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Dienstag, 17. Mai 2022

Die Freedom Road nach Bella Coola

 Heute geht es wieder geradewegs nach Westen zum Pazifik, etwa parallel zum Yellowhead  aber etwa 300 km weiter südlich. 

Die Straße endet allerdings nicht am offenen Pazifik, sondern im an einem Fjord gelegen kleinen Ort Bella Coola. Vom Hinterland , dem Chilcotin Hochplateaus sind das Tal des Bella Coola River und damit die dort gelegenen kleinen Siedlungen durch das Küstengebirge getrennt. Da muss man erst einmal herüber. Zuerst geschafft hat dies Alexander Mackenzie, der auch als Erster überhaupt den amerikanischen Kontinent im riesigen Norden von Ost nach West überquert hat. Dies war im Jahr 1793, 12 Jahre bevor es den bekannteren Entdecker Lewis und Clark im Norden der USA auch gelang. In den 1860er Jahren kamen viele Goldsucher auf dem Weg zu den Goldfeldern mit dem as huff an das Ende des Fjords und machten sich zu Fuß weiter auf den Weg in den Norden. Die ersten Siedler im Tal kamen Ende des 19. Jahrhunderts ebenfalls auf dem Wasserweg und stammten aus Norwegen.  

Der Bau einer Straße wurde immer wieder erwogen, verworfen und wieder neu aufgenommen. 1912 wurde immerhin ein englische Landvernesserunternehmen mit der Suche nach der besten Route beauftragt. Dann kam der zweite Weltkrieg und die Bauidee wurde erst wieder in den 30er Jahren aufgegriffen. Man stellte aber fest, dass die Idealroute  Sprengungen riesiger Dimensionen erfordert hätte , zu teuer. Im 2. Weltkrieg spielten Kisten dann plötzlich keine Rolle mehr und unter der Führung der Aktion Polar Bär begann man die ersten 45 Km im Tal zu bauen. Dann hieß es aber, ein Weiterbau sei nur möglich, wenn der Erbauer sich danach auch um die Unterhaltung kümmern würde. Daher wurde der Weiterbau eingestellt. Damit waren nun die Siedler im Tal zwar miteinander verbunden , aber el raus kamen die nicht. Auf der anderen Seite der Coast Mountains hatte die Regierung die Straße bis zum Anaheim Lake fertiggestellt und so das Ranchland ab Williams Lake erfolgreich erschlossen. Nur das Verbindungsstück fehlte noch zur Freiheit der Bewohner des Bella Coola Valleys, da wollte die Regierung nicht dran. Also beschloss die Anwohner Anfang der 50 er Jahre , die Sache selbst in die Hand zu nehmen und teilten dies der Regierung auch genau so mit. Gesagt, getan, die kleine  lokale Handelskammer mietete drei Bulldozer und legte unter der Leitung bin Elijah Gurr los! 

https://bellacoola.ca/portfolio/history-of-the-hill/

Wie es weiter ging erzähle ich im Blog morgen.

Wir fahren heute erstmal den  Highway 20 und damit auch die - offensichtlich fertiggestellte -  Freedom  Road bis Firvale, vielleicht 60 km vor dem Endpunkt im Ort Bella Coola. 

Zunächst geht die Fahrt ab Williams Lake noch entlang des Fraser Rivers, der hier teilweise kleine Canyons bildet. Die Landschaft ist klar von der Eiszeit geformt und gewellt, der Boden ist sandig. Fichten- und Kiefernwälder wechseln sich mit Viehweiden ab. Auf den gut 450 km gibt es keinen richtigen Ort. Ranches, kleine First Nation Nester, Tankstellen ab und zu mit einem General Store. Wir sehen im Abstand von ein paar Hundert Metern zwei Schwarzbären. 

Wenn ich Fotos von den Bären hochladen, sehen die manchmal gleich aus. Ich schwöre aber hoch und heilig , dass es immer verschiedene Bären sind ! 

An einem See, vielleicht 4 km vom Highway entfernt machen wir Pause. Der See hat eine tolle Farbe und drumherum ist es ziemlich wild. Elchspuren ( Moose = Elch)  überall und ich störe auch ein Tier, dass sich laut schnaubend oder flatternd ( aber plötzlich und laut) entfernt. Jedenfalls kein Bär. 

Überall am zhughway sind Rehe, und immer wieder Pferde und Kühe. Ein Wildhuhn alle paar km mitten auf der Straße und stets zu Fuß verschwindend! Also nicht immer dasselbe, nur die gleiche Art: Ruffled  Grouse! Ab den Foothills der Coast Mountains liegt immernoch viel Schnee. Dann geht es in die hohen Berge und wir kommen zum berühmt berüchtigten Heckman Pass auf 1524 m. Die müssen wir auf der geschotterten Freedom Road wieder hinunter, ohne Leitplanken versteht sich. Dieser Teil des Highway 20 ist Teil der Freedom Road und wird andächtig “The Hill” genannt.  Der Abstieg erfolgt auf ca 17 km und ist vor Allem in seinem 2. Teil ganz ordentlicher Nervenkitzel! 

Jetzt sind wir im Firvale Wilderness Camp und haben eine ungewöhnliche, ziemlich coole Unterkunft in einem Dome. Gekocht und gegessen und gesurft wird in einem sehr schönen Gemeinschaftshaus.  

Unser Dome, Firvale Wilderness Camp 

Blick aus dem Dome 

Schnee in den Coast Mountains 

Am Heckman  Pass 

Freedom Road 

Highway 20 

U. a. links das Gemeinschaftshaus  im Camp 

Am Fraser River 

Chilcotin Landschaft 

Verheerende Waldbrände 

Schwarzbär Nr. 1


Freedom Road 

Esstisch Gemeinschaftshaus 

See mit Pause 

Gemeinschaftsküche 

Chilcotin Open Range 

Mehr Ort ist nicht am Highway 20 

Elchspuren  

Winter am Berg 

Tolle Farbe des Sees 

Schwarzbär Nr 2 

Freedom Road


Bett im Dome 

Waldbrand 

Nochmal der See

Highway 20 


Sonntag, 15. Mai 2022

Vom Yellowhead zum Caribou Highway

 Heute fahren wir die letzte Etappe der 710 km des steiles des Yellowhead Highways von Prince Rupert bis Prince George. Die Etappe von Smithers dauert etwa 440 km. Immernoch begleiten uns schneebedeckte hohe Bergketten, seit nunmehr 400 ununterbrochenen km  seit Prince Rupert und nicht eingerechnet den Abstecher nach Stewart. Eine gewaltige Wildnis, kaum besiedelt. Wir fahren bis Telkwa über eine Schotterstraße, hier im breiten Flusstal haben sich ringe Ranchern angesiedelt, auf den Weiden sind bei ihren Müttern viele winzige Kälbchen. 

Wir sind auf der Suche nach einem Café mit Internet . Als wir zum kleinen Ort Houston kommen, hätte ich keine 5 Dollar darauf gewettet, dass wir hier etwas finden. Da sehe ich das Palisades Café , das erst vor 6 Monaten neu eröffnet hat und das die Sorte Café ist, die gutes Internet hat, 15 Sorten Latte, inklusive Rote Beete und Kurkuma, eine Black bean Suppe und für Armin einen Schokokuchen der Variante Death by chocolat. Zeit die Mails  und Textnachrichten zu checken und die Bundesliga und den Blog zu gestern hochzuladen.

Immer wieder stehen entlang des Highways Warnhinweise zu diversen Wildwechseln, Elch, Hirsch, Bär. 

Ich habe gestern  noch gescherzt und gesagt , dass die da nur stehen , damit die Touristen die Schilder fotografieren und dann die Straße spannend finden ( so wie ich…), plötzlich dann stehen auf der Gefenspur unvermittelt zwei Hirsche, ich gucke dem einen ins Auge, Armin hält Kurs und die Hirsche springen genauso erschrocken wie wir weg.

Auch nach dem Motto seit 5 Tagen “A bear a day..” ( oder mehrere) entdecke ich auf einer Wiese neben der Straße einen Schwarzbären! Yeah! 👍🏼

Heute übernachten wir in den Woodhouse Cottages and Ranch. Wieder ein Blockhaus und viel Charme und super nette Gastgeber! Es gibt Pferde ( und Möhren dafür im Kühlschrank). Ich sollte auch endlich mal Hundeleckerli kaufen, denn alle haben hier Hunde. Nette! ( bislang) 

Cottage bei Smithers LDR 

Hund heute , Woodhouse Ranch 

Noch auf der Last Dollar Ranch 

Mehr dazu Morgen, denn das Internet geht immer aus! 

Ich versuche trotzdem vorsichtig mal ein Foto oder drei einzufügen, wenn es nicht klappt, wird es morgen nachgeholt . Wenn ich mich richtig erinnere , arbeitet der nächste Landlord im IT Bereich und das Haus liegt nicht ganz so einsam in der Landschaft …


Warnhinweis  Wildwechsel 

Überall hohe verschneite Gipfel 

Die Woodhouse Ranch hat Pferde 

Der Schwarzbär heute, schnelles Handybild 

Wood house Begrüssung 

Cowboy Cabin, Woodhouse R 

Bitte ein Leckerli 

Heute morgen um 7 

Maureen’s Signature Zintwecken 

Ranchland mit Bergen bei Smithers 

Gestern Abend Alpenglühen