30.07.2018
19. Reisetag
Der Name der Stadt Montreal
geht auf den "Berg" Mont Royal in der Stadt
zurück. Grund genug für uns heute einmal dorthin zu fahren
Aber vorher gibt es noch
ein kanadisches Frühstück im "Eggspectations" auf der Rue de la Notre
Dame. Mit French Toast, Ahornsirup, Bacon, Pommes de Terre Lyonnaise und
Spiegeleiern.
Der Mont Royal ist der
Hausberg Montreals und auf ihm steht hoch oben ein Kreutz, drumherum befindet
sich auf der einen Seite das Wohnviertel der wohlhabenden Frankokanadier (
Outremont) und auf der anderen das der wohlhabenden Anglokanadier (Westmount ).
Dazwischen ist am Fuß des Berges und am Abhang die Universität von Montreal
(hier möchte man nicht ein Buch vergessen haben, das ist alles sehr steil...)
und ein großes psychiatrisches Krankenhaus (teilweise an anderer Stelle in
Neubauten umgezogen), das aussieht wie ein riesiges schottisches Schloss, mit
grauen Natursteinwänden, Burgtürmen und Zinnen,.
Mir fällt auf, dass im eher
englischen Teil auf den Stoppschildern "Stop" steht, während wir uns
inzwischen an "Arret" gewöhnt haben. Überhaupt verwirrt mich das
Mischmasch aus den Sprachen im Hotel, im Restaurant und in den Läden. Gerade
habe ich mich wieder ins französische zurückgefunden, muss ich jetzt mal so mal
so denken. Beim Frühstück fällt mir in keiner Sprache ein, was "Spiegelei
auf beiden Seiten gebacken" meint. Wäre doch eigentlich easy (over)
gewesen...!
Wir fahren zunächst zum
Oratorien Saint Joseph, einer riesigen Wallfahrtskirche - Basilika mit Kuppel-
(Organist ist der von gestern, Vincent Boucher) . Zur Kirche führen 300
Stufen empor, die man als Wallfahrer auf den Knien hochkriegen kann. Wir zahlen
5 CanD und können mit dem Auto auf die Anhöhe fahren und auf der Rückseite der
Kirche parken. Es gibt nur den Hintereingang, drumherum gehen geht nicht. Ich
gehe einmal vor, um zu sehen, wie das mit dem Eintritt ist und ob es sich
lohnt. Nach 100 Metern hole ich Armin dazu. Im (katholisch-)gläubigen Québec
ist dies keine Besichtigungskirche ( lohnt architekturmäßig auch nicht) ,
sondern wirkliche Pilgerstätte. Es gibt Weihwasser , für 1 CanD kann man es in
kleine Plastikfläschchen , Größe wie Hotelshampoofläschchen- abfüllen, es gibt
eine Cafeteria, die nach Krankenhauskantine riecht, es gibt Fürbittenstellen,
Münzdruckmaschinen und eine Rolltreppe zur Kirche. wir sind fehl am Platz und
gehen wieder zum Auto. Die Basilika hat als Schutzheiligen Bruder André, der
2010 nach dem posthumen Nachweis zweier Wunderheilungen heilig gesprochen
wurde.
https://www.saint-joseph.org/en/
Vom Oratorium aus versuchen
wir den Weg zum Chalet im Park mit dem Aussichtspunkt zu finden. Letztlich
geben wir auf. Ganz Montreal ist von Tiefbauern unterwandert. Selbst das Navi
resigniert ob der vielen gesperrten Straßen.
Armin setzt mich in
Downtown Montreal ab. Ich spaziere die Einkaufsstraße Sainte-Catharine entlang
und schaffe es sogar am Ende zu Fuß bis zur Altstadt zu laufen. Das öffentliche
Verkehrs-Transportsystem ist unübersichtlich und erschließt sich mir
nicht so ganz. Flaggschiff ist der Apple Store. Die Hudson Bay Company
präsentiert ihr Kaufhaus mit dem Charme eines Kaufhofs in der Provinz vor 20
Jahren. Es wundert mich nicht so wirklich, dass sie rote Zahlen schreibt.
