Töwerland ist Juist. Friesisch Töwerland heißt Zauberland und ist nach der Literatur keine neue Marketingidee sondern so nennen die Juister selbst ihre Insel. Der Name Juist kommt auch aus dem Friesischen (von Güst) und bedeutet „unfruchtbar“. Die lange, aber schmale Insel ist im Grunde (buchstäblich) auf Sand gebaut ( auch buchstäblich). Gemüse wächst hier nicht wirklich!
Nach unserem empfehlenswerten Reiseführer aus dem Know How Verlag, Titel ist natürlich „Juist“, Autoren Funck, Narten und Hahnewald, gibt es die nachfolgenden Eckdaten:
8 km vom Festland entfernt
Zwischen Borkum und Norderney
Nebeninsel ist Memmert
Große Sandbank vor der Insel: Kachelotplatte
17 km lang
0,5-1,2 km breit
1100 Strandkörbe am Strand
800 in den Gärten
92 Einwohner pro qkm (Leverkusen 2.378)
Einwohner etwa 1515
Sandstrand 22 km
Küstenlänge 38,5 km
Durchschnitt 3 m hoch
Höchste Erhebung: Düne mit Wasserturm 22,10 m
Ohne die Statistik könnte ich nicht viel berichten, weil man hier nicht viel macht. Nichts Nennenswertes. Heute morgen geht es um halb Acht, kurz nach Sonnenaufgang zum Deich um die Ecke; hinter dem allerdings kein Wasser, sondern eine Salzwiese steckt und dahinter wäre Wasser, wenn nicht gerade Ebbe wäre. Immerhin, in ein paar nicht trocken gefallenen Bereichen schimmert das Wasser blau wie der Himmel. Es ist noch kühl, aber die Luft ist herrlich . Die einzige Bäckerei auf der Insel ist fast nebenan und zunächst noch leer, auf dem Rückweg stehen alleine draußen vor der Tür schon 16 Mann Schlange. Also gibt es eben Toast zum Frühstück!
Nach Sonnenaufgang auf dem Deich |
Auch Fahrradfahrer sind unterwegs |
Deich Juist am Wattenmeer |
Wattenmeer |
Unsere Wohnung |
Unsere Wohnung |
Danach holen wir die vorbestellten Fahrräder ab. Armin genießt auf dem Balkon die Sonne und ich nehme mein Reise-Skizzenbuch mit und setze mich auf die Düne. Ganz genau genommen, setze ich mich auf den Rucksack, denn der Sand ist noch kühl. Wahrscheinlich essen alle anderen Urlauber jetzt erst ihre Brötchen von der Bäckerei Remmers und daher ist der Strand noch völlig leer.
Blau wie der Himmel |
Überblick |
Noch ist keiner unterwegs |
Skizze Marram Gras |
Strandhafer Marram |
Skizze |
Der Tag plätschert dahin. Bei Remners ist es leer und wir kaufen einen Rosinenstuten. „Den mit der doppelten Zahl Rosinen!“ Armin liebt Rosinen, also ja! 8,50!!! Aber sehr lecker. Auf dem Schild stand auch so was wie „ Unsere beste Rosi“! Die Durchschnitts-Rosi hätte nur EUR 3,60 gekostet!
Am Nachmittag schnappe ich mir das Rad. Armin nimmt die Fernbedienung, um auf Sky ( gibt es hier) Bayer Leverkusen live zu sehen. Tatsächlich geht der Plan nicht auf. Auf Sky gibt es die 2. Liga, die Erste ist woanders hin verkauft…!
Ich fahre immer nach Westen. Mehr als Westen oder Osten geht sowieso nicht. Das Rad ist gut, es läuft (buchstäblich) prima. Nach 6 km bin ich anders Domäne Bill und kehre um. Jetzt wird mir klar, warum der Hinweg so super einfach war: Auf dem Rückweg ist nur Gegenwind. Seewind-Gegenwind! Den ganzen Weg lang, das Seezeichen am Hafen wird und wird nicht größer, doppelt trampeln, halbe Strecke! Ich habe was gelernt! Herbstlich ist es geworden. Die Salzwiesen sind mehr braun als grün und das Wäldchen leuchtet rot, fast alle Sträucher und Bäume tragen eine Fülle roter Beeren! Wildgänse machen Probestarts und üben Formationsflug. Über der Wiede kreist ein Falke. Auf den Salzwiesen grasen Kutschpferde.
Rotdorn |
Viburnum, sehr giftig! |
Hagebutten |
Sanddorn |
Der Hammersee |
Schwarzer Holunder |
Nochmal Rotdorn mit Sandpferd |
Domäne Bill Cade |
Wegweiser |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen