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Donnerstag, 17. Mai 2018

Marzamemi, das Fischerdorf, 2.Versuch

Nach einem Vormittag und Mittag voller Nichtstun ( lesen, schreiben, malen, Scrabble spielen), wagen wir am Nachmittag einen 2. Versuch und fahren zum ( vor allem ehemaligen) Fischerort Marzamemi. Dort hatten  wir Sonntag angesichts der Masse von Bussen das Weite gesucht. Tatsächlich war sogar unser Zimmermädchen , politisch korrekt Servicekraft , am Sonntag mit Freunden dort Eis essen. Daher kann es nicht nur eine Busfalle für wehrlose Touristen sein.
Jetzt sind alle Parkplätze leer. Marzamemi hatte seinen Heydey in den Zeiten der Thunfischschwärme. Im kleinen Zentrum stand die Fischfabrik, in der der Fisch in die Dose  gepackt wurde. Aber auch heute noch liegen kleine Boote im glasklaren Wasser. Ein Marketinggenie sitzt in einem kleinen Boot voller Topfpflanzen. Er hat einen Strohhut auf und eine Zigarre im Mund. Das perfekte Italien ca. 1958 Bild und die Blumen sind für Bella Bimba. Wahrscheinlich bietet er Touren durch die kleine Bucht an.
Viele der alten Wirtschaftsgebäude beherbergen Gastronomie. Die Häuser sind bunt bemalt und mit Blumen und Wandbildern herausgeputzt. Die Stühle und Tische sind bunt, shabby ist der vorherrschende Chic. Ein Ort in Bonbonfarben mit ein bisschen Ibiza und griechischer Taverne. In zwei der Häuschen sind Boutiquen , die eine mit Kleidung und Accessoires in knallbunten Farben, eklektischer Hippie Stil. Im anderen Laden  gibt es Schmuck und dies und das, ich kaufe zwei Tshirts für Tjorven und Anton. Und für unsere Sammlung ein Geschirrtuch mit bunten Fischen.
Auf der Piazza dominieren die Dorfkirche San Francesco und der Palazzo del Principe di Villadorata (1752).
Neben einem alten Steinhaus aus der Thunfischzeit angrenzend an die Piazza  , dessen Dach eingebrochen ist, spielen die Dorfkinder Fußball. Wir sitzen in einer Bar und Gertrud und ich bestellen einen Aperol Spritz, der mit der Sonne um die Wette leuchtet.
Am Abend folgen wir dem Tipp  unserer Servicekraft und fahren zum außerhalb und um drei Ecken von Rosolini gelegenen Ristorante Il Faretto (ilfaretto.com). Man erkennt am Haus selbst gar nicht, dass es ein Restaurant ist. Aber innen begrüßt uns ein mindestens achtköpfiges Serviceteam. Das Essen ist italienische Hausmanns- Frauen-Kost mit großen Portionen. Wir essen zwei Gänge mit extra Gemüse bzw. Salat und Getränken inkl. Kaffee und zahlen EUR 80,00 und
sind mit bei den ersten Gästen gegen acht. Das Lokak wird danach voll. Kinder im Schnulleralter kommen mit ihren Familien noch um halb zehn. Am Nachbartisch sitzt eine Runde Männer in Hemdsärmeln und sieht aus wie ein Mafiateam im Film. Einer holt eine Mappe Unterlagen aus dem Auto. Man kaut auf Zahnstochern (Rauchverbot) und steigt schließlich in BMW und Mercedes SUV. Interessant zu gucken, alle Besucher des Restaurants. Meilen weg von Taormina, hier im südlichen Provinzort Rosolini.

Kleiner Strand in Marzamemi
Warten auf Kundschaft, Marzamemi
Spaziergang in Marzamemi
Limone! Wanddeko mit Zitronen in Marzamemi
Kleiner Hafen in Marzamemi
Buntes Holz, Marzamemi
Bunte Stühle, Marzamemi
Straße mit Oleanderbäumen, Matzamemi
Foßballspielen auf der Piazza
Stillleben mit Hund, Mazamemi
Aperol Spritz, Sundowner, Marzamemi
Boutique, Marzamemi
Wasserspeier am Palazzo, Marzamemi
Eidechse im Baum, Casal di Noto
Spaghetti Carbonara, Il Farretto, Rosolini
Il Farretto, Rosolini

Mittwoch, 16. Mai 2018

Ragusa Ibla -noch eine Weltkulturerbe Stätte

Der Tourist auf Sizilien kommt nicht so ohne weiteres am Besuch der Sehenswürdigkeiten vorbei -und warum auch. Eine weitere Stätte des Weltkulturerbes „Barockstätte im Süden Siziliens“ steht auf dem Programm: Ragusa. Falls wir es zeitlich noch schaffen,wollen wir noch zum Schloss ( 120 Zimmer)  in Donnefugata, dass in Literaturkreisen dem - allerdings fiktiven- Gattopardo ( Der Leopard) des Autors  de Lampedusa zugeschrieben wird. Gertrud liest auf dem Weg nach Ragusa etwas über den Gattopardo Roman vor und wir beschließen, dass man ihn vielleicht nicht unbedingt gelesen haben muss. Das Buch gibt es bei Kindle  für 3,99 EUR, nur in englischer Sprache. Wir haben es zuhause im Regal stehen und vor 30 Jahren sicherlich einmal gelesen. Schließlich wird es zu spät 7nd wir fahren sowieso nicht mehr hin.
Ragusa ist eine durch eine Schlucht zweigeteilte Stadt, wir wollen nach Ragusa Ibla , dem alten Teil, das dauert die üblichen 20 Kurven — zweimal Wenden - Aktionen und dann finden wir sogar eine Lücke auf einem offiziellen Besucherparkplatz. Ein banger Blick zeigt, dass der näher am Boden der Schlucht als der Bergspitze ist. Immerhin ist der Weg sanft ansteigend und gesäumt von Olivenbäumen(?), die mit langer Rispen voller Blüten bestückt sind. Ich lese später das erste von 10 Kapiteln im Internet über die Fortpflanzung von Olivenbäumen und lerne,dass diese Dolden tatsächlich zu Olivenbäumen gehören. Wieviele Olivenbsich daraus tatsächlich entwickeln hängt von Klima,der Bestäubung, dem Stress der Bäume und vielen weiteren, in den 9 Folgekapiteln beschriebenen Umständen ab.
Ragusa Ibla ist ebenfalls -wie Noto-aufgrund des Erdbebens zur Zeit des Barocks wieder aufgebaut worden. Der barockene Stadtteil  ist wesentlich kleiner als der von Noto, intimer, weniger touristisch geprägt, aber natürlich auch weniger beeindruckend. Ich sehe aber viele Details, die begeistern, Balkonstützen in Form von Fratzen, Türen in Komplementärfarben,abgeblätterte Einfassungen, kunstvolles Schmiedeeisen.
Am Spätnachmittags lockert es auf und die Abendsonne taucht den Hügel unserer Unterkunft in warmes Licht. Ich drehe eine kleine Fotorunde um die Masseria, teilweise begleitet vom Hund Rocco. Es ist einer dieser Bienensumm-Abende.
Zum Essen geht es in das Restaurant A‘ Càva, das wir natürlich auch wieder zunächst vergeblich suchen. In Rosolini fragen wir dann schließlich einen Mann, der uns in die richtige Richtung schickt und außerdem dass Restaurant schon einmal lobt. Er erzählt was von einem Km oder zwei und dann nach rechts,mein Handy hat gerade keinen Empfang , aber Gertruds Google Maps hilft weiter. Nach vier km ist immernoch kein Abzweig da und wir wundern uns. Dann geht es ab in eine Schlucht und die Straße wird immer enger.So,dass man denkt,die Apachen müssten auf dem Kamm stehen und nur auf uns warten.  Dann öffnet sich der Weg etwas und es stehen Kühe statt Indianern auf der Straße. Tatsächlich folgt ein großer freier Platz, ein Hang mit Höhlen und einer Kapelle, offene Landschaft und das Restaurant. Weiß, neu, modern, gehoben. Alle bleiben sitzen: ist das überhaupt was, wenn ja wie teuer.
Ich bin aber voller Zuversicht, gehe hinein, checke die Karte ( Pizzen auch nur Euro 6-10, das übrige Preisniveau etwas höher als üblich) und hole die anderen. Mit Leinentischdecken und einem Maitre mit der anderen Hand hinter dem Rücken beim Einschenken und strengen Blicken für seine Azubis und einer kreativen Speisekarte. Wir bestellen zum Abschluß des guten Essens kein Dessert mehr, sondern nur Kaffee und bekommen trotzdem eine Schieferplatte mit süßen Spezialitäten aus der Region : Mandelkeksen,  Schokolade aus Modica, Torrone  aus Mandeln und Honig, Sesamplätzchen. WWW.acavaristorante.it

Basilica San Giorgio, Ragusa Ibla
Ragusa Ibla, Tür
Ragusa Ibla
Ragusa Ibla
Ragusa Ibla
Ragusa Ibla
Ragusa Ibla
Ragusa Ibla
Disteln im Garten des Casal di Noto
Olivenbäume und Mahnblumen, Casal di Noto
Aussicht vom Casal di Noto
Feigenbaum, Casal di Noto
Feigenbaum und Trockenmauer
Süßes zum Espresso, Restaurant A Cava
Restaurant A Cava, Rosolini