Im Quartier des Spactacles
wird der letzte große Event gerade abgebaut, im Chinaviertel ist es um 16.00
noch ruhig und dann ist es gar nicht mehr weit bis zur Place de l`Armes und ich
bin bald wieder im Hotel.
Beim Abendessen im
Restaurant Taverne Gaspar (tavernegaspar.com) , an der Uferstraße gelegen, haben
wir ein paar Fragen zur Statistik. Wir stellen fest, dass wir beide nicht
erwartet haben, dass die Provinz Québec so riesig ist und so stark französisch
geprägt. Amtssprachen in ganz Kanada sind englisch und französisch, in der
Provinz Québec ist es ausschließlich französisch. In der Gsspésie haben die
meisten Leute schlechter englisch als ich französisch gesprochen. Es ist eine
der großen AHA Erlebnisse dieses Urlaubs, dass die französische Kultur über
1200 Kilometer (!) Nord-Süd-Erstreckung absolut dominiert. Nicht 200, 1200
Kilometer. Erst in Montreal reden die Leute tatsächlich beide Sprachen und
statistisch sind beide Bevölkerungsgruppen auch bereits ungefähr gleich
vertreten. Zudem ist hier auch deutlich zu merken, dass der Tourismus aus den
USA eine Rolle spielt. Das war, zumindest nördlich von Québec City überhaupt
nicht der Fall.
Wir haben mal nachgeguckt,
wie die Zahlen im zweitgrößten Land der Erde sind:
Gesamteinwohnerzahl
Kanada
36.503.092
Québec
8.349,793
Deutschland 82.521.613
Quadratkilometer Landfläche
Kanada
9.984.670 qkm
Québec
1.542.056 qkm
Deutschland
375.385 qkm
Einwohnerzahl pro qm
Kanada
3,6
Québec
5,6
Deutschland
231,0
Jetzt ist es schon wieder
spät geworden, weitere Geschichten und Gedanken daher im nächsten Blog.
Eine nette Beobachtung
Armins aber noch zum Schluss für heute: Gestern im Botanischen Garten saßen wir
auf einer Bank nahe den Eiern/Höhlen von Patrick Dougherty. Ein Vater dirigierte
lautstark seine Familie in Fotoposen. Er war etwas auf der nervigen Seite. Dann
sahen wir ihn eine Viertelstunde später mit Frau und Kindern davon ziehen. Der
Vater schob den Doppelbuggy, dessen Sitze hintereinander angeordnet waren.
Vorne saß der etwas größere Junge, so etwa 3-4 und hinten der kleinere, so etwa
zwischen 1,5 und 2. Der vorne sitzende Junge hielt mit beiden Händen ein
kleines Tablet fest, auf dem er sich eine Mickymaussendung ansah!
Bildunterschrift hinzufügen |
Hotel William Gray Zimmer |
Hotel William Gray Zimmer Detail |
So sind die Kanadier |
Straßenszene |
Zentrum First Nations |
Straßesazene |
Terrasse vor dem Oratoire St. Joseph |
Ein Teil der Stufen zum Oratorien de St. Joseph |
Bruder André auf dem Banner |
Eindrucksvolle Häuser auf dem Mont Royal |
Eindeutig: Englischsprachiges Westmount-Viertel |
Typische Architektur Altstadt |
Westmount Haus |
Downtown: Quartier des Spectacles |
Zeit für eine Pause |
an der Place d`Armes |
Rue St. Paul Est |
Steak Frites in der Taverne Gaspar |
...und Crème Brulée mit Ahornsirup (Erable) |
Place Jaques Cartier am Abend |
Place Jaques Cartier am Abend |
Place Jaques Cartier am Abend |
Vielen Dank für den Tipp :)
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