Notizen und Fotos von meinen Reisen, Reisethemen und -tipps, Gedanken zum Reisen. Ich liebe es zu reisen, zu schreiben und zu fotografieren und arbeite seit vielen Jahren auf die ein oder andere Weise in der Tourismusbranche.
Montag, 5. Oktober 2020
Eine Strandwanderung und viel Nichtstun
Das Wetter ist immernoch viel besser als der Wetterbericht, Glück gehabt! Wir nutzen den morgendlichen Sonnenschein für eine lange Strandwanderung ( rechts herum) mit einem Rückweg entlang des Saumes zwischen Dünen- und Polderwelt. Über uns immer wieder einmal Zugvögel, noch in übersichtlicher Menge und ein Schwarm Stare. Ansonsten kaum Möwen, keine Watvögel, eine einsame japsende Scholle, die auf die nächste Welle und die Flut wartet und hofft.
Andere Spaziergänger gibt es natürlich auch. Einige Muscheln, ein paar Steinchen und wenig Treibgut, Quallen groß wie ein Zweieurostück. Riesige Weite und Leere. Ab und zu angespülte ganz kleine Teilchen in Schwarz,Vulkane gibt es nicht, woher kommt das Geriesel? Zerriebener Asphalt, erodierte Baumrinde.
Ein kurzes Wort noch zu Corona bei 13-18 Grad. Das Draussensitzen wird schwieriger,Aussenheizungssysteme sind jedenfalls mir noch nicht aufgefallen. Voll ist es auf der Inse,auch was man allerdings außerhalb der Einkaufszone nicht merkt. Das Restaurant im Hotel ist gar nicht erst wiedereröffnet worden im Juni. Inzwischen gibt es das Angebot in der Bar eine Tapasplatte zu bestellen. Allerdings gibt es auf den Zimmern Wasserkocher und Kapselkaffee sowie ordentliche Tassen. Besteck und Abtrockentuch hatte ich mitgebracht, 2 Teller heute gekauft. So wursteln wir uns durch: Mal bei Friesenfritte was auf die Hand, mal ein Omelette zum Frühstück, ansonsten Brot. Stuten, Butter, Schinken, Käse, Früchte und auf dem Balkon eine Papiertüte als Kühlschrank! Geht auch mal ganz gut für vier Tage!
Sonntag, 4. Oktober 2020
Das ganz besondere Insellicht
Wir ziehen heute weiter des Weges, kein AUTO Roadtrip aber , denn gleich geht es mit der Fähre weiter auf die autofreie Insel Langeoog. Diesmal ein Wiedersehen nach fast 60 Jahren für Armin und 31 Jahre für mich, damals als Tagesausflug mit Melanie, Lotte und Matthias.
Vorher müssen wir noch aufräumen und packen, Zeit genug aber noch für einen Klönschnack mit der netten Hauswirtschafterin. Sie hat seinerzeit den Beruf auf dem kinderfreundlichen Ferienhof Rixte gelernt, den es -jetzt etwas größer- immernoch gibt. Er sieht im Vorbeifahren sehr nett aus: ferienhofrixte.de.
Sie kommt aus einem nahegelegenen Dorf, ist mit der Landwirtschaft groß geworden, auch ihr Mann ist Landwirt. Der wiederum war sein Leben lang nicht aus Ostfriesland herausgekommen und so beschlossen sie zu seinem 60.Geburtstag einmal zu verreisen. Sie fuhren nach Hamburg, parkten beim Sohn, weiter ging es nach Frankfurt und von dort nach Namibia. Erste Reise, erster Flug und gleich ein paar Tausend KM UND 10 Stunden im Flugzeug und dann im Süden des afrikanischen Kontinentes! Einfach gemacht! Swakopmund, Etosha und die Farm alter Freunde.
Eine schöne Geschichte!
Wir fahren mit der 13 Uhr Fähre nach Langeoog, Corona bedingt setzen wir uns auf das Außendeck, noch scheint die Sonne, aber die Wolken werden immer dunkler! Bei der Abfahrt fängt es zu nieseln an, ich breite den Regenmantel über unseren Beinen aus, ansonsten haben wir Mützen und dicke Jacken schon an. Glücklicherweise ist es bald wieder trocken und ein Spektakel des Lichts, dass schon mit einem Regenbogen auf der Fahrt nach Bensersiel begonnen hatte, nimmt seinen Lauf. Lediglich während der Fahrt mit der Inselbahn regnet es, danach bleibt es trocken und der Himmel wird zur Leinwand mit Licht und Farben, wie - um Ulla zu zitieren- es nur im Norden möglich ist!
