem nur verlassen aussehende niedrige Häuser übrig geblieben sind. Immer wieder einmal führt eine Stichstraße zu einem Wanderparkplatz, wir fahren aber weiter bis Port Renfrew. Port ist ein großes Wort für einen Steg mit zwei Fischerbooten, allerdings voller Utensilien (Lachse?, Austern?). Es gibt einen Pub, der kann aber keinen Coffee to Go. So landen wir im Coastal Café mit dem besten Blaubeerenkuchen und not-to-go!
Wir beschließen trotz des schönen Wetters die Autofahrt noch auszudehnen und nicht denselben Weg nach Victoria zurückzufahren, sondern erst einmal in das Inland und über Lake Cowichan zurück. Das erste Warnschild weist darauf hin, dass es auf den nächsten 57 Km keine Tankstelle gibt. Das zweite Warnschild erklärt, dass auf den nächsten 56 km Wild auf der Straße ist (leider nichts gesehen). Das dritte Warnschild warnt vor Trucks mit Baumstämmen "next 33 km active logging". Glücklicherweise ist da am Samstag Ruhe, die Riesenlaster sind nämlich nicht dafür bekannt, dass sie langsamer fahren würden bei Gegenverkehr...!
Noch im Bereich von Port Renfrew halten wir an einer langen Brücke über einen Meerarm. Kanadische Bilderbuchblicke. Auf der Brücke stehen Angler und auf einem Baumstamm im Wasser ein Reiher.
Das Holzfällen ist zwar, zumindest aus der Sicht von Baumliebhabern wenig korrekt, aber die Schneisen bedingen , dass man immer wieder einmal einen schönen Weitblick hat über die Berge (hier etwa 1000 m hoch) , die sich Baum neben Baum aneinanderreihen. Dazwischen immer einmal ein leuchtend gelber Laubbaum, immer wieder auch einspurige Brücken über Flüsse, Bäche und kleine Canyons mit Wasserfällen.
Aufgrund der Rundfahrt ist es spät geworden und bei der Einfahrt n die Stadt Victoria tutet die Benzinwarnung. Hier gibt es aber glücklicherweise wieder jede Menge Tankstellen.
So, jetzt habe ich Hunger, die Blueberry Pie reicht nicht mehr!
Nachtrag: Es ist gar nicht so einfach, Geld für ein Essen los zu werden, wenn man an einem Samstag Abend keinen Tisch reserviert hat. Gut, dass es den "Bard & Banker"-Pub gibt, groß und beliebt, wir bekommen mit nur 5 Minuten Warten einen Tisch, sitzen im viktorianisierten Ambiente, eine Ban macht Soundcheck und ich esse einen der besten Burger-ever! Der Kellner mein hinterher, als ich sage, der Burger sei "awesome" gewesen, dass die die "mean combination" von prime rib und brisket mache. Auch gut, fingerlicking good, sticky fingers good!(Armin isst den Burger trotzdem mit Messer und Gabel).
Die Pazifikküste liegt voll Treibgut, vor allem Holz und dabei vor allem Baumstämme. Immer wieder bauen die Spaziergänger kleine Kunstwerke. Wer daran vorbei geht, legt vielleicht noch etwas dazu oder einen besonders schönen Kieselstein darauf. Am Parkplatz warnt ein Schild davor, unbekanntes , dubioses Treibgut anzufassen und bittet, es den Behörden zu melden. Der Grund ist, dass manchmal Gegenstände angeschwemmt werden, die aus Asien stammen. Bei dem Tsunami weggespültes oder radioaktives aus Japan, zum Beispiel.
Die Tafel warnt auch vor Bären und vor allem vor Pumas. Es heißt dort, dass Pumas unberechenbar seien, da sie am oberen Ende der Nahrungskette stehen und sich vor nichts zu fürchten brauchten. Man wisse nicht warum, aber ganz besonders mögen Pumas kleine Kinder. Es wird vermutet, dass dies wegen der hohen Stimmlage und dem Gewusel wohl der Fall sein könne. Kinder sollten daher nur in Gruppen spielen, beim Wandern nicht vorauslaufen, im eingezäunten Garten spielen u.s.w.
Ich gehe über einen bequemen Waldweg zum Ende der Bucht, links liegt dichter Wald und so bin ich ganz froh, als ich Puma-frei wieder auf dem offenen Strand bin. Am Ende der Bucht hat sich Sand angesammelt, ein paar Regenpfeifer stochern mit ihren Schnäbeln im Boden herum. Auf den Wellen schaukeln und Möwen. Ab und zu fliegt eine Schar Kormorane niedrig über das Meer. Über dem Wald, hoch oben, kreist ein Weißkopfadler (wir haben ein Fernglas mit). Nur die hier wohl zahlreichen Otter lassen sich nicht blicken. Es ist allerdings auch schwer, sie von den Spitzen des "Kelp", der langen schlauchförmigen Algen mit einer Blase an der Oberfläche zu unterscheiden.