Montag, 14. Mai 2018

Südlichster Punkt Siziliens und gute Provinzküche 

Am Ankunftstag in der Masseria geht es abends zum Essen in den Ort Rosalino. Es ist Samstag und im ersten Restaurant, in dem die Rezeptionsmitarbeiterin anruft,sind alle Tische belegt. Im zweiten ist Platz und so fahren wir los. Es ist immer das Gleiche: Man fährt in einen dieser 1.000. - 10.000 Einwohner großen Orte und glaubt zu wissen wo es hingeht ( z.B. Zwei Blocks westlich der Kirche). Dann ist man 300 m weit im Ort, der am Hang liegt und schon ist der Blickkontakt zur Kirche weg.,dafür sind die nächsten 5 Straßen links entweder mit einem Gitter gesperrt oder Einbahnstraßen in die falsche Richtung, man fährt die 6. Straße links ab, diese macht dann aber eine Rechtskurve und nachdem man bereits das dritte Mal am ( geschlossenen) Paneficio Läden vorbeikommt, überfällt einen die blanke Angst, jemals wieder im Leben aus dem Ort herauszufinden. Das ist die Stunde des GPS, das einem auf dem Handy mit einem blauen,misch bewegenden Punkt zeigt, WO man in dem Straßengewirr steckt. Zwar hilft es nicht, die richtige Straße zu finden, aber wenigstens die richtiges Richtung.
Am Samstagabend trennen uns von der Straße MIT Parkmöglichkeit und dem Restaurant dann nur noch 600 m. Wir erreichen tatsächlich die „Antica ( seit 1936) Osteria u Succoilenti“. Außer uns ist noch keiner da und das Personal hat Zeit für uns. Hinter einer offenen Durchreiche schaut man in die einzige Küche, die Köchin winkt und  freut sich, dass es uns gefällt. Wir bestellen eine Wurst und  Käse und eine vegetarische Vorspeisenplatte und teilen uns die Leckereien, die sämtlich lokale Spezialitäten sind und uns auch ausführlich erklärt werden. Vorher gibt es als Gruß aus der Küche leicht angewärmten Zitronenkäse mit einer halben Aprikose ( als Spiegelei dekoriert) mit irgendetwas Zweitem, an dass ich mich gerade nicht erinnere.
Wir hatten danach Gnocci, Pasta bzw Fleischgericht und Nachtisch ( Tirami Su mit Pistaziencreme und Erdbeeren, Canoli) Gesamtkosten inkl. Getränke EUR 100,00.
Am Sonntag fahren wir nach dem Frühstück im Hotel ( lokale Früchte, Joghurt, Käse, Salami und ganz viele süße Spezialitäten aus der Umgebung - inkl. des leckersten Brotaufstrichs , bestehend aus Prangen, Honig 7nd schwarzem Pfeffer) in Richtung des etwa 10 km entfernten Meeres. Der Reiseführer hat uns Marzamemi,mein „traditioneller Fischerort Siziliens“ ans Herz gelegt. Uns und etwa 10 Reisenbussen auch,mdaher fahren wir einfach weiter entlang der Küste zum Ort Portopalo di Capo Passero, dem südlichsten Punkt Siziliens. In diesem Ort gibt es keinen einzigen Reisebus. Nur Einwohner,die auf der Fußgängerzonenstraße herumflanieren und die Kinder Dreirad fahren lassen. Fußgängerzone heißt in dem Fall keine Autos, aber nicht ‚Einkaufsstraße‘, außer  ein paar geschlossenen Gaststätten, einem Friseur und einem Steuerbüro und einer Kirche gibt es nichts. Außer einer offenen Bar und Gelateria, die 20 Eissorten hat und auch Gebäck. Für drei Kaffee, einen Tee, ein Brioche, ein Brioche mit Eis und einem Canoli zahlen wir 5 Euro. Der kleine Kaffee wurde mit 50 Cent berechnet. In den vom Tourismus etwas verschonten Orten kann man gut und  günstig einkehren!
Wir fahren weiter zum Merr mit einem Dünenstrand und einer bewehrten kleinen, vorgelagerten Insel. Noch stehen keine Liegen am Strand. Wir stapfen entlang der Bucht durch den tiefen Sand. Es ist nett, aber auch nicht mehr. Weder einsam und wild, noch aufbereitet und gepflegt. Sizilien ist kein Ziel für einen Badeurlaub.
In der Region gibt es viele Plastiktunnel mit Gemüse, vorwiegend  Tomaten, Zucchini, Chili, es gibt Olivenhaine, Orangenhaine, viel Wein. In Cooperativen wird vor allem Wein oder Tomaten verarbeitet und vermarktet. An der Straße gibt es Stände mit Obst und Gemüse.
Am Abend fahren wir nach Rosolini zur Pizzeria „Pass Sfigli“ , einer angesagten, modernen Pizzeria mit modernem Design. Als Vorspeise bestellen wir ( die einzig möglichen) Angebote: einen Korb handgearbeitete Pommes Frites aus frischen lokalen Kartoffeln und einen Korb mit 6 Arancinis ( den kleinen frittierten Reisbällchen) zum Aufteilen untereinander. Der Koch macht uns  zum gleichen Preis 8 Arancini, damit das besser klappt ,rechnerisch, bei vier Personen. Die bestellte Flasche lokaler Weisswein läßt auf sich warten. Die Kellnerin kommt und entschuldigt sich, der Weissweis sei leider  aus. Sie habe aber eine andere Art lokalen Weins anzubieten, auch weiß, aber anders (?). Das ist uns auch recht, zumal wir den Unterschied nicht verstehen. Es kommt eine Flasche in Papier gehüllt mit den Daten des Weins aus Modica und einem Kronkorkenverschluss. Der Wein ist gut trinkbar, er schmeckt ein wenig geharzt. Für vier ausgezeichnete,große  Pizzen plus Vorspeise, Wein ( Euro 6,00) großen Flaschen Wasser und drei Espressi zahlen wir EUR 50,00.