Deshalb schreibe ich auch nichts mehr, sondern lasse Bilder sprechen!
Samstag, 3. Oktober 2020
Großer Rohölhafen und ein Marine Museum
Hochnebel am Himmel und das Meer hat die Farbe, die im Englischen "gunmetal grey" genannt wrd. Das wiederum passt zu unserem ersten Ziel heute, dem Marinemuseum in Wilhelmshaven. Hafen mit f, wie alle westlich von Hamburg.
Da dort gerade eine Schlange ist, fahren wir noch etwas weiter entlang dem Südstrand, eigentlich vor allem ein Deich mit Meer dahinter, unterbrochenvon weiteren Hafenanlagen, die Straße endet schließlich an einem Zaun:Militärisches Sperrgebiet.
Wilhelmshafens Ursprünge gehen bereits auf eine militärische Marinehafengründung zur Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Was auch den Namen erklärt: Es war ein Projekt des preussischen Königs und späteren deutschen Kaisers Wilhelm I. Nach der Reichsgründung wurde der Ausbau des identitätsstiftenden Marinestützpunktes ausgebaut. Wir dürfen nicht weiterfahren, aber man kann viele Schiffe der dezeitigen grauen Militärflotte von Weitem sehen. Im Militärstützpunkt Heppenser Groden liegen Fregatten mehrerer Klassen, Versorgungsschiffe und weitere Hilfsschiffe.
Inzwischen ist auch die Schlange am Museum etwas kürzer geworden.
In der Dauerausstellung geht es um die Geschichte der deutschen Marine inklusive den schon vor der Reichsgründung bestehenden bescheideneren Anfängen.Die aktuelle Sondeausstellung setzt sich mit der Frage auseinander, wann eigentlich der 2. Weltkrieg zu Ende war. Diese Frage berücksichtigt nicht nur die Entwicklung im Pazifik, sondern auch den fliessenden Übergang im Mai und die Frage der Schuld derer, die noch in den letzten Kriegstagen verheerende Befehle gaben, obwohl generell klar war, dass in vielen Regionen Deutschland schon besiegt war.
Wir haben schon einige Kriegsschiffe besichtigt und deshalb heute darauf verzichtet, den 45- minütigen Rundgang durch den Zerstörer Mölders, der 2003 außer Dienst gestellt wurde. Abkürzungen sind coronabedingt nicht möglich. Wir waren aber wenigstens auf dem Schnellboot der Klasse Gepard. Ganz, ganz sicher wäre das nichts für mich. Es muss noch nicht einmal ein U-Boot sein, auch dieses Kampschiff kann bei mir schon - und das in einem sicheren Museumshafen- Klaustrophobie hervorrufen.
Wilhelmshafen hat den Marketing SLOGAN " Urban.Kantig.Echt".
Urban, klar, die einzige halbwegs große Stadt ( 76 T Einwohner) weit und breit. Kantig und echt bedeutet: Industriehafen (größte Wassertiefe in Deutschland, 72 % des Rohölumschlags in D), die Innenstadt wurde im 2. Weltkrieg zerstört, heute Strukturschwächen, aber ein vergleichsweise schönes Umland mit hohem Freizeitwert.
Wir fahren weiter nach Hooksiel in den alten Hafen am Siel und zum neuen Hafen an der Einmündung des Siels in die Nordsee. Ein Siel ist übrigens ein der passiven Entwässerung dienender Durchlass durch einen Deich. Dieser Durchlass kann Tide-und sturmabhängig kontrolliert werden.
Hooksiel im ruhigen Wangerland ist mein Tipp für einen Ostfrieslandurlaub diesseits der Inseln. Vergleichsweise ruhig und idyllisch, keine Appartementburgen, nicht zu viele Tshirt Läden und viele Spazierwege sowie ein gutes Sportangebot und dazu sogar noch etwas Sandstrand.
Auf dem Rückweg nach Esens fahren wir noch durch das Dorf Tettens/Wangerland, in dem wir nach meiner Erinnerung, wie gestern geschrieben, vor 31 Jahren waren. Den Hof Janssen kann ich aber nicht finden.
Dafür textete mir Juliane eben, dass sie mit Stefan und Tjorven vor 4 Jahren im Wangerland auf einem Hof Janssen war. Bei weiterer Prüfung liegt der aber näher an Horumersiel. Hier der LINK: ferienhof-janssen.de.
Bei den nachfolgenden Fotos ist ein rotes Backsteinhaus bei. Das war das Hotel Rodenbäck von vor rund 50 Jahren.
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