Es geht weiter in Richtung Port Renfrew. Am Weg liegt der Holzfällerort Jordan River, vom dem nur verlassen aussehende niedrige Häuser übrig geblieben sind. Immer wieder einmal führt eine Stichstraße zu einem Wanderparkplatz, wir fahren aber weiter bis Port Renfrew. Port ist ein großes Wort für einen Steg mit zwei Fischerbooten, allerdings voller Utensilien (Lachse?, Austern?). Es gibt einen Pub, der kann aber keinen Coffee to Go. So landen wir im Coastal Café mit dem besten Blaubeerenkuchen und not-to-go!
Wir beschließen trotz des schönen Wetters die Autofahrt noch auszudehnen und nicht denselben Weg nach Victoria zurückzufahren, sondern erst einmal in das Inland und über Lake Cowichan zurück. Das erste Warnschild weist darauf hin, dass es auf den nächsten 57 Km keine Tankstelle gibt. Das zweite Warnschild erklärt, dass auf den nächsten 56 km Wild auf der Straße ist (leider nichts gesehen). Das dritte Warnschild warnt vor Trucks mit Baumstämmen "next 33 km active logging". Glücklicherweise ist da am Samstag Ruhe, die Riesenlaster sind nämlich nicht dafür bekannt, dass sie langsamer fahren würden bei Gegenverkehr...!
Noch im Bereich von Port Renfrew halten wir an einer langen Brücke über einen Meerarm. Kanadische Bilderbuchblicke. Auf der Brücke stehen Angler und auf einem Baumstamm im Wasser ein Reiher.
Das Holzfällen ist zwar, zumindest aus der Sicht von Baumliebhabern wenig korrekt, aber die Schneisen bedingen , dass man immer wieder einmal einen schönen Weitblick hat über die Berge (hier etwa 1000 m hoch) , die sich Baum neben Baum aneinanderreihen. Dazwischen immer einmal ein leuchtend gelber Laubbaum, immer wieder auch einspurige Brücken über Flüsse, Bäche und kleine Canyons mit Wasserfällen.
Aufgrund der Rundfahrt ist es spät geworden und bei der Einfahrt n die Stadt Victoria tutet die Benzinwarnung. Hier gibt es aber glücklicherweise wieder jede Menge Tankstellen.
So, jetzt habe ich Hunger, die Blueberry Pie reicht nicht mehr!
Nachtrag: Es ist gar nicht so einfach, Geld für ein Essen los zu werden, wenn man an einem Samstag Abend keinen Tisch reserviert hat. Gut, dass es den "Bard & Banker"-Pub gibt, groß und beliebt, wir bekommen mit nur 5 Minuten Warten einen Tisch, sitzen im viktorianisierten Ambiente, eine Ban macht Soundcheck und ich esse einen der besten Burger-ever! Der Kellner mein hinterher, als ich sage, der Burger sei "awesome" gewesen, dass die die "mean combination" von prime rib und brisket mache. Auch gut, fingerlicking good, sticky fingers good!(Armin isst den Burger trotzdem mit Messer und Gabel).
French Beach, Vancouver Island |
Sooke, Vancouver Island |
French Beach, Vancouver Island |
Kelp, French Beach, Vancouver Island |
Kelp, French Beach, Vancouver Island |
Driftwood (Treibholz), French Beach, Vancouver Island |
Driftwood, French Beach, Vancouver Island |
Möwe fliegt los! |
Wellen, French Beach, Vancouver Island |
Warnhinweis Wild, French Beach, Vancouver Island |
bei Port Renfrew |
Port Renfrew |
Wasserfall auf der Fahrt nach Lake Cowichan |
Samstag, 3. Oktober 2015
Willy´s Breakfast; Butchart´s ,ein National Heritage Garden und eine Straße am Meer entlang
Nach dem Frühstart heute Morgen waren wir bereits um 7.30 ausgehbereit fürs Frühstück und sehr hungrig noch dazu. Gleich zwei Straßen weiter werden wir fündig, Willie´s Café hat schon auf und ist gut besucht, die Frühstückskarte lang wie mein Arm. Das Restaurant ist in einem alten Brownstone House, die Fassade aber bunt bemalt, innen: hohe Decke, Ziegel- und oder blau tapezierte Wände. Die ganze Farbgebung in Blau und Rot macht gute Laune und aus dem Lautsprecher kommt nette Musik, Oldies meet Jazz, am Nachbartisch sitzt eine Frau mit ihrer erwachsenen Tochter und als sie aufsteht, fängt sie unwillkürlich an, sich zur gerade laufenden Rock ´n Roll Musik zu bewegen. Sie merkt, dass ich das sehe und lächelt verlegen. Ich lache zurück und sage, dass mir die Musik auch gefällt! Dazu zwei Riesenbecher Kaffee und ein Omelette mit Blattspinat und Paprika, Tomaten und Feta, zwei Scheiben Bacon, glasiert mit Ahornsirup und Toast und hausgemachte Marmelade. Yummy!