Weg im Resort Casal di Noto
Fenster in der Gartentür
Aussensitzplatz
Pool, Casal di Noto
Blick vom Hotel Casal di Noto
Masseria Casal di Noto

Blumen im Garten Casal di Noto


Isola di Capo delle Correnti bei Portopalo
Strand bei Capo delle Correnti bei Portopalo
Strand bei Capo delle Correnti bei Portopalo
Wildes Getreide und Gräser im Garten von Casal di Noto
Alter Baumstamm mit Eidechse
Vorspeisenteller in der Osteria u Succolenti“
Wein in der Pizzeria Pass
Pizzeria Pass



Sonntag, 13. Mai 2018

Bikinimädchen in der römischen Villa

Eine Woche in Taormina ist herum, es geht weiter in den Südosten  in die Nähe der Barockstadt Noto. Wir nehmen aber nicht den direkten Weg, sondern fahren ab Catania erst einmal in Richtung Westen, um dann kurz vor Enna nach Süden abzuknicken. Unser Zwischenziel ist die Weltkulturerbe- römische Villa bei Piazza Armerina mit ihren berühmten Mosaiken. Die Villa Romana del Casale ist deshalb so gut erhalten, weil sie im 12. Jahrhundert durch einen Erdrutsch verschüttet worden war. Erst 1929 wurde sie freigelegt. Die Villa stammt aus dem 4. Jahrhundert n.Chr. Und weist 3.500 qm Mosaikflächen auf. ( Merian Live, Sizilien, S. 101)
Mich beeindruckt besonders die endlos lange Galerie, ein Wandelgang von einem Ende der Villa bis zum anderen Ende, ähnlich der Gemäldegalerie im Buckingham Palace, nur das hier die Bilder auf dem Boden liegen. Das Ambulatorium der Großen Jagd zeigt Szenen vom Fang der Big Five und vieler anderer Tiere sowie deren Verschiffung  von Karthago in die Arenen  des rönischen Reiches.
Besonders berühmt sind die Bikinimädchen, Frauen beim Sport in der damals üblichen Sportbekleidung, einer Art Unterwäsche. Immerhin etwa 1.700 Jahre her,
Von der Villa Casale geht es weiter zur Casale di Noto/ die Modica, unserer nächsten Unterkunft nahe des Ortes Rosolini bei Noto. Es sind zwei Studios in einer Masseria, einem restaurierten typischen Vierkanthof. Der ehemalige Hof liegt auf einem Berg mit weitem Blick über das Land. Die Studios sind mit einer Seite zum Innenhof und der anderen zur Außenseite gelegen. Der Blick geht auf einen Olivenhain.

Wohnraum Panoramic Apartment
Nächtliche Lichter Letojanni
Villa Romana del Casale 
Ambulatorium, Villa Romana del Casale
Villa Romana del Casale, berühmtes Mosaik der Bikinimädchen
Villa Romana del Casale, Mosaik Ausschnitt "Kleine Jagd"
Villa Romana del Casale
Villa Romana del Casale


Mohnblumen im Garten des Casal di Noto
Casal di Noto