Ich beschließe mir diesen alten Leuchtturm einmal näher anzusehen...!
Der Weg führt mich in das alte Borkum, zu Kirchen und Schule, einem alten Friedhof und netten alten Häusern und Villen letztere aus der Zeit der Jahrhundertwende um 1900.
Der Alte Leuchtturm
Er ist der älteste Leuchtturm und zugleich das älteste Bauwerk aller Ostfriesischen Inseln. Archäologische Grabungen auf Borkum ergaben, dass es hier im 14. Jahrhundert schon eine kleine Kirche gab. 1576 ersetzte die Stadt Emden den Kirchturm der kleinen Kirche durch einen 40 Meter hohen Turm, als Tagesmarke für die Schifffahrt: Die Seefahrt rund um das gefürchtete Borkumriff wurde ein kleines Stück sicherer. 1817 wurde alles einfacher: Das Königreich Hannover ließ den Alten Borkumer Turm von einer Tagesmarke zum Leuchtturm mit Öllampen und Parabolspiegeln umbauen. Als er 1879 ausbrannte, errichtete Preußen den Neuen Borkumer Leuchtturm.
Quelle: https://www.borkum.de/blog/jede-insel-braucht-einen-leuchtturm/Neben dem alten Leuchtturm befinden sich die interessanten Reste eines alten Friedhofs.
Bei den stark verwitterten Grabsteinen stehen Tafeln mit der Transkription zum besseren Verständnis. Die Grabsteine spiegeln die Tradition der Walfischerei auf Borkum wieder. Bis Grönland und in die Davis Street Kanadas brachen die Seeleute einst auf. Die Grabsteine sind vor allem von verstorbenen Frauen , einige im Wochenbett , zb beim 7. Kind mit 30! Es lohnt sich auf den nachstehenden Link zu klicken, um mehr über eine nette Forschungsgeschichte zu erfahren, die Walfischer aus dem 18. Jahrhundert betrifft. Einige Kapitäne hatten auf niederländischen Schiffen angeheuert und die Akten waren von britischen Behörden 1798 mitsamt der gesamten Walfang-Flotte beschlagnahmt worden. Danach sind sie 200 Jahre im Tower auf London verstaubt , bis sie ein Borkumer Forscher gesucht, gefunden und transkribiert hat.
https://borkum-stiftung.de/projekt/borkum-und-der-historische-walfang-bei-groenland/
Von den 100 Walfängern wurden zahlreiche Walkieferknochen mitgebracht, die in der Nähe des alten Leuchtturms als Einzäunung von Grundstücken noch zu sehen sind.
Am Mittag geht es dann mit dem Rad zu dem Strandabschnitt am Café Seeblick, an dem wir vorgestern schon einmal waren. Heute aber bläst eine ordentlicher Wind. Nach einer halben Stunden lesen, sind wir so paniert, dass wir lieber in das Café gehen.
Es ist deutlich zu sehen, wie sich innerhalb von zwei Tagen der Sand neu formiert hat. Alle Inseln im Wattenmeer , die eine Seite zum offenen Meer haben, verformen sich ständig:
“Neben Nordwestwind und Sturmfluten nagen dabei vor allem die starken Nordseeströmungen an den Westköpfen der Insel und spülen den abgetragenen Sand nach Osten. Demzufolge erhielt die Nordseeinsel Borkum ihr hufeisenförmiges Aussehen im Laufe vieler Jahrhunderte durch die Ebb- und Flutströmungen im Mündungstrichter der Ems, die Sandmassen an manchen Stellen abtrugen und an anderen wieder anspülten”
Gute Grafiken zur Veränderung der Form von Borkum über die Jahre lassen sich auch auf der als Quelle genannten Website absehen!
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