Von dort aus erkunden wir Downtown und fangen erst einmal an, indem wir am Ufer des Inner Harbour entlanggehen. Prince of Whales (Walbeobachtungsfahrten) hat sich eine gute Marke ausgedacht, neben den gelben Schlauchbooten ankern zwei Wasserflugzeuge. Ein wenig weiter zwei etwas stark romantisierende Bronzefiguren von Seeleuten, die für die Nation gekämpft haben. Danach noch James Cook und Königin Victoria (natürlich!) und das Traditionshotel The Empress Hotel mit seiner Neogotik französischen Baustils, bewachsen mit Virginia Creeper, dessen Blätter sich rot färben. Hier gibt es den besten Afternoon Tea in der Stadt. Victoria spielte lange auf der Klaviatur, die englische Stadt Kanadas zu sein. Inzwischen hat sich das Image erweitert und ie Universitätsstadt und Hauptstadt von BC hat nun das neue Etikett "quirky". Es gibt in der Stadt, die größer ist, als wir dachten, viele kleine Läden, die Dekoartikel, Kleidung, Hanfprodukte und feines Schreibpapier verkaufen, Wollläden, Vinylschallplatten, polnische Wurst und griechische Schneider, sehr nett zum Bummeln und gucken. Unser Apartment liegt in einem teils neuen, teils in ein altes Brownstone eingefügten Komplex mit Wohnungen mitten in Chinatown. Es sind nur ein paar Meter zum Inner Harbour und zu vielen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Bei unserem Rundgang kommen wir am Museum of BC vorbei, aber es ist noch eine Stunde vor der Öffnungszeit...!
Zurück "zuhause" erwischt mich wie ein Schlag mit dem Baseballschläger der Jetlag (oder das Jetlag= der Jet aber das Lag? ;). Ich lege mich eine Stunde ins Bett und schlafe ein bisschen. Danach brechen wir mit dem Auto auf zum Butchard´s Garden, etwa 20 km in die Richtung der Vancouver Fähre, aus der wir gestern Abend gekommen waren. Zunächst geht es durch das Gewerbegebiet von Victoria mit vielen Geschäften, aber auf der 500 km langen und 150 Km breiten Inseln dürfte das dann auch der einzige (z.B.) Toys R Us gewesen sein...!
Butchard´s Garden wurde 1904 von der Ehefrau des Herrn Butchart rund um und in einen/m ehemaligen Kalksteinbruch angelegt. nebenan lag eine Zementfabrik, deren Arbeiter sie immer wieder rekrutierte. Immerhin kostet der Eintritt gut € 20,00 pro Person. Interessant ist der Ansatz des Gartens. Er soll zu jeder Jahreszeit eine bunte Augenweide sein ("a riot of colors"), dafür pflanzt man jahreszeitlich immer wieder Tausende Pflanzen speziell an. Jetzt, im Oktober, gab es eine Riesenmenge Dahlien, aber auch neu eingepflanzte Teppiche von Herbstastern, Chrysanthemen und weiteren Spätblühern. Das kostet Geld und so erklärt sich der Eintrittspreis. Für alle Fälle haben wir aber dann doch kein Eis (1 Bällchen CanD 5,00 ohne Steuern), wir finden , dass wir den laden schon genug unterstützt haben. Am Erstaunlichsten waren die vielen asiatischen/ Asien-stämmigen Besucher, ehr als die Hälfte. Manchmal war es wie Spiessrutenlaufen, den Selfiesticks ohne Verletzungen zu entgehen. Besonders fiel uns ein Paar um die 40 auf, Hochzeitsreise? Sie in einem lange pinken Kleid, er im dunklen Anzug. Dabei eine Fotografin. Überall und vor jedem zweiten Busch haben sie posiert, aber das was am meisten auffiel war, dass sie immer wieder ihre beiden Handgelenke übereinandergelegt fotografierten. Nicht etwa wegen Ringe, sondern weil jeder eine Armbanduhr mit weißem Band trug (?!).
Von Butchart aus geht es weiter nach Sidney (mit nur einem Y), eher unspektakulär, aber nett am Wasser gelegen und dann zurück in Richtung Victoria. Auf der Höhe der UVIC (University of Victoria) biegen wir ab, fahren durch den Campus und kommen auf eine lange Uferstraße, die um die Spitze der Halbinsel führt. Es taucht der Olympic National Park im Staat Washington/USA auf. Da waren wir schon!
Wo die Brandung hinkommt, gibt es einen Riesensaum aus totem Holz, ganze Baumstämme dick.
So, jetzt trifft mich wieder der Baseballschläger Jetlag, noch ein paar Fotos und ab ins Bett!
Das Frühstückscafé |
Detail Totempfahl, Victoria, BC |
Der "Landtag" von British Columbia |
Kriegerdenkmal |
Schaufensterauslage |
Inner Harbour |
Chinatown |
Tattooladen Chinatown |
The Empress Hotel |
Im Butchard´s Garden |
Beliebte Fotoobjekte:Dahlien |
Küstenstraße um Victoria, wo die oberen 10.000 wohnen. |